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0227 - Gefangen in der Totenstadt

0227 - Gefangen in der Totenstadt

Titel: 0227 - Gefangen in der Totenstadt
Autoren: Rolf Michael
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Menschen‹. Unter den Schwertern und Streitäxten der eindringenden hyborischen Völker wurden die Zaubermächte zertrümmert, ohne ganz zerstört zu werden. Aus der Tiefe des Weltalls kamen für kurze Zeit Sternenfahrer, die den Kontinent Mu bevölkerten. Und es erschienen jene Schatten wesen aus dem Weltraum…«
    »Die Meeghs!« hauchte Professor Zamorra dazwischen!
    »… die ihre Heimstatt in Lemuria, dem anderen verlorenen Kontinent, fanden.«
    »Sag nur nicht, daß damals Amun-Re und die Meeghs zusammentrafen!« keuchte Zamorra.
    »Die Schriften Rostans berichten von einem Bündnis, das der Herrscher des Krakenthrons von Atlantis mit den Schattenhaften von Lemuria einging. Denn die Meeghs, wie du sie nennst, verbanden die Schwarzmagie mit dem, was wir heute Technik nennen. Während die Sternenfahrer von Mu versuchten, den unkultivierten und technisch unverständigen Menchen ein geistig höheres Niveau zu vermitteln, bemühten sich die Meeghs, sich die Erde für ihre finsteren Machenschaften zu nutzen! Aber dann kam der Tag der Apokalypse. Amun-Re starb seinen ersten Tod und riß in seinen letzten Atemzügen die Erde noch in ein Inferno aus Feuer und Eis. Nur mit Mühe gelang es den Sternenfahrem von Mu und den Schattenhaften, mit ihren Raumschiffen zu entkommen. Einige blieben zurück und wurden von der primitiven Menschheit als Götter verehrt. Das alles geschah ungefähr sechstausend Jahre, bevor Pharao Menes das ägyptische Reich vereinigte und sein Nachkomme Cheops versuchte, mit seiner Pyramide den Himmel zu erstürmen…«
    ***
    » Packt sie!«
    Wie ein gebleichter Knochen zeigte der Zeigefinger einer der Gestalten auf Sandra Jamis. Dem Mädchen war es, als würde ein Eimer polaren Eiswassers über ihm ausgeleert.
    Die drei Kuttengestalten vor ihm wirbelten herum. Schattenhafter Stoff wehte im Mondschein.
    Alle Neugierde in Sandra Jamis war schlagartig verflogen. Und der Heldenmut eines Jedi-Ritter war vergessen. Jetzt war Sandra Jamis nur noch ein verängstigtes, achtzehnjähriges Mädchen, das sich fürchtete.
    Hinter sich hörte sie leise, tappende Schritte näher kommen.
    Und ohne hinzusehen wußte Sandra, daß der Fluchtweg nach hinten versperrt war. Dennoch wirbelte sie herum.
    Es schien mehr eine lebendige Mauer zu sein, die sich ihr langsam näherte. Dahinter lag Rom. Von fern glimmerten die Lichter der Großstadt herüber. Dort war das quirlige Leben…
    Aber hier umgab sie der Tod. Denn die Porta Appia lag viele Kilometer hinter ihnen. Hier auf dem freien Feld war um diese Nachtzeit keine Menschenseele mehr anzutreffen.
    Sandras gellender Hilferuf verhallte irgendwo in der Landschaft. Wie Marionetten näherten sich ihr die Unheimlichen. Ihre Reihen zogen sich auseinander und begannen, einen Kreis um das Mädchen zu schließen.
    »Weg hier! Bloß weg!« hämmerte es in dem Mädchen aus Deutschland. Aber wie in einem schrecklichen Alptraum schienen seine Füße förmlich im Boden verwurzelt zu sein. Immer enger wurde die Lücke, durch die es vielleicht noch hätte entschlüpfen können.
    Dann schritt ein mittelgroßer, gedrungener Mann in den Kreis, der eine Art Anführer zu sein schien. In seinen Augen flackerte bis an Wahnsinn grenzender Fanatismus. Und aus seinem Mund flossen Worte in italienischer Sprache, die Sandra Jamis erst nicht begriff.
    In ihrem Inneren aber hallten sie nach, während der offensichtliche Anführer der Kapuzenmänner langsam, gemessenen Schrittes auf sie zukam.
    Und plötzlich wußte sie, was diese Worte bedeutet hatten.
    »Dir, Mädchen, wird eine große Ehre zuteil!« übersetzte Sandra Jamis bei sich. »Denn seit mehr als zweitausend Jahren wird den alten Göttern Roms und des heiligen Latium wieder das Blut einer Jungfrau geweiht!«
    Das war es. Irgendeine verrückte Sekte war auf dem Wege, um an finsterer Stätte unheilige Blutriten abzuhalten. Und voller Neugier war das Opferschäfchen hinterhergelaufen.
    Wie die Klaue eines Raubvogels schwebte die Hand des Kuttenträgers über Sandra Jamis, um sie zu packen. Jetzt - jetzt gleich - mußte die Berührung erfolgen.
    In diesem Augenblick schien ein elektrischer Schlag den Körper der Frau zu durchrasen. Schlagartig wich der Schrecken, der alle ihre Glieder lähmte.
    Mit einem Sprung war sie außer Reichweite der zugreifenden Hände.
    Da! Dort war die Lücke. Nur wenige Schritte. Schnell, bevor die anderen Kuttenträger ihr den Weg versperrten.
    Wie ein Geschoß raste Sandra Jamis auf die noch bestehende Lücke zu.
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