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0234 - Macht und Mythos

0234 - Macht und Mythos

Titel: 0234 - Macht und Mythos
Autoren: Jason Dark
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die Reise musste meiner Ansicht nach einen Zweck erfüllen. Wahrscheinlich ging es um das Buch.
    Ich war gespannt und auch wieder so weit auf dem Damm, dass ich mich umschauen konnte. Eine Analyse meiner näheren Umgebung ergab sich zwangsläufig.
    Bewegen konnte ich mich. Die Arme, die Beine, die Hände…
    Hände? Die Überraschung traf mich freudig. Damit hatte ich auf keinen Fall gerechnet. Meine Hände waren frei.
    Nichts mehr von Fesseln zu sehen. Verschwunden, aufgelöst waren die Stricke.
    Das Blut rauschte in meinem Kopf. Es war ein Gefühl der Freude, eine andere Erklärung wusste ich nicht. Diese unbekannte Magie hatte es geschafft, die Fesseln zu sprengen.
    Und das Kreuz hielt ich in der Hand. Von oben fiel mein Blick auf das Kruzifix. Es hatte ebenfalls seine silbrige Farbe verändert und einen leicht bläulichen Schein angenommen. Erst jetzt stellte ich fest, dass es an einigen Stellen aufblitzte. Und zwar dort, wo über dem Alpha- und Omega-Zeichen die seltsamen Schriftzüge zu lesen waren. Ferner in dem kabbalistischen Kreis unterhalb des Allsehenden Auges und ganz oben neben dem M für Michael, wo die Anfangsbuchstaben meines Namens eingraviert worden waren.
    Aber auch das M leuchtete. Sogar heller als die anderen Stellen. Das musste etwas zu bedeuten haben.
    Ich sollte es bald erfahren und eine noch größere Überraschung erleben. Aber ich möchte langsam und der Reihe nach von dieser seltsamen magischen Reise erzählen.
    Zunächst einmal näherten wir uns weiterhin dem Steinaltar. Ich hatte auf dieser Reise Zeit, mir mein Gefängnis genauer anzusehen. Es war relativ groß, so dass ich aufrecht stehen konnte und nicht mit dem Kopf irgendwo gegen stieß, obwohl dieser schwebeleichte Gegenstand oben spitzer zulief.
    Rechts und links schaute ich. Dabei entdeckte ich zwei von der Spitze auslaufende Seiten, die an ihrer breitesten Stelle durch eine Grundlinie verbunden waren, auf der meine Füße ihren Halt gefunden hatten.
    Grundlinie - Seiten - spitzer Winkel, all das addierte ich zusammen und kam zu dem Ergebnis, dass es sich bei meinem Transportmittel um ein Dreieck handeln musste.
    Ein magisches Dreieck…
    Allerdings nicht zwei-, sondern dreidimensional, also räumlich angeordnet. Und ich kannte auch des Rätsels Lösung: Ich steckte im Innern einer Pyramide!
    Da wurde mir einiges klar.
    Einen Moment später erschauderte ich vor meinen eigenen Gedanken und meiner Lage, denn ich ahnte, dass sich etwas unheimlich Großes und Gewaltiges anbahnen würde, das in der Pyramide seinen Ursprung besaß…
    ***
    Sie schwiegen.
    Keinem war jetzt nach Reden zumute, denn zuviel war geschehen. In den letzten Sekunden hatten sich die Ereignisse buchstäblich überschlagen. Die von Kara auf magische Weise beschworene Pyramide hatte die normale Dimension verlassen.
    Auf dem Boden lag noch die mit Blut getränkte Zeichnung, und auch die Abdrücke waren zu sehen, ansonsten nur Kara, die aus ihrer knienden Haltung vor Erschöpfung kaum hochkam und noch immer das Schwert mit der goldenen Klinge festhielt.
    Fast gleichzeitig setzten sich Suko und Myxin in Bewegung. Sie hoben Kara an, die einen apathischen Eindruck machte und deren Kopf in den Nacken gekippt war. Die Augen hielt sie halb geschlossen, der Mund stand offen, die Lippen formten das Wort Wasser.
    Es wurde auch von Bill verstanden. Der Reporter machte rasch kehrt und rannte, so schnell er konnte, davon. Währenddessen setzten Suko und Myxin die erschöpfte Kara auf eine in der Nähe stehende Gartenbank.
    Niemand fragte sie, obwohl jedem zahlreiche Fragen auf der Seele brannten. Sie wollten Kara erst zu Kräften kommen lassen, dann würde sie sicherlich von allein berichten.
    Bill kam mit dem Wasser. Kara sah es, streckte die zitternde Hand aus und konnte das Glas kaum halten. Myxin war ihr behilflich, das Wasser zu trinken.
    Die Schöne aus dem Totenreich nahm die Flüssigkeit in kleinen Schlucken zu sich. Ihre Augen schauten dabei über den Glasrand hinweg. Die Pupillen waren seltsam verdreht, die Blicke irgendwie abwesend. Sie leerte das Glas, ohne es zu merken, und auch als Myxin es ihr aus der Hand nahm, reagierte sie nicht.
    Bill stellte es zur Seite.
    Suko holte das Schwert mit der goldenen Klinge. Er lehnte es neben Kara gegen die Bank. Dann warteten sie auf eine Erklärung.
    Myxin fragte: »Wie geht es dir? Kannst du reden?«
    »Ja, natürlich.«
    »Hat Ihr Zauber geklappt?« wollte Sir James wissen. Auch er sprach mit sanfter Stimme, etwas Seltenes
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