Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

0229 - Der Teufel locht das Höllenticket

Titel: 0229 - Der Teufel locht das Höllenticket
Autoren: Der Teufel locht das Höllenticket
Vom Netzwerk:
Mond nach ihr absuchen müssten. Du kannst dich auf uns verlassen, Jerry!«
    Ich nickte ernst.
    »Ich weiß«, sagte ich. »Ich weiß das ganz genau.«
    Sie nickten mir mit verkniffenen Gesichtern zu und gingen hinaus. Ich atmete auf. Dies also war in Ordnung. Eine »familiäre« Angelegenheit war geregelt.
    ***
    Phil hatte mit der Fortsetzung des Verhörs gewartet. Als ich wieder eintrat, fuhr er damit fort.
    »Was haben Sie in dem Tabakgeschäft gemacht, Eddy? Sie haben telefoniert?«
    »Nein. Das konnte ich nicht. Einer von den G-men kam auch herein. Ich schrieb alles, Was gesagt werden musste, auf eine Ansichtskarte und gab sie der Frau, der das Geschäft gehörte. Ich hatte darauf geschrieben, dass ich die beiden G-men in ein Mietshaus locken würde. Aber dort müsste man dafür sorgen, dass ich sie vom Hals bekäme.«
    »Aber wieso schrieben Sie das auf eine Karte? Sollte die Karte mit Eilboten zugestellt werden?«
    »Nein. Ich…«
    Eddy druckste eine Weile herum. Schließlich rückte er mit der Sprache heraus.
    »Die Frau liefert uns doch das Kokain. Sie hat Beziehungen zu einer pharmazeutischen Fabrik. Daher kommt der Kram. Ihr Sohn war einer von den vier. Burschen im Keller. Er hat auch schon zwei Mal gesessen.«
    Jetzt waren die Zusammenhänge klar. Es fragte sich nur noch, wieweit Eddy selbst an der Ermordung unserer beiden Kollegen beteiligt war.
    »Also gut«, nickte ich. »Sie schrieben der Frau alles Nötige auf. Wie ging es dann weiter?«
    »Ich musste ihr natürlich Zeit lassen, alle Leute zusammenzutrommeln«, sagte Eddy resignierend. »Deshalb ging ich die ganze 77th Street runter bis zum Riverside Drive und dann wieder zurück. Darüber verging eine gute halbe Stunde. Das war genug. Ich ging in das Mietshaus. Und da waren die anderen auch schon. Den G-men blieb nichts anderes übrig, als die Arme hochzuheben.«
    »Und?«, fragte Phil.
    »Ich weiß es nicht, wie es weiterging«, brummte Eddy. »Sie schickten mich nach Brooklyn. Ich sollte ein Paar große Schuhe kaufen. Je größer, umso besser. Sie wollten mit den Schuhen einen deutlichen Abdruck irgendwo hinterlassen, um die Polizei irrezuführen. Ich glaube, es war die Idee der Frau.«
    »Wo haben Sie die Schuhe abgeliefert?«
    »Bei der Frau.«
    »Wo waren unsere Kollegen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sie wollen uns doch wohl nicht einreden, dass Sie sich nicht mehr darum gekümmert haben, was aus den Männern wurde, von denen Sie verfolgt worden wurden?«
    »Ich habe mich wirklich nicht darum gekümmert. Irgendwie würden die anderen das schon regeln, dachte ich.«
    »Irgendwie?«, fragte Phil. »Irgendwie, Eddy? Nennen Sie es doch beim Namen: durch ihre Ermordung. Das war Ihnen doch von vornherein klar!«
    Er wollte uns einreden, er hätte wirklich nichts davon gewusst, dass man sie habe umbringen wollen. Wir sagten nichts dazu. Das mochte er später den Geschworenen erzählen. Vielleicht glaubten sie es ihm.
    »Wie heißen die vier Gangster, die in dem Tunnel waren?«
    »Da sind zunächst ›Seelchen‹ und ›Schlüssel-Johnny‹. Dann der Sohn von der Geschäftsfrau, er heißt Paul, Paul Newmann. Er hatte im Zuchthaus die ersten beiden kennengelernt. Ich glaubte, er sagte ihnen, wenn sie mal rauskämen, sollten sie sich bei ihm melden. Denn als sie vor ein paar Tagen entlassen wurden, kreuzten sie gleich bei ihm auf.«
    »Und der vierte?«
    »Das ist ein Freund von Paul. Er heißt MacAndrosh. Wo er wohnt, weiß ich nicht genau. Irgendwo in der Nähe der 77th.«
    »Okay. Nur noch eine Frage: Wo können wir die vier Burschen kriegen? Wo können sie stecken, Eddy?«
    Er zuckte die Achseln.
    »Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht…«
    Wir hämmerten mit unseren Fragen noch eine geschlagene Dreiviertelstunde lang auf ihn ein. Es war umsonst. Er schien es wirklich nicht zu wissen.
    ***
    Wir setzten Himmel und Hölle in Bewegung. Ein Anruf unterrichtete die Stadtpolizei, dass nach »Seelchen« und »Schlüssel-Johnny« gefahndet werden musste und dass alle Männer festzunehmen seien, die sich in ihrer Begleitung befinden sollten. Das versprach zwar einige Aussicht auf Erfolg, denn die beiden waren jedem Polizisten bekannt, aber es war auf der anderen Seite kaum anzunehmen, dass sie jetzt frei herumspazieren würden.
    Mister High war in dieser Nacht nach Hause gegangen. Wir sahen nicht ein, warum wir ihn wecken sollten.
    Walter und Jimmy kamen zurück und brachten die Frau mit.
    »Sie wollte gerade verduften«, sagte Jimmy. »Ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher