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0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

Titel: 0229 - Der Teufel locht das Höllenticket
Autoren: Der Teufel locht das Höllenticket
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Gun fallen.
    Endlich schienen wir den letzten Treppenabsatz erreicht zu haben, denn oben sahen wir eine offen stehende Wohnungstür. Aber im selben Augenblick gellte auch schon wieder der Schrei einer Frau durchs Haus.
    Irgendwo in den unteren Etagen wurde es lebendig. Ein Mann rief empört um Ruhe. Ein anderer verlangte nach der Polizei. Wir hörten es kaum.
    Zwei Schritte vor mir stürzte Jimmy in die Wohnung. Ich war ihm dicht auf den Fersen. Ein kleiner Flur, eine offen stehende Tür, die in ein Schlafzimmer führte. Dahinter Licht und undefinierbare Geräusche.
    Jimmy sprang in die Tür.
    »Da habt ihr mich«, gellte seine Stimme.
    Zwei, drei Schüsse krachten gleichzeitig. Jimmy zuckte zusammen wie unter Peitschenhieben. Ganz langsam sackte er nach links. Ich sprang seitlich an ihm vorbei in den Raum hinein.
    Das Schlafzimmer war verhältnismäßig groß. An der linken Wand stand das große Ehebett, flankiert von zwei niedrigen Nachtschränkchen. Oben an der Decke brannte die große Lampe. Ganz hinten stand der hohe Frisierspiegel. Rechts davon zog sich ein Kleiderschrank in die Länge.
    Am Fußende des Bettes lag ein Mann und rührte sich nicht. In der ausgestreckten Hand lag eine Pistole. Ein anderer Mann krampfte sich mit beiden Händen an einer Stuhllehne fest und versuchte, auf den Beinen zu bleiben. Seine linke Brustseite färbte sich allmählich dunkel.
    Genau vor dem Frisierspiegel stand Jimmys Frau. Sie hielt die Hände vors Gesicht. Hinter ihr stand »Schlüssel-Johnny« und hielt die Frau mit der linken Hand fest wie einen Schild.
    Ich übersah die ganze Situation im Zeitraum einer halben Sekunde. Dann lag ich auch schon flach auf dem Bauch neben dem Ehebett. Vorsichtig sah ich mich nach Jimmy um.
    Er lag auf der Schwelle, verzog sein Gesicht und angelte nach der Pistole, die ihm entfallen war. Hinter ihm im Türausschnitt wurden die Gesichter der anderen sichtbar, die ihre Köpfe aber schnell zurückzogen, als Johnny ihnen eine Kugel entgegenschickte, die in das Holz der Türfüllung krachte und Holzsplitter losriss.
    Ein weiterer Schuss schlug dicht vor Jimmy in den Fußboden.
    »Holt ihn raus«, rief ich.
    Phil und Walter sprangen vor. Ich jagte einen Schuss nach oben in die Decke, um den Gangster abzulenken. Trotzdem knallte er noch zwei Schüsse auf die Tür zu. Phil fluchte und zuckte zusammen. Über seinen linken Oberarm lief eine Schramme, aus der ein bisschen Blut sickerte. Es musste ein Streifschuss sein.
    Endlich hatten sie Jimmy hinaus in den Flur gezerrt. Ich stülpte meinen Hut auf die Pistole und schob den Lauf hoch.
    Drei Schüsse krachten hintereinander. Mein Hut wurde weggewirbelt wie ein Laubblatt. Aber etwas anderes geschah noch: Nach dem dritten Krach gab es ein leises, metallisches Knacken.
    Ich sprang hoch und jagte mit einem gewaltigen Satz um das Bett herum. Johnny musste Ladehemmung haben, oder das Magazin war leer. Es war egal, denn beides bedeutete, das er ein paar Sekunden lang nicht schießen konnte.
    Er sah mich natürlich kommen. Seine beiden Hände klammerten sich um den Hals der Frau.
    »Ich bring sie um«, kreischte seine Stimme. »Komm mir nicht zu nahe!«
    Ich sprang noch einmal vor und erwischte seine Hände. Ich zog sie auseinander, riss die Frau weg und stieß sie hinter mir auf das Bett. Dann bekam ich seinen ersten Schlag. Er traf mich genau auf dem linken Oberarmgelenk.
    Einen halben Schritt wurde ich zurückgeworfen. Das gab ihm Zeit, ein Messer aus der Tasche zu reißen. Er holte aus.
    Ich unterlief ihn. Mein Faustschlag explodierte an seinem Kinn, während mein hochgeworfener linker Arm seine Hand mit dem Messer abfing. Johnny krachte rückwärts in den hohen Frisierspiegel hinein. Glassplitter prasselten umher. Er kippte nach vorn, und dann hallte ein schauriger Schrei aus seiner Kehle. Ich bückte mich und zog seinen Oberkörper hoch. Mir stockte der Atem.
    Johnny war in sein eigenes Messer gestürzt.
    ***
    Es gab keine Rettung für ihn. Er starb auf dem Transport zum Krankenhaus.
    Aber wie sich später herausstellte, war er der Mann gewesen, der Bill und Duff getötet hatte, nachdem man sie bewusstlos geschlagen hatte. Er lebte noch dreiundzwanzig Minuten, aber diese dreiundzwanzig Minuten mussten schlimmer als dreiundzwanzig Ewigkeiten für ihn gewesen sein. Denn er verlor die Besinnung nicht…
    Jimmy hatte einen Schultersteckschuss, der nach ein paar Wochen ausgeheilt war. Paul Newmann war von Johnnys ersten Schuss in die Brust getroffen worden. Er
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