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0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln

0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln

Titel: 0237 - Mit Mörderblick und Todeslächeln
Autoren: Jason Dark
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Ausdruck zeigen konnte, wenn er die Augen ein wenig zusammenkniff. Er war keine Schönheit, aber er besaß eine Ausstrahlung, die auf Frauen ansprach.
    Bei Stella Benson hatte er dies wieder unter Beweis gestellt.
    Jim Cartwright war Kaufmann. Er arbeitete mit Computern und versuchte, sie an den Mann zu bringen. Ein realistischer Job. Für Träumereien hatte er tagsüber keine Zeit, die sparte er dann für den Abend oder das Wochenende auf.
    Zwar war jetzt kein Wochenende, aber beide hatten sich einen Tag Urlaub genommen, um diese schöne Herbstzeit richtig zu genießen.
    Jim holte auf.
    Er fuhr jetzt links neben Stella, die ihn anschaute und auch lächelte. Es sagte viel über ihren Zustand aus, und Jim merkte, daß er es heute vielleicht packen konnte.
    Ja, es mußte ihm gelingen, endlich mit ihr zu schlafen. Wenn er das nicht schaffte, konnte er sich selbst als Versager bezeichnen.
    Der Wald schluckte sie.
    Herrlich die Farbe der Blätter. Dazwischen fanden die Sonnenstrahlen zahlreiche Lücken und malten ein Muster auf den Waldboden. Es bestand zumeist aus breiten Streifen, die sehr helle Streifen schufen und andere im Zwielicht ließen.
    »Sollen wir auch in der Mühle etwas essen?« erkundigte sich Stella Benson.
    »Nein, du hast doch was gebraten.«
    »Das stimmt. Weshalb fährst du dann überhaupt hin?«
    »Da können wir einen Wein trinken.«
    »Denk an die Rückfahrt mit dem Wagen.«
    »Wir wollen uns ja nicht betrinken. Aber ein Glas Wein bei Kerzenschein ist richtig romantisch.«
    Stella lachte. »Ein Computermensch, der von Romantik spricht. Wie ungewöhnlich.«
    »Jeder Mensch hat seine schwachen Momente. Und dir, Darling, gebe ich sie sogar preis.«
    Stella wich mit einer raschen Lenkbewegung einer aus dem Boden wachsenden Baumwurzel aus. Sie konnte nicht vermeiden, daß sie rot wurde, so sehr hatten sie die Worte des neben ihr fahrenden Mannes getroffen. Stella wollte es offen nicht zugeben, doch innerlich hatte sie schon längst dem Werben des Mannes um sie nachgegeben. Sie war lange allein gewesen und eine Frau in den besten Jahren. Keiner konnte verlangen, daß sie wie eine Nonne lebte.
    Der Weg wurde schmaler, die Bäume wuchsen mehr zusammen. Das Sonnenlicht fiel an manchen Stellen kaum noch durch den Blätterwirrwarr, so daß sich die beiden Radler vorkamen wie in einem grünen Tunnel aus dämmrigem Licht.
    »Sollen wir nicht eine Pause einlegen?« fragte Jim.
    Stella lachte. »Wo denn? Hier?«
    »Nein, nein, ich fahre die Strecke ja nicht zum erstenmal. Ich kenne da eine Lichtung, sie liegt nicht weit von hier. Da haben wir Ruhe, und dort stört uns niemand.«
    »Wenn du unbedingt willst.«
    »Hast du denn überhaupt Hunger?« wollte Jim wissen und ließ sich wieder ein wenig zurückfallen, da der Weg schmaler wurde.
    »Ein wenig könnte ich schon vertragen.«
    »Okay, dann rechts ab.«
    »Wie? In das Gelände?«
    »Klar, Mädchen, wir sind doch sportlich.« Jim machte es seiner Freundin vor. Ziemlich scharf war die Kurve, die er nahm, und er fuhr gleich darauf auf weichem Grasboden weiter. Jetzt mußte er sich anstrengen, um überhaupt Geschwindigkeit zu gewinnen. Er stieg hart in die Pedale, wurde von den Unebenheiten durchgeschüttelt und hatte seine Mühe, weiterhin im Sattel zu bleiben.
    Als er einen raschen Blick über die linke Schulter warf, da stellte er fest, daß es Stella nicht anders erging als ihm. Auch sie mußte kräftig in die Pedale treten, um voranzukommen. Manchmal fuhren sie auch durch Pfützen. Vor ein paar Tagen hatte es geregnet.
    »Hoffentlich ist es auf deiner Lichtung trockener«, rief Stella.
    »Immer.«
    »Wie viele Mädchen und Frauen hast du denn dort schon verführt?« wollte Stella wissen.
    »Du wirst das erste sein«, erwiderte Jim schlagfertig und freute sich darüber, daß er vorfuhr. So konnte Stella nicht sehen, daß ihm das Blut in den Kopf gestiegen war.
    »Wer's glaubt…«
    Jim lachte, stemmte sich aus dem Sattel und radelte weiter. Es ging ein wenig bergauf, einen Hang, an dessen Ende die Bäume wieder dichter zusammenwuchsen. Dicht dahinter lag auch die Lichtung. Sie mußten nur einen guten Durchschlupf finden.
    Da hörte er den Schrei.
    Rücktritt.
    Jim Cartwright stand noch nicht, als er auch das Scheppern vernahm und das Anschlagen der Klingel. Sofort ließ er auch sein Rad fallen, sprang zur Seite, drehte sich um und lief auf seine Freundin zu, die sich soeben vom Boden hochstemmte und Jim mit bleichem Gesicht und einem verwirrten Ausdruck in den
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