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023 - Der Kopf des Vampirs

023 - Der Kopf des Vampirs

Titel: 023 - Der Kopf des Vampirs
Autoren: Dämonenkiller
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Umgebung nur noch verschwommen wahrnehmen. Er vermochte weder etwas zu unternehmen noch eine Abwehrformel aufzusagen; er war völlig hilflos und starb tausend Tode vor Abscheu, Ekel und Schmerz.
    Ndoyo verbarg den Vampirkopf unter seinem Jackett, das er lose über dem Arm hängte. Er war guter Laune. Der erste Teil seines Auftrages war erfüllt. Der Vampirkopf war in seiner Gewalt. Nun mußte er noch für seinen Herrn und Meister das Gehirn des Dämonenkillers beschaffen, und vielleicht ergab sich dabei die Gelegenheit, nebenbei noch Coco Zamis umzubringen.
    Ndoyos Schuhe waren voller Blut, wie er jetzt bemerkte. Er nahm sein Taschentuch und reinigte sie. Dann lehnte er den breiten Rücken gegen die Tür und überlegte. Er sah die Blutlache am Boden und starrte die reglose Frau an. Wenn sie entdeckt wurde, gab es Schwierigkeiten. Niemand würde den Zug verlassen dürfen, die Reisenden würden von der Polizei kontrolliert, ihr Gepäck durchsucht werden. Das war aber gar nicht in Ndoyos Sinn.
    Die Tote und das Blut mußten verschwinden, und zwar sofort. Die Leiche ließ sich leicht aus dem Fenster werfen, doch wie sollte er fünf oder sechs Liter Blut beseitigen?
    Er holte den Vampirkopf wieder unter dem Jackett hervor, nahm sein goldenes Kreuz vom Hals und zog Rosqvana die Knoblauchzehen aus dem Mund. Der Vampirkopf spuckte und fauchte und stieß einen Schwall von Flüchen und Verwünschungen aus. Ndoyo hielt ihm das Kreuz vor die Augen. Gepeinigt kniff Rosqvana die Augen zu.
    »Bringen Sie das Blut zum Verschwinden!« sagte Ndoyo. »Ich möchte Sie nur ungern dazu zwingen, indem ich Ihnen das Kreuz mitten auf die Stirn drücke. Also tun Sie es freiwillig!«
    »Du wagst es, Thören Rosqvana, den Vampir-Dämon und Ziehvater der Dämonen-Drillinge, zu bedrohen? Das wirst du bitter büßen, du Hund. Wenn du nicht sofort meinen Befehlen gehorchst …«
    »Ich gehorche den Befehlen von Mijnheer Johan Zaander, meinem Herrn und Meister. Ich tue nur, was in seinem Sinne ist, Herr. Tut mir leid. Wollen Sie nun das Blut zum Verschwinden bringen, oder muß ich Gewalt anwenden?«
    Rosqvana fluchte und schimpfte in allen Sprachen, die er kannte. Dann aber mußte er einsehen, daß er keine Wahl hatte.
    »Öffne das Fenster!«
    Ndoyo gehorchte, und Thören Rosqvana sprach eine Beschwörung. Das Blut auf dem Boden warf Blasen und wurde zu einem dichten, rötlichen Dunst, der aus dem Fenster zog und sich verflüchtigte. Der kalte Fahrtwind pfiff ins Abteil und zerrte an den Gardinen. Lichter und Häuser rasten draußen vorbei, Autostraßen und Felder.
    Ndoyo legte den Vampirkopf, der im Netz mit den Knoblauchzehen und – blüten gefangen nicht schweben konnte, auf einen Sitz und wandte sich der toten Frau zu. Er wollte den Leichnam aus dem Fenster werfen. Das Opfer Thören Rosqvanas war totenbleich und kalt. Kein Tropfen Blut war mehr in den Adern der Frau.
    Als Ndoyo sie anhob, öffnete sie die Augen, die rötlich funkelten. Die Frau öffnete den Mund und zeigte fauchend lange, spitze Vampirzähne. Die Hände der Frau fuhren Ndoyo wie Krallen an die Kehle. Das verzerrte Gesicht mit den Vampirzähnen näherte sich seiner Halsschlagader.
    Ndoyo hatte das Kreuzchen eingesteckt, nachdem er Rosqvana damit bedroht hatte; es konnte ihm jetzt nicht helfen. Er wehrte sich wie ein Berserker. Die Frau hatte jedoch übernatürliche Kräfte und spürte keinen Schmerz. Ihre Fingernägel malten blutige Kratzer auf seine Brust, und sie kreischte. Schließlich gelang es Ndoyo, das entfesselte Ungeheuer abzuschütteln. Er griff in das Jackett, das auf einem Sitz lag, und riß den kurzen, spitzen Holzpflock heraus, den er für alle Fälle in der Tasche stecken hatte.
    Die Vampirfrau sprang ihn wie eine Raubkatze an. Sie packte ihn am Hals und stieß ihn zu Boden. Er setzte den Pflock an und schlug mit aller Kraft zu. Das Monster, das über ihm lag, erlahmte. Der Vampirkörper rollte von Ndoyo herunter, blieb auf dem Rücken liegen und zerbröckelte zu Staub.
    Schwer atmend richtete Ndoyo sich auf.
    Der Zug raste durch die Nacht seinem Ziel entgegen.

    Donald Chapman erwachte und erkannte sofort, daß Marvin Cohen durch dämonischen Zauber ausgeschaltet und der Vampirkopf verschwunden war. Der Puppenmann stieg aus der Reisetasche und kletterte an Cohens Hosenbein hoch. Er schlug vor seinem Gesicht die Hände zusammen, kniff ihn in den Arm, pfiff und schrie.
    »He, Cohen, aufgewacht!«
    Cohen erwachte aus seiner Erstarrung. Er schüttelte sich wie ein
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