Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

Titel: 0229 - Der Teufel locht das Höllenticket
Autoren: Der Teufel locht das Höllenticket
Vom Netzwerk:
dem Taschentuch das Schweißband ab. Nachdem er sich noch hinter dem rechten Ohr gekratzt hatte, brummte er: »Also, wenn Sie mich fragen: Ich hab’s kommen sehen.«
    »Was haben Sie kommen sehen?«
    ■ »Dass hier mal die Polizei aufkreuzen würde. Wissen Sie, ich bin nur ein kleiner Mann, der froh ist, wenn er einen halbwegs gut bezahlten Job kriegt. Da steckt man seine Nase auch nicht in anderer Leute Angelegenheiten hinein, schon gar nicht, wenn es die Angelegenheiten vom Boss sind. Aber ich habe es kommen sehen. Ich bin ja vielleicht nicht gerade eine Leuchte, aber das Wäre einem dreijährigen Kind aufgefallen.«
    »Was denn?«, fragte Phil und verriet im Tonfall, dass er langsam ungeduldig wurde.
    »Die Geschichte mit den Garagen. Ab und zu kam es nachts mal vor, dass zwei junge Burschen hier auf kreuzten und einen Wagen brachten. Sie stellten ihn in eine Garage. Vom Chef hatte ich Anweisungen, von den Bursche keine Garagenmiete zu verlangen, wie wir es doch sonst bei jedem im Voraus tun. Und dann kamen diese Burschen auch noch jedes Mal mit einem anderen Wagen. Das muss einem ja seltsam Vorkommen, nicht?«
    »Haben Sie nie daran gedacht, die Polizei zu verständigen?«, fragte ich.
    Der Mann rieb sich verlegen die Hände.
    »Daran gedacht schon«, gab er zu. »Aber versetzen Sie sich mal in meine Lage! Sage ich der Polizei ein Sterbenswörtchen, wird sie doch hier aufkreuzen. Und wenn sich dann herausstellt, dass alles okay ist, und für alles eine plausible Erklärung existiert - was dann? Der Boss wird sagen, die Polizei kann mir nur Mac auf den Hals gehetzt haben. Ich fliege raus und bin meinen Job los. Was meinen Sie, was mir meine Frau dann erzählt?«
    Sein Gesicht sprach Bände. Ich klopfte ihm auf die Schulter und sagte: »Tragen Sie es mit Würde, Mac! Aller Wahrscheinlichkeit nach wird diese Bude hier nämlich geschlossen, und damit sind Sie Ihren Job los, auch ohne etwas dazu beigetragen zu haben. Aber wenn Sie vernünftig sind und vor Gericht auch ehrlich und offen über Ihre Beobachtungen sprechen, werde wir uns für Sie einsetzen. Das FBI hat eine Menge Beziehungen, auch zu Tankstellen.«
    »Ist das wahr, Sir?«, strahle Mac hoffnungsfroh. »Das wäre aber wirklich nett von Ihnen, Sir!«
    »Wir kommen darauf zurück«, versprach ich. »Am besten führen Sie uns jetzt erst einmal zu Ihrem Boss. Ist er verheiratet?«
    »No, Sir. Der war schlauer als ich. Aber ich kann Sie nicht hinführen. Der schläft da oben im ersten Stock. Die Haustür unten ist abgeschlossen.«
    »Dann klingeln Sie ihn raus.«
    »Was soll ich ihm denn sagen?«
    »Augenblick«, bat ich, »wie viel Möglichkeiten gibt es für ihn, aus dem Haus herauszukommen? Gibt es etwa einen unterirdischen Gang?«
    »Das glaube ich nicht, Sir.«
    »Also klingeln Sie ihn raus und sagen Sie die Wahrheit, wenn er danach fragen sollte. Sagen Sie ihm, das FBI wäre hier, das ganze Gelände wäre umstellt und er möchte so vernünftig sein, ohne Gegenwehr herunterzukommen. Er hätte sowieso keine Chance.«
    »Okay. Wie Sie wollen. Aber er wird mich ganz schön anfauchen.«
    Mac tappte hinein in seinen Glaskasten und nahm den Telefonhörer. Er wählte eine zweistellige Nummer und wartete. Es dauerte ziemlich lange, bis 18 sich endlich jemand meldete. Mac richtete in unbeholfenen Formulierungen meine Botschaft aus. Als er alles gesagt hatte, lauschte er, schüttelte den Hörer und rief zwei Mal vergeblich nach seinem Boss. Der Mann musste den Hörer gleich wieder aufgelegt haben.
    Ich ging hinaus und blickte hinauf zu den offen stehenden Fenstern im ersten Stock. Einmal war es mir, als hätte ich im Dunkel des Zimmers eine huschende Bewegung gesehen, aber sie war gleich darauf verschwunden. Wir standen herum, warteten und blickten immer öfter auf die Haustür, die rechts von dem vorgebauten Glashäuschen war.
    Lange Zeit rührte sich nichts. Schon wollte ich zurück in das Glashäuschen gehen und Prieschensky selber anrufen, da legte der verrückte Kerl ohne jede Ankündigung los. Im rechten der beiden offen stehenden Fenster erschien auf einmal ein Gewehrlauf. Jimmy oder Walter schrie: »Achtung! Vorsicht!«, und dann krachte es auch schon.
    Mit einem Aufschrei drehte sich Dean Purvis um seine Achse und stürzte. Phil und ich liefen hin, packten ihn und schleppten ihn in Deckung, während Jimmy und Walter ihre Pistolen gezogen hatten und ein wütendes Feuer auf die beiden offen stehenden Fenster eröffneten. Dean hatte es böse an der linken
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher