Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0232 - Die Zeitfalle

Titel: 0232 - Die Zeitfalle
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
kümmere mich um Mory. Geben Sie mir Bescheid, sobald der Kurier eintrifft?"
    „In Ordnung." Bully war froh, als er draußen auf dem Gang stand. Es kostete ihn eine ganze Menge Beherrschung, so ruhig und gelassen zu erscheinen. In seinem Innern tobten Verzweiflung und Ungewißheit. Heute war der siebente Tag, und es war noch keine Meldung von Rhodan eingetroffen.
    Dieser Maahk, Grek 1, mußte ein Verräter sein, denn er war es gewesen, der Rhodan zu dem Unternehmen verleitet hatte. Er mußte gewußt haben, daß im Raum zwischen Milchstraße und Andromeda der Tod auf die Terraner wartete. Eine Transmitterstation, von den Meistern der Insel vergessen - das war ja einfach lächerlich! Wie konnte Rhodan auf einen so plumpen Trick hereinfallen?
    System der Verlorenen - wirklich eine sehr treffende Bezeichnung für die Station. Wahrscheinlich hatte sich Grek-1 unter den Verlorenen die Terraner vorgestellt, keine Maahks.
    Bully hob die Fäuste und ging weiter, um Mory Trost zuzusprechen. Sie hatte ihn genauso nötig wie er.
     
    *
     
    Vier Stunden vor dem festgesetzten Start traf der Kurier ein.
    Er überbrachte die letzten Informationen der Inpotronik Nathan, die auf dem irdischen Mond stationiert war.
    Die wichtigste Information war die Berechnung der Schaltphasen des Sechseck-Transmitters auf dem Planeten Kahalo. Wie bekannt, war die Sperrschaltung in Betrieb genommen worden. Damit wurde eine zweite Invasion aus Richtung Andromedanebel verhindert, denn jeder Gegenstand, der nun durch den Sonnentransmitter kommend über den Pyramiden von Kahalo eintraf, wurde automatisch zu seinem Sender zurückgestrahlt. Um jedoch eigenen Schiffen die Rückkehr zu ermöglichen, hatte Nathan die Schaltphasen errechnen müssen.
    Innerhalb von vierundzwanzig Stunden wurde die Sperrschaltung fünfmal aufgehoben, und zwar jeweils für zehn Sekunden.. Es schien unmöglich, daß in dieser winzigen Zeitspanne, die dazu noch geheimgehalten wurde, ein Gegner über den Pyramiden von Kahalo materialisieren würde. Das Schaltschema lag Bully nun vor, und zwar für die kommenden drei Monate. Täglich insgesamt fünfzig Sekunden konnte der Tr ansmitter von Kahalo empfangen. Keine Sekunde mehr, keine weniger. Die streng geheimen Listen wurden den Kommandanten der Einsatzflotte ausgehändigt, damit sie notfalls selbständig und ohne Rückfrage den Weg zurück in die Milchstraße fanden.
    Die weiteren Berechnungen des Positronengehirns betrafen Grek-1. Nathan war auf Grund der vorhandenen Daten eindeutig zu der Erkenntnis gelangt, daß der Maahk keinen bewußten Verrat begangen hatte. Es mußte demnach etwas geschehen sein, was auch Grek 1 nicht hatte voraussehen können. Eine Panne also, ein Unglück, oder gar eine Katastrophe.
    Bully riskierte viel, als er jetzt seinen P}an noch immer nicht aufgab, alles auf eine Karte zu setzen. War das „System der Verlorenen", wie es offiziell noch hieß, wirklich eine absolut sicher funktionierende Todesfalle, war er mit seinen mehr als dreihundert Schiffen genauso erledigt wie Rhodan mit der CREST.
    Immerhin sollten dreihundert Schiffe eine größere Chance haben als nur drei.
    Nathan hatte auch das errechnet und bestätigt.
    Bully atmete erleichtert auf, als er es erfuhr. Er legte Mercant die entsprechenden Berichte vor und sah auf seine Uhr.
    „Noch eine Stunde, dann sind die acht Tage vorbei. Ich werde auf die Minute starten. Sie haben, hoffe ich, nun keine Einwände mehr."
    Mercant sah von den Papieren hoch.
    „Nein, keine. Bis auf den, daß ich mich schlecht dazu eigne, Frauen zu besänftigen. In meiner bisherigen Laufbahn..."
    „Mory wird Ihnen keine Schwierigkeiten bereiten", versicherte Bully grinsend. „Sie hat eingesehen, daß ihr Platz hier auf Kahalo ist. Aber Ihrem Gesicht sehe ich an, daß Sie in dieser Hinsicht, was Sie persönlich angeht, nicht so überzeugt sind. Sie kämen liebend gern mit, nicht wahr?"
    „Hm", knurrte Mercant. „Ich bin nicht so sicher."
    „Auch gut. Halten Sie uns die Daumen." Bully sah abermals auf die Uhr. „Noch fünfundfünfzig Minuten.
    Ich verabschiede mich noch von Mory, dann ist es soweit. Halten Sie die Ohren steif, Mercant."
    „Sie besser auch", rief der Chef des Geheimdienstes.
    Dreißig Minuten später stand Bully auf dem Gelände des Raumhafens. Mory begleitete ihn bis zur Rampe, wo das Zubringerfahrzeug auf ihn wartete. Er drückte ihre Hand und strahlte über das ganze Gesicht, als führe er auf Urlaub. Zu allem Überfluß machte er auch noch eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher