Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0225 - Mord-Insekten

0225 - Mord-Insekten

Titel: 0225 - Mord-Insekten
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
seine Frau stärker und wuchtete sie sogar zweimal gegen die Wand.
    Das half.
    Lindas Schreien ebbte ab. Ihr Mund klappte zu, die Augen wurden groß, und sie blickte ihren Mann an. »Was ist mit Billy? Rede doch, zum Teufel.«
    »Er ist…er…«
    »Tot?« Die Stimme des Vaters zitterte, als er dieses schreckliche Wort aussprach.
    Linda schüttelte den Kopf.
    »Was ist denn? Rede!« Jetzt brüllte auch der Mann.
    »Sieh selbst nach. Du mußt ins Zimmer. In seinem Bett, da liegt, da liegt…«
    »Was?«
    Linda schluchzte auf. Sie brachte das Wort nicht über die Lippen.
    Dem Mann blieb nichts anderes übrig, als dem Rat der Frau zu folgen und nachzuschauen.
    Trotzdem beeilte er sich nicht, als er das Zimmer betrat. Das ungute Gefühl blieb. Seine Beine zitterten in Höhe der Knie, auch die. Finger bewegten sich unruhig. Er spürte genau, daß er bald mit irgend etwas Schrecklichem konfrontiert wurde und hatte eine immense Angst davor.
    Auf Zehenspitzen trat er an das kleine Bett heran, beugte sich vor und schaute über das Gitter.
    Seine Frau hatte geschrien. Vielleicht hätte er es auch getan, aber er brachte es einfach nicht fertig. Sein Hals war wie zugeschnürt.
    Der Mann bekam keinen Ton hervor, er riß nur seine Augen auf und starrte auf das, was vor ihm lag.
    Es war grauenhaft.
    Nicht Billy, sein Sohn, hatte in dem Bettchen Platz genommen, nein, da lag ein anderes, ein schreckliches Wesen. Grausam und kaum zu beschreiben, weil es so etwas normalerweise nicht gab.
    Eine Riesenbiene!
    Deutlich sah er den Körper, aber er schimmerte in einer seltsamen Farbe. Das Grün stach ihm in die Augen, und er sah auch die großen Flügel, die wie dünnes Glas wirkten. Hinzu kamen vier überlange Beine und die beiden Fühler am Gesicht der Biene.
    Als er seinen Blick weitergleiten ließ, sah er, daß der Körper etwa die gleiche Größe wie der seines kleinen Sohnes besaß. Ein schrecklicher Verdacht keimte in ihm hoch und setzte sich auch in ihm fest.
    Billy hatte sich verwandelt. Er war zu einer Biene geworden!
    Darüber mußte er erst einmal hinwegkommen, und es war verdammt schlimm, das zu begreifen.
    Trotzdem wollte er es nicht glauben. Unendlich langsam drehte er sich um, wobei er seine Frau anschaute, die sich zitternd an den linken Türrahmen gelehnt hatte und vor lauter Entsetzen keinen Ton hervorbrachte, weil es unbegreiflich war, was sie da mit eigenen Augen sah.
    »Ist er…?«
    Linda Whiteside nickte.
    »Aber wieso?« Plötzlich schrie Sammy. »Wieso ist Billy zu einer Biene geworden? Oder ist er das nicht? Wo ist er hin—wo…?«
    »Ich weiß es doch nicht!« Linda brüllte die Worte mit tränenerstickter Stimme heraus. »Ich kann es dir nicht sagen, Sammy. Ich weiß nicht, was passiert ist.«
    Sam Whiteside schlug sich gegen die Stirn. Er arbeitete in einer Firma, die Computer baute, und er hatte sich bisher immer für einen realistischen Menschen gehalten, der nur an die Technik und deren Erfolge glaubte, doch was er hier zu sehen bekam, das ging über seinen Verstand.
    »Nein, nein, nein!« Sam schüttelte den Kopf, ging in der kleinen Diele im Kreis herum und schlug sich gegen die Stirn. Er öffnete den Mund, um noch mehr zu sagen, nicht ein Wort drang mehr aus seiner Kehle, denn wie Linda hatte auch er das seltsame Geräusch gehört, das aus dem Kinderzimmer drang.
    Es war ein gefährliches Brummen. Erst leise, dann immer lauter werdend und dazwischen mit hohen Tönen untermalt.
    Das Ehepaar starrte sich an. Jeder dachte wohl das gleiche, aber keiner von ihnen wagte es auszusprechen.
    »Da stimmt was nicht!« hauchte die Frau und zitterte.
    Ihr Mann hatte sich besser gefangen. Er wollte es genau wissen, drehte sich scharf um und schritt auf das Zimmer zu. Noch auf der Schwelle stehend, sah er das, was sich verändert hatte.
    Es war schlimm.
    Die Biene schwebte über dem Bett!
    Zunächst wollte es Sammy kaum begreifen. Seine Augen wurden noch größer, sie weiteten sich in einer kaum zu beschreibenden Panik, als er die Riesenbiene sah, die über dem Bett und in der Luft stehenblieb, wobei ihre übergroßen Flügel sich zitternd bewegten. Sie wirkte irgendwie plump, aber der Mann konnte sich vorstellen, daß dies nur eine Täuschung war. Sicherlich war sie ungemein schnell.
    Das bewies sie auch.
    Plötzlich drehte sie sich auf der Stelle und stieß gedankenschnell vor.
    Linda reagierte zuerst. Sie zuckte zur Seite, wäre auf dem Teppich fast noch ausgerutscht, so daß sie gegen die Wand fiel und sich erst
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher