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0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

Titel: 0229 - Der Teufel locht das Höllenticket
Autoren: Der Teufel locht das Höllenticket
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Haft. Morgen Vormittag werden Sie dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Möchten Sie, dass wir Ihre Angehörigen verständigen?«
    Der Junge senkte den Kopf. Man sah ihm an, dass er gegen die Tränen kämpfte. Mit leiser Stimme bat er, wir möchten seine Mutter benachrichtigen. Der Chef versprach es und wollte wissen, ob das besser sofort oder erst am frühen Morgen geschehen sollte. Der Junge meinte, es sei vielleicht besser am frühen Morgen. Jetzt würde seine Mutter vielleicht schlafen. Mister High nickte und gab Hayes Anweisung, das sofort bei Beginn der Tagesschicht erledigen zu lassen. Danach ließ er den Jungen hinab in unseren Zellentrakt bringen.
    »Jerry und Phil, ich übergebe Ihnen die Leitung dieser Sache«, sagte der Chef. »Sie haben freie Hand. Bitte verständigen Sie mich, sobald Sie sich darüber schlüssig geworden sind, was Sie unternehmen wollen.«
    »Da gibt es meines Erachtens nichts mehr zu überlegen«, sagte ich. »Wir sollten die Bude noch heute Nacht umstellen und den Laden ausheben. Bevor der Inhaber davon Wind bekommt, dass 16 wir die beiden Jungens gestellt haben. Je früher wir zuschlagen, umso weniger hat er Gelegenheit, Spuren zu beseitigen.«
    »Ich kann Ihnen nur zustimmen«, nickte Mister High und stand auf. »Bereiten Sie es gut vor und berichten Sie mir nach der Durchführung. Ich werde nicht mehr nach Hause fahren. Es lohnt sich wohl auch nicht mehr. Draußen wird es ja schon hell.«
    Der Chef verließ den kleinen Sitzungssaal und ging in sein Office. Wir anderen steckten die Köpfe zusammen.
    »Bevor wir alles genau einteilen können«, sagte Hayes, »müssen wir uns ein Bild von der Örtlichkeit verschaffen.«
    »Ich fahre mit einem neutralen Wagen hin und lasse auftanken«, sagte ich. »Dabei sehe ich mich ein wenig um.«
    ***
    Eine knappe Stunde später stand ich schon wieder im kleinen Sitzungssaal. »Die Geschichte wird verhältnismäßig einfach werden«, sagte ich den Kollegen. »Es ist nur ein Tankwart da, jedenfalls ist das der einzige Mann, den ich zu Gesicht bekam, obgleich ich mich auf dem Gelände ein bisschen umgesehen haben.«
    »Ist es leicht zu umstellen?«, wollte Hayes wissen.
    »Ziemlich leicht«, sagte ich.
    »Zur Straße hin brauchen wir nur zwei Wagen zu postieren, die die Ausfahrt abriegeln.Links gibt es eine übermannshohe Mauer, die ein einzelner Mann nicht einmal erwischen kann, wenn er besonders gut im Hochsprung wäre. Es genügt also, wenn wir zwei oder drei Männer jenseits der Mauer aufstellen. Die Rückfront wird von einer fensterlosen Hauswand begrenzt. Dieses Haus gehört zur 64th Street. Rechts schließlich sind die. Brandmauern zweier Nachbargrundstücke, zwischen denen ebenfalls eine Mauer steht.«
    Melvin Hayes dachte einen Augenblick über meine Schilderung nach. Dann bestimmte er: »Wir nehmen insgesamt fünfzehn Mann. Zehn verteilen wir , rings um das Gelände an die Stellen, wo dieser Prieschensky vielleicht entkommen könnte. Die übrigen fünf, also Jerry, Phil, Walter, Dean und Jimmy, können der Reihe nach sämtliche Gebäude durchkämmen, die zu dem Komplex gehören.«
    »Okay«, nickte ich. »Dann los! Bevor in den Straßen der Morgenverkehr richtig einsetzt und wir ein paar hundert neugierige Gaffer anlocken.«
    Hayes telefonierte und ließ sich weitere zehn Mann vom Bereitschaftsdienst herunterschicken.
    Ein paar Minuten später verließ ein Konvoi von vier Wagen zuzüglich meines Jaguars den Hof des Distriktgebäudes. Wir fuhren ohne Rotlicht und Sirene, weil wir kein Aufsehen erwecken wollten und es auf eine Minute mehr oder weniger nicht ankam.
    Der Tankwart staunte nicht schlecht, als ich wieder vor ihm stand, diesmal aber mit vier anderen Männern neben mir'
    »FBI«, sagte ich. »Sie werden uns jetzt durch alle Räumlichkeiten führen, die zu diesem Grundstück gehören.«
    Er sah uns völlig verdattert an.
    »FBI?«, wiederholte er mit gerunzelter Stirn. »Ja, meine Güte, was ist denn los? Ich habe doch nichts verbrochen! Man kann doch mal einnicken, wenn man die ganze Nacht über in dem Glaskasten sitzt und kein Betrieb ist. Das ist doch nicht strafbar!«
    Ich musste unwillkürlich lachen. Der Mann sah so bieder aus, dass man ihm den Ahnungslosen abzunehmen geneigt war.
    »Nein«, sagte ich. »Das ist nicht strafbar. Und wenn Sie’s Ihrem Boss nicht selbst sagen, werde ich es ihm bestimmt nicht auf die Nase binden. Wir haben andere Dinge mit Ihrem Boss zu besprechen.«
    Er nahm seine Mütze ab und wischte sich mit
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