Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

Titel: 0229 - Der Teufel locht das Höllenticket
Autoren: Der Teufel locht das Höllenticket
Vom Netzwerk:
ich schon vierzehn Schlitten geknackt. Ehrenwort!«
    »Danke«, erwiderte Dean trocken. »Deine Aussage wird von uns noch eingehender untersucht werden. Wir sind nämlich keine Mobster, wie du zu glauben scheinst. Wir sind G-men.«
    »Ha?«, schnappte der Junge und ließ vor Überraschung den Mund weit offen stehen.
    »Du hast schon recht gehört«, sagte Dean. »Und jetzt werden wir beide uns zwei Minuten unterhalten aber gnade dir Gott, wenn du die Melodie nicht mitsingst, die ich dir Vorsingen werde! So eine Type wie dich haben wir gerade gesucht.«
    Dean holte seine Zigaretten hervor und steckte sich eine an. Vier Schritte von ihm entfernt stand Walter Stein und hatte noch immer seine Maschinenpistole im Anschlag. Und Jimmy Reads kam gerade wieder aus den Büschen hervor.
    »Also«, fing Dean an und sah dem Jungen ins Gesicht, »also wie viel Wagen hast du schon geknackt?«
    »Ich, ich verweigere die Aussage«, bellte der Bursche auf einmal trotzig. »Sie können mir gar nichts beweisen! Ich habe mich nur mal in den Wagen reingesetzt, weil - weil ich müde war. Und die Türen waren ja nicht abgeschlossen!«
    Dean rauchte schweigend. Er führte die Zigarette in regelmäßigen Abständen zum Mund, zog, atmete den Rauch ein und ließ ihn genießerisch wieder über die Lippen quellen. Aber er sagte keinen Ton dabei. Die Stille wurde von Sekunde zu Sekunde drückender, unheimlicher und drohender.
    Schließlich hielt es der Junge nicht mehr aus.
    »Wollen wir vielleicht bis morgen früh hier stehen bleiben?«, schnappte er.
    Keiner der drei G-men erwiderte ein Sterbenswörtchen. Sie standen stumm, reglos und aufmerksam um den Burschen herum. Der Junge wurde sichtlich nervös. Plötzlich ließ Dean seine Zigarette fallen, trat sie aus und beugte sich vor. Mit beiden Händen riss er den jungen Burschen dicht an sich heran und schleifte ihn hinter sich her um den Wagen herum und bis zu der Stelle, wo der andere lag.
    Der Mann lag auf seinem angewinkelten Arm. Der rechte war ausgestreckt und dife Hand bedeckte noch halb die Pistole, obgleich die Finger sie nicht mehr festhielten. Die linke Gesichtshälfte lag auf der vorderen Bordsteinkante, die rechte zeigte nach oben und ließ das gebrochene, glanzlose Auge sehen. Im Rücken gab es fünf Einschusslöcher. Das ganze Jackett war dunkel gefärbt vom Blut. Unter der Brust breitete sich langsam eine Blutlache aus.
    »Da!«, sagte Dean hart und zwang den Jungen, das grässliche Bild anzusehen. »Da! Beim nächsten Mal kannst du es sein, der so daliegt! Könnte es aber auch deinem Boss passieren? Kaum, was? Der verdient fünf- oder zehn Mal so viel wie ihr, aber ein Risiko trägt er doch nicht, oder?«
    Deans Stimme war nicht laut, aber sie hatte einen scharfen Klang. Der Junge schluckte ein paar Mal. Ein mühsam unterdrücktes Schluchzen stieg ihm aus seiner Kehle. Er wandte sich von dem Toten ab und versuchte, das Zittern seiner Hände zu verbergen.
    »Was wolltest du mit dem Wagen?«, fragte Dean.
    Der Junge schwieg. Lange Zeit. Auch die drei Kollegen sagten nichts. Dann aber drehte sich der Junge um und sah noch einmal den Toten an.
    »Ich bin mit ihm zusammen zur Schule gegangen«, sagte er tonlos. »Wir kannten uns schon, als wir noch ganz klein waren…«
    Niemand erwiderte etwas. Der Junge wandte sich Dean zu.
    »Kann ich eine Zigarette haben?«, fragte er heiser.
    Dean hielt ihm eine Schachtel hin und gab ihm Feuer. Der Junge rauchte ein paar heftige Züge. Dann sagte er auf einmal: »Wir haben alle Wagen bei der Tankstelle in der 63sten Straße abgeliefert. Die Tankstelle gehört Nick Soundso. Es ist ein ausländischer Name, ich kann ihn nicht aussprechen. Er fängt mit P an.«
    ***
    »Nicolaus Prieschensky«, sagte ich und klappte das Branchenverzeichnis des Telefonbuchs zu. »Großtankstelle, Reparaturwerkstatt und Garagen. Das ist er.«
    Wir saßen alle zusammen im kleinen Sitzungssaal des FBI-Gebäudes. Wir, das waren Phil und ich, die drei Kollegen, die am Central Park die beiden Autodiebe gestellt hatten, Melvin Hayes als Einsatzleiter, unser Distriktchef und schließlich und endlich der Junge, der es überlebt hatte.
    »Sie bleiben dabei, dass Sie bereits vierzehn Wagen gestohlen und dort abgeliefert haben?«, fragte Mister High.
    George Embrace nickte stumm.
    »Gut«, sagte der Chef. »Wir werden ein Wort für Sie bei Gericht einlegen. Man wird es Ihnen außerdem anrechnen, dass Sie uns bei unserer Arbeit geholfen haben. Sie bleiben natürlich vorläufig in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher