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0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

Titel: 0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen
Autoren: Der Boß kennt kein Erbarmen
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ach, was sage ich - ein Schandfleck für das ganze Land ist?Will das etwa jemand bestreiten? He?«
    Aggressiv blickte er zuerst John und dann die Sekretärin an. Beide schüttelten den Kopf.
    »Na also«, stellte Mackinson zufrieden fest. »Wofür, zum Teufel, bezahle ich ein Heer von Spitzeln in dieser Stadt? Damit mir immer gemeldet wird, wann der Senator XY sich eine neue Freundin zugelegt hat? Etwa nur für diesen Tratsch? Die Leute sollen für mein Geld auch einmal eine wirklich wertvolle Arbeit leisten. Keinen Widerspruch! Wir fangen sofort an! Jenny, rufen Sie die Privatdetektei von Robby an. Sagen Sie ihm, dass ich ihn sprechen möchte, innerhalb einer Stunde soll er hier sein, ganz gleichgültig, was er gerade tut.«
    Da er entschieden hatte, dass man mit der Arbeit beginnen wollte, gab es keine Diskussion mehr. Jenny Lindgreen zog ihren Block heran und notierte sich die Aufträge.
    »Okay«, nickte sie, und jetzt hatte sie ganz das konzentrierte Gesicht, das sie immer zeigte, wenn sie arbeitete.
    »Und rufen Sie Captain Henderson von der Stadtpolizei zu Hause an. Er wird schon im Bett liegen, der Gute braucht ja zehn Stunden Schlaf, um sich als Mensch zu fühlen, aber ausnahmsweise wird er einmal auf ein paar Stunden Nachtruhe verzichten müssen. Er soll zu mir kommen. Erinnern Sie ihn daran, dass wir seit über zwanzig Jahren gute Freunde sind, wenn er etwa keine Lust haben sollte, meinem Wunsche nachzukommen.«
    »Keine Angst«, erwiderte Jenny Lindgreen selbstsicher. »Wenn ich ihn anrufe, kommt er auch.«
    Mackinson grinste:
    »Richtig. Ich wollte Ihre Fähigkeiten nicht in Zweifel ziehen. John, verschwinden Sie und suchen Sie Mortens.«
    John klappte den Mund auf, blieb vor Überraschung eine Sekunde reglos und stotterte schließlich:
    »Den Dicken?«
    »Natürlich! Den dicken Mortens! Treiben Sie ihn auf, wie Sie’s machen, lässt mich kalt. Die Hauptsache ist, dass Sie ihn finden. Kapiert?«
    »Aye-aye, Chef«, seufzte John und stülpte sich seinen Hut auf. »Unmögliches wird sofort erledigt. Wunder dauern etwas länger. Was habe ich mir bloß für einen Chef ausgesucht? ›Treiben Sie Mortens auf !‹ Und das in einer Stadt von acht Millionen Einwohnern und nachts um ein Uhr!«
    Kopfschüttelnd verließ er den Raum. Mackinson hatte angriffslustig den Unterkiefer vorgeschoben. Er nestelte an seiner Uhrkette und gab der Sekretärin einen kleinen Schlüssel.
    »Holen Sie alles, was wir an streng vertraulichem Material über die Unterwelt haben, aus dem Panzerschrank«, sagte er. »Dieser Calhoone wird sich wundern!«
    »Wir uns wahrscheinlich auch«, nickte die Sekretärin. »Bezahlen Sie mein Begräbnis,-wenn hier was schief geht?«
    »Wenn hier was schief geht«, sagte Mackinson ernst, »werden Sie sich Gedanken über mein Begräbnis machen dürfen, meine Liebe!«
    Er drehte sich um und eilte in sein Arbeitszimmer.
    In den letzten Minuten war tatsächlich eine sichtbare Veränderung mit ihm vorgegangen.
    Hatte man vorher doch gelegentlich an seiner Haltung, seinem Gang oder seinen Gesten das hohe Alter gespürt, in dem er sich befand, so schien es auf einmal, als seien all die Müdigkeit, die gelegentliche Schwäche, das Alter von ihm abgefallen wie ein welkes Blatt von einem sonst kraftstrotzenden Baum.
    Die ganze Nacht hindurch arbeitete er wie ein Berserker. Er hielt ein halbes Dutzend Besprechungen ab.
    Wie mächtig, der Name Mackinson war, ließ sich allein daran erkennen, dass keiner der Angerufenen trotz der späten Stunde es wagte, seine Bitte abzulehnen.
    Sie alle kamen, setzten sich vor Mackinsons Schreibtisch und hörten mit großen Augen erstaunt an, was Mackinson ihnen zu sagen hatte.
    Auch der dicke Mortens kam. Mackinson hatte eine lange Unterredung mit ihm. Dann ging Mortens. Es kamen neue Besucher. Auch sie verschwanden nach einer Weile, nachdem sie die Wünsche des alten Mackinson gehört hatten.
    Es war bereits heller Morgen, als Mackinson fertig war.
    »So«, sagte er zufrieden. »Der erste Artikel ist fertig. Das ist der Auftakt. Wenn Calhoone das liest, wird ihm die Galle überlaufen.« Der Alte blickte auf seine altmodische Taschenuhr. »Um vier Uhr werden die ersten Exemplare der Tribune ausgeliefert«, murmelte er. »Bis dahin sind wir sicher. John, besorgen Sie vier zuverlässige Pistolen und Munition. Ab heute möchte ich, dass keiner meiner Mitarbeiter unbewaffnet ist. Sie selbst könnten sich vielleicht eine Maschinenpistole besorgen. Ist das möglich?«
    John nickte
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