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0229 - Feind aus fremder Galaxis

Titel: 0229 - Feind aus fremder Galaxis
Autoren: Unbekannt
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geklettert war. Hilflos hatte er dort in der Sonne gelegen und war nicht mehr zurückgekehrt. Später hatten die Wellen seine Leiche ins Meer zurückgeholt.
    Nein, das Land war Grums größter Feind.
    Eine kaum merkliche Seitenströmung trug ihm einen Geruch zu.
    Er folgte ihm und fand Gruma.
    Gruma kannte er, seit er denken konnte. Er war mit ihr aufgewachsen, und sie waren oft zusammen auf der Jagd gewesen. Vielleicht hatten sie auch dieselben Eltern - Grum wußte es nicht. Niemand kannte seine Eltern. Sie waren Spielgefährten gewesen, gute Freunde und Jagdgenossen. Daß sie ein Weibchen war, anders als er, kam ihm heute zum erstenmal richtig zu Bewußtsein.
    Auch mit Gruma schien eine Verwandlung vor sich gegangen zu sein.
    Sie empfing ihn nicht wie sonst mit einem übermütigen Purzelbaum am Fuß der Klippe, sondern wich ihm scheu aus. Er schwamm hinter ihr her, aber noch ehe er sie erreichen konnte, war sie in einer der zahlreichen Felshöhlen verschwunden.
    Grum verstand das nicht. Was hatte er Gruma getan, daß sie vor ihm floh und sich versteckte? War es deshalb, weil er heute allein auf Jagd geschwommen war? Nein, das konnte es nicht sein, denn er war schon oft allein fortgeschwommen. Immer, wenn er dann zurückkehrte, hatte Gruma Freude gezeigt. Warum heute nicht?
    Er folgte ihr in die Höhle. Er wußte, daß sei einen zweiten Ausgang und viele Nebengänge besaß. Es würde nicht leicht sein, sie hier zu finden, aber er folgte nur ihrem Geruch. Die Strömung war nur sehr schwach, aber sie genügte. Er verlor Grumas Spur nicht so schnell.
    Er entdeckte sie in einer Kammer, die nur einen Eingang aber keinen zweiten Ausgang hatte. Zu seiner maßlosen Verblüffung benahm sie sich wie ein Feind. Sie griff ihn ohne jede Warnung an.
    Der unerwartete Ansturm überraschte ihn vollends. Gruma warf ihn zu Boden, versetzte ihm einen heftigen Schlag mit den Händen und brachte sich dann durch eilige Schwimmstöße schnell in Sicherheit. Ehe Grum sich aufrappeln konnte, war sie in der Halbdämmerung der Höhlen verschwunden.
    Er folgte ihr nur langsam und vorsichtig. Ihre Witterung vermischte sich mit der anderer Grums, und bald hatte er die Spur verloren. Er durchschwamm alle Höhlen, und mehr als einmal wurde er von wütenden Artgenossen angegriffen und verscheucht.
    Es fiel ihm auf, daß in solchen Fällen immer ein Grum und eine Gruma beisammen waren.
    In ihm regte sich ein Gefühl, das er bisher ebenfalls nicht gekannt hatte. Er stellte sich vor, daß seine Gruma mit einem anderen Grum auf Jagd geschwommen war. Vielleicht weit fort von der Klippe, wo er sie nicht fand. Aber er würde sie suchen, und wenn er sie fand ...
    Ja, was war, wenn er sie fand?
    Er wußte die Antwort nicht, aber er schwamm los. Am Himmel standen nur noch zwei Sonnen, aber es war immer noch hell.
    Grum verspürte keine Müdigkeit, nur ein ungestümes Drängen, für das es keine Erklärung gab. Er gab diesem Drängen nach. Das war alles.
    Hinter ihm versank die Klippe in der grünblauen Dämmerung.
    Weit draußen im Meer gab es noch mehr Klippen, Schlupfwinkel anderer Grumsippen und Versteck ganzer Schwärme von Briels.
    Dort lebten auch die großen Spitzkeile und die winzigen Momms.
    Nur die Spitzkeile konnten den Grum gefährlich werden, wenn sie in Horden angriffen.
    Grum schwamm dicht unter der Oberfläche. Von hier oben aus konnte er den Meeresgrund nicht mehr erkennen, nur wenn er mal den Kopf aus dem Wasser reckte, sah er die grünen Wipfel der hohen Bäume. Ein ganzer Schwärm fetter Briels zog unter ihnen dahin, aber er ließ sich nicht von ihnen ablenken. Er hatte keinen Hunger mehr. Er würde so lange keinen Hunger mehr haben, bis er Gruma gefunden hatte.
    Die kleine Insel, die seine Klippe war, versank weit hinter ihm in der kochenden See. Der Wind war noch stärker geworden, und Grum wurde von den tiefliegenden Wogen erfaßt, wenn er zu nahe an die Oberfläche geriet. Er tauchte tiefer, bis es ruhiger wurde. So kam er schneller voran.
    Als nur noch die letzte Sonne am Himmel stand, hielt er inne. Er ließ sich treiben und sah nach oben. Die Wellen brachen das Licht an der Wasseroberfläche und machten viele, kleinere Sonnen aus ihr. Wenn es viele Sonnen gab, herrschte Sturm über Morka.
    Und dann sah Grum plötzlich das Glühen.
    Es kam von vorn, von unten. Es wölbte sich ihm entgegen, und das Wasser begann zu kochen, verwandelte sich in Dampf, der schnell nach oben stieg. Im Meeresboden entstand ein Loch, das sofort von einem
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