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0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

Titel: 0233 - Gejagt von den Dämonenschatten
Autoren: Manfred Weinland
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kannte er bisher nur aus Zamorras Berichten. Jetzt hatte er selbst welche gesehen. Er fragte sich, wie Dämonen so weit gehen konnten, Menschen zu töten, ihnen das Gehirn herauszunehmen und durch magische Kristalle zu ersetzen, die sie zu perfekten Sklaven machten.
    Dann atmete er noch einmal auf, als er sah, daß die Cyborgs achtlos an dem Raum vorbeigingen, in dem er erwacht war.
    Demnach schien man noch keinen Verdacht geschöpft zu haben.
    Kerr verließ die Nische und setzte seinen Weg in jene Richtung fort, aus der die Dreiergruppe gekommen war. Seine Extrasinne wagte er in dieser Umgebung nicht zu aktivieren, da er von der telepathischen Begabung der Meeghs wußte und eine Ortung seiner Para-Aktivität fürchtete.
    Halb unbewußt glitt plötzlich seine rechte Hand in die Innentasche seines Trenchcoats und befühlte den Griff seiner 9-mm-Browing-Automatik, die er völlig vergessen hatte, weil sie normalerweise bei Angehörigen der Schwarzen Familie nutzlos war. Wie verhielt es sich aber bei Meeghs?
    Damit hatte Kerr keine Erfahrung. Er wollte aber nicht ausschließen, daß er zumindest geringe Wirkung im Ernstfall erzielen konnte. Deshalb beruhigte ihn der Besitz der Waffe etwas.
    Nach der Gangbiegung folgte eine lange Gerade, die zu beiden Seiten mit Türen durchsetzt war.
    Gerade als Kerr um die Kurve kam, öffnete sich eine der Türen, und etwas, was Kerr an Bord des Spiders am wenigsten erwartet hätte, trat auf den Korridor.
    Eine Frau!
    Kerr kannte Merlins Tochter nicht, deshalb erkannte er sie auch nicht.
    Im letzten Moment gelang es ihm, sich wieder in eine Nische zu drücken und die schlanke, ungeheuer faszinierende Frau zu beobachten, die den Korridor ein paar Türen weiterging, wartete, bis sich eine öffnete, und dann darin verschwand.
    Seine Neugier war geweckt.
    Trotz der akuten Gefahr einer Entdeckung kannte er keinen anderen Gedanken mehr, als der Frau zu folgen und zu sehen, wohin sie wollte.
    Zu seiner Überraschung war die Tür, durch die sie gegangen war, offen geblieben.
    Sein Staunen wurde jedoch schnell zum Entsetzen, als er vorsichtig den Kopf verschob und sah, was sich in dem Raum abspielte.
    »Nicole«, flüsterte er.
    Seine Stimme bebte vor Grauen!
    ***
    Das Brüllen der Bestie verstummte in dem Augenblick, als Zamorra den anderen Schacht mit einigen eiligen Schritten betreten hatte.
    Plötzlich war nur noch das knackende Geräusch berstender Gegenstände zu hören. Lauter als vorher.
    Zamorra blieb stehen.
    Der in den Fels hineingebaute Schacht war von dämmrigem Zwielicht erfüllt, aber in geringer Entfernung war ein heller Fleck zu sehen, der das Ende dieses Ganges ankündigte. Dort schien er in einen größeren, viel größeren lichterfüllten Raum zu münden.
    Zamorra lauschte und stellte fest, daß die Töne, die ihn so irritierten, nicht von vom kamen, sondern geradewegs aus Decke und Wänden des Schachtes drangen!
    Was befand sich hinter dem Fels?
    Oder war es nur ein Abschreckungsgeräusch Merlins, mit dem er Unkundige dazu veranlassen wollte, den tödlichen Schacht mit der Bestie zu betreten?
    War diese Bestie überhaupt echt gewesen oder nur Gaukelei? Und wenn sie echt war, warum verfolgte sie Zamorra dann nicht?
    Der Parapsychologe hätte sich die Fragestellung sparen können. Es gab derzeit niemanden, der ihm auch nur eine einzige beantwortet hätte.
    Den Zentrumsstein in der rechten Hand, das Amulett offen vor der Brust tragend, marschierte er auf das Ende des Schachtes zu, das er ohne Zwischenfall und nach einer Zeit, die er nicht abzuschätzen vermochte, erreichte.
    Als er dann mit einem Schritt ins Licht trat, stockte ihm der Atem.
    Das Bild, das ihm entgegensprang, war fantastisch. Kaum zu beschreiben.
    Im ersten Augenblick war Zamorra versucht, an einen Traum zu glauben, ein weiteres Trugbild. Dann setzte sich langsam, tröpfchenweise, die Erkenntnis in ihm durch, daß alles, was er erblickte, Realität war!
    Unfaßbare Realität!
    Der Schacht hatte ihn auf einer Anhöhe entlassen, unter der sich - unterirdisch! - ein riesiges Tal erstreckte, das mit den absurdesten Dingen angefüllt war.
    Zamorra sah hinab.
    Jetzt erst wurde ihm klar, was Merlin die ganze Zeit als Labyrinth bezeichnet hatte!
    Unter ihm dehnte es sich aus, von unheimlichen Abmessungen. Ein Wirrwarr von Pfaden und Sackgassen, wie es Zamorra von seiner erhöhten Warte aus undeutlich erkennen konnte.
    Und über allem, auch über dem, was er von oben an Einzelheiten noch nicht sehen konnte, breiteten
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