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0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

0233 - Gejagt von den Dämonenschatten

Titel: 0233 - Gejagt von den Dämonenschatten
Autoren: Manfred Weinland
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dachte Llargllyn sarkastisch. Denn dieses Mal wirst du kaum davonkommen, alter Feind!
    »Euer Ultimatum läuft in drei Stunden und siebenundvierzig Minuten ab«, sagte Merlin. »Wenn ich euch meine Basis tatsächlich übergeben soll, müßt ihr die Frist um wenigstens sechs Stunden verlängern!«
    Die Forderung traf Llargllyn, der sich schon gefragt hatte, warum Merlin so früh den Kontakt zu ihnen suchte, relativ unvorbereitet. Er hatte nicht einmal Gelegenheit, sich mit Merlins Tochter darüber zu beraten, da sie noch nicht zurückgekehrt war.
    »Warum?« fragte er, ohne Zweifel, daß ihn der Zauberer verstehen konnte, weil er die gleiche Frage auch telepathisch an ihn richtete.
    »Weil ich in der Kürze der Zeit nicht alle Abwehrmechanismen der Basis ausschalten kann - und das dürfte doch wohl nicht in eurem Interesse liegen, oder irre ich mich da?«
    »Das ist eine Falle«, erwiderte Llargllyn so ruhig er konnte. »Du führst etwas im Schilde! Ich kenne dich. Aber diesmal solltest du dich hüten. Ein Angriff auf unser Schiff wird verheerende Folgen haben. Nicht nur für die gefangenen Chibb an Bord! Wir haben mittlerweile zwei weitere Geiseln, deren Namen dir nicht unbekannt sein sollten.«
    »Wen?«
    »Einen Halbdruiden namens Kerr und - Nicole Duval!«
    Für Sekunden herrschte betroffenes Schweigen.
    »Das ändert nichts an meiner Forderung«, meldete sich Merlin schließlich. »Ich brauche mehr Zeit!«
    »Keine sechs Stunden«, erwiderte der Meegh. »Ich gebe dir drei. Das ist das absolute Maximum. Danach stirbt der erste Chibb! Wir können es uns ja jetzt leisten, denn wir haben nun insgesamt fünfzehn zugkräftige Geiseln!«
    »Also gut. Drei Stunden zusätzlich.« Merlins Stimme klang nicht unzufrieden.
    »Eine Frage noch«, wandte sich Llargllyn an ihn, ehe er die Verbindung abbrechen konnte. »Wo ist dieser Zamorra?«
    Merlins Stimme bekam einen leicht erheiterten Unterton. »Woher soll ich das wissen? Ist er nicht auf seinem Schloß gewesen? Und weiß es nicht seine Sekretärin, die sich angeblich in eurer Macht befindet?«
    »Du spielst sehr hoch, Zauberer«, drohte der Meegh-Kommandant.
    »Ihr auch!«
    Damit brach er die Verbindung ab.
    ***
    Nicole Duval sah Sara Moon materialisieren. Nur wenige Schritte von ihr entfernt kam die abtrünnige Druidin aus dem zeitlosen Sprung.
    Man hatte Nicole in einen wenig Vertrauen erweckenden Raum innerhalb des Spiders geführt und sie ansonsten bisher in Ruhe gelassen. Ganz entgegen der ersten Ankündigung Sara Moons. Erst jetzt, mit dem persönlichen Erscheinen von Merlins Tochter, schien es Emst zu werden. Todernst.
    Es war ein seltsamer Ort, an den sie die zwfei seelenlosen Cyborgs verschleppt hatten. Nicole konnte sich nur mit leichtem Schaudern umsehen. Zu groß war die Ähnlichkeit mit einem schwarz ausgekleideten Altarraum irgendeiner Teufelssekte, wie sie schon genügend gesehen hatte. In der Mitte stand eine Art Opferaltar für Jungfrauen oder was immer Meeghs zu opfern pflegten. Das Gebilde war jedenfalls lang und breit genug, einen Menschen zu tragen. Es war jedoch nicht aus Stein, sondern aus ähnlichem Metall wie auch die Dim-Wände des Spiders.
    Hätte Nicole die Gelegenheit gehabt, Sara Moon kurz vorher in ihrer Bordkabine zu beobachten, wäre ihr wahrscheinlich noch eine andere frappante Ähnlichkeit aufgefallen. Nämlich mit dem rätselhaften Würfel, auf dem die Druidin Kontakt zu den MÄCHTIGEN gefunden hatte!
    »Hallo!« grüßte Sara. »Die Zeit der Langeweile ist vorbei. Überleg dir noch mal, ob du uns nicht freiwillig sagst, wo sich Zamorra befindet. Vielleicht verzichte ich dann auf das Experiment, das eigentlich nur für Zamorra und diesen Kerr gedacht war.«
    »Kerr?« echote Nicole verstört, bekam aber keine Antwort. War Kerr also auch den Meeghs, wie bereits nach dem Telefonabbruch befürchtet, in die Hände gefallen?
    »Ich weiß nicht, wo Zamorra ist!«
    Nicole hatte Angst, entsetzliche Angst, dennoch kam es für sie nicht in Frage, ihren Geliebten oder Merlin zu verraten. Sie wußte zwar nicht, welchen Auftrag Zamorra von dem Magier erhalten hatte, aber es ließ sich an zehn Fingern ausrechnen, daß er in direktem Zusammenhang mit dem stand, was sie selbst hier erlebte.
    »Das ist sehr unklug von dir«, meinte Sara Moon.
    Nicole versuchte, eine Gemütsregung im blassen Gesicht der Frau zu entdecken. Sie fand nichts als Härte und Kälte.
    »Warum hast du dich eigentlich so verändert?« fragte sie aus einem plötzlichem Impuls
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