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0234 - Macht und Mythos

0234 - Macht und Mythos

Titel: 0234 - Macht und Mythos
Autoren: Jason Dark
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bei ihm.
    Kara hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Was jetzt geschieht, kann ich nicht mehr steuern.«
    »Wieso nicht?«
    Die Schöne aus dem Totenreich schaute den Superintendent an. »Ich habe gegen die Drachenmagie beschwören wollen. Es ist mir auch gelungen, aber ich konnte nicht ahnen, dass die Pyramide des Wissens entstehen würde.«
    »Ist das so außergewöhnlich?«
    Kara nickte sehr ernst. »Das ist es in der Tat. Die Pyramide des Wissens ist in Wirklichkeit viel, viel größer gewesen. Sie hat sich hier in kleinerer, konzentrierter Form gezeigt, und die Geschichten sagen, dass in ihr immer ein Gott wohnt.«
    Das waren schwere Worte, die die Menschen zusammenzucken ließen. Sie schauten sich an. Keiner wagte, eine weitere Frage zu stellen, bis sich Bill Conolly ein Herz fasste.
    »Kannst du uns darüber Näheres sagen, Kara?«
    »Nein, eigentlich nicht. Es ist auch so unwahrscheinlich. Die Pyramide des Wissens, die nur die großen Magier besuchen durften, muss von einem gewaltigen Geist erschaffen worden sein. Ein Wesen, das genau Bescheid weiß.«
    »Der Seher«, sagte Suko in die Stille.
    Kara nickte heftig. »Ja, das ist möglich, obwohl ich wirklich nichts behaupten kann.« Sie strich Haarsträhnen aus ihrer Stirn. »Er wird auch der Beobachter genannt, so heißt oder hieß er bei uns, aber Genaues weiß ich nicht. In die Geheimnisse hat mich mein Vater nie richtig eingeweiht. Ich habe ihn ein paar Mal darum gebeten. Immer lehnte er ab. Er wollte nicht, dass ich von Dingen erfuhr, die so gewaltig sind, dass man ihre Größe kaum ermessen kann.«
    Suko blieb beim Thema. »Wird John die Pyramide denn sehen?«
    »Ich kann nicht ja und nicht nein sagen. Nur hoffen, dass die Drachenbeschwörung den Weg gefunden hat. Es ist für mich fast ein kleines Wunder, dass die Pyramide überhaupt erschien.«
    »Wieso?« wollte Bill wissen.
    »Ganz einfach. Sie erscheint nur bei Vorgängen, die lebensentscheidend und ungeheuer wichtig sind. Dann taucht sie auf, wir sehen sie, und sie fliegt auch in eine andere Dimension, denn die Zeiten oder Dimensionen spielen für sie keine Rolle. Sie ist zeitlos, sie kann die Zeiten durchwandern.«
    »Auch die Zukunft?«
    »Das weiß ich nicht.« Kara senkte den Kopf. »Früher habe ich die Pyramide des Wissens in Atlantis gesehen.«
    »Sah sie gleich aus?«
    Bill hatte gefragt, und Kara schüttelte den Kopf. »Nein, gleich sah sie nicht aus. Man konnte sie mit einer Pyramide vergleichen, die wir heute noch in Ägypten finden.«
    »Kann es sein, dass die Ägypter die Bauweise ihrer Pyramiden von den Atlantern übernommen haben?«
    Kara lächelte fein. »Von diesen Spekulationen weiß ich wohl, sage aber nichts dazu.«
    Suko setzte sich in Bewegung. Er trat dicht an das Blatt heran, das mit seinem Blut getränkt war. Der Lebenssaft hatte Blasen geworfen. Er war warm geworden und zum Teil verdampft. Wo das Blut die Zeichnung nicht verschmiert hatte, waren noch Abbildungen zu sehen. Umrisse des Erzengels Michael, der mit einer großen Lanze den Drachen tötet. Der Drache war symbolisch für den Teufel dargestellt. Und dieser Kampf, von dem ja viele Schriften berichten, musste sich tatsächlich irgendwann in grauer Vorzeit einmal zugetragen haben. Der Erzengel Michael war Sieger geblieben, das Gute hatte also gewonnen. Würde es heute ähnlich verlaufen? Konnte John den Kampf für sich entscheiden?
    Suko dachte nach. Und wieder kreisten seine Gedanken um die Gestalt des Erzengels. Eine Verbindung zu John Sinclairs Kreuz zu ziehen, lag praktisch auf der Hand. Es konnte möglich sein, dass der Erzengel Michael, der ja unter anderem auch das Kreuz mitgeweiht hatte, in den Kampf mit eingriff.
    Gewagte Spekulationen, die Suko da trieb, aber wenn er die Sachlage realistisch betrachtete, gar nicht mal soweit von der Hand zu weisen.
    Alles hatte jedoch keinen Sinn, wenn John Sinclair nicht mehr lebte. Seiner Ansicht nach konnte er nur in dem Land sein, das nicht existieren durfte. In einer menschenfeindlichen Hölle, aus der noch keinem die Flucht gelungen war. Er konnte nur hoffen, dass die Pyramide es tatsächlich schaffte, und wenn, dann verdankte John Sinclair der Schönen aus dem Totenreich sein Leben.
    Hinter sich vernahm der Inspektor Schritte. Als er sich umwandte, kam Kara auf ihn zu. »Woran denkst du?« erkundigte sie sich.
    Der Chinese lächelte. »Ob alles so zutreffen wird, wie du gesagt hast.«
    »Die Weichen sind gestellt.«
    »Aber der Zug kann entgleisen.«
    »Kann,
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