Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

Titel: 0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen
Autoren: Der Boß kennt kein Erbarmen
Vom Netzwerk:
Morgen, George René Faloire«, sagte der zu zwei Dritteln unsichtbare Mann in dem Rollstuhl. Seine Stimme klang träge und zufrieden.
    Der angesprochene Gangster blickte in die Richtung, aus der die Stimme kam. Aber es war sinnlos, dass er sich Mühe gab. Noch war es nicht hell genug, als dass er das Gesicht des Sprechenden hätte erkennen können.
    »Nehmt ihm den Kram ab«, sagte die Stimme.
    Faloire wollte aufbegehren, aber ein Blick in die Gesichter der beiden Polizisten zeigte ihm, dass es nicht ratsam war, Widerstand zu leisten. Also ließ er sich den gestohlenen Schmuck abnehmen.
    »Ist er auf eure Uniformen reingefallen?«, fragte der Mann in dem Rollstuhl.
    Die beiden Polizisten nickten lachend.
    »Sofort, Boss! Er hält uns jetzt noch für Cops.«
    Ealoire runzelte die Stirn. Hält er uns jetzt noch für Cops? Aber - er sah von einem der Polizisten zum anderen. Und da erst fiel ihm auf, dass die beiden großen Dienstabzeichen, von denen jeder eins auf der Brust trug, aus ganz gewöhnlichem Blech gestanzt waren. Die Uniformen stimmten, aber was besagte das schon? Jeder halbwegs renommierte Kostümverleih besaß richtige Polizeiuniformen, wie sie ab und zu in den Theatern, in den Fernsehstudios oder von Filmgesellschaften gebraucht wurden.
    »Tja, mein Lieber«, sagte die Stimme aus der dunklen Ecke neben dem Fenster. »Sie sind auf einen kleinen Trick hereingefallen. Ich hatte meinen beiden Leuten die Uniformen besorgt. Natürlich sind sie keine Polizisten.«
    Faloire fühlte, wie sich sein Magen zusammenzog. Keine Polizisten? Aber - das bedeutete doch - »Ich schlage Ihnen ein Geschäft vor«, fuhr der Mann im Rollstuhl fort, bevor Faloire seinen Gedanken hatte zu Ende denken können. »Ihre Lage ist ziemlich 20 verzweifelt. Darüber wollen wir uns nichts vormachen. Wenn die Polizei Sie schnappt, sind Sie reif für den Elektrischen Stuhl. Darüber sind wir uns einig. Nicht wahr?«
    Ealoire war von der Wendung der Dinge so überrascht, dass er unfähig war, etwas zu entgegnen. Er nickte nur.
    »Gut«, setzte der Mann fort, »auch mit dem Schmuck können Sie nicht viel anfangen. Selbst wenn Sie hier in New York einen Hehler wüssten, würden Sie nicht mehr als höchstens drei bis fünf Prozent des Wertes erhalten. Man kennt Ihre Notlage, und jeder Hehler wird das bedenkenlos ausnützen. Mit dem bisschen Geld, das Sie bekommen könnten, kämen Sie nicht weit. Ich biete Ihnen eine bessere Chance.«
    Faloire fuhr sich erneut mit der Zunge über die Lippen.
    »Eine Chance?«, wiederholte er gierig. »Was für eine Chance?«
    »Zunächst biete ich Ihnen ein sicheres Versteck. Außerdem biete ich Ihnen zehntausend Dollar in barem Geld. Dazu gebe ich Ihnen einen angemessenen Betrag für den erbeuteten Schmuck. Sobald ich ihn untersucht habe, kann ich Ihnen meinen Vorschlag machen. Außerdem besorge ich Ihnen einen sehr guten Pass und ein Schiff, das Sie nach Südamerika bringen wird, ohne dass Sie Zollformalitäten oder andere lästige Dinge über sich ergehen lassen müssten. Sie müssen zugeben, dass das in Ihrer Lage geradezu das Paradies ist, was Ihnen geboten wird.«
    Faloire wusste, dass der Mann nur zu Recht hatte. Alles, was er bisher gesagt hatte, stimmte.
    »Was soll ich dafür tun?«, erkundigte er sich. Vor Aufregung brach der Schweiß wieder aus ihm heraus.
    Eine Weile blieb es still. Dann sagte der Mann in der dunklen Ecke gelassen:
    »Sie haben schon einen Mord begangen. Mehr als einmal hingerichtet werden kann man nicht. Sie vergrößern also keineswegs Ihre Gefahr, wenn Sie meinen Auftrag annehmen.«
    »Was für einen Auftrag?«, krächzte der Gangster.
    »Sie sollen ein paar Leute stumm machen«, erwiderte der andere. »Ermorden. Erschießen.Töten. Wie immer Sie es nennen wollen.«
    Faloire zuckte zurück. Er presste die Lippen aufeinander. Verrückt, schoss es durch seinen Kopf. Glatt verrückt. Ich bin doch nicht so blöd, für diesen Irren meine Haut zum Markte zu tragen.
    Andererseits… Geld, Pass, Schiff…
    Während er darüber nachdachte, kratzte er sich nervös an seinem Kinn. Je länger er darüber nachdachte, um so mehr schien es ihm, als sei es gar nicht so schlimm. Was hatte er schon zu verlieren? Nichts, was er nicht auch verlieren würde, wenn er den Auftrag nicht annahm. Ohne Geld, ohne Pass, ohne Versteck war er geliefert.
    »Also gut«, sagte er tonlos. »Ich mach’s. Aber wehe, wenn Sie mich reinlegen wollen. Ich passe auf mich auf, genau, das lassen Sie sich gesagt sein! Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher