Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0225 - Mord-Insekten

0225 - Mord-Insekten

Titel: 0225 - Mord-Insekten
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Braddock beschweren?«
    »Meinetwegen, dann können wir uns den Knaben wenigstens einmal anschauen.«
    »Vergiß nicht, daß wir nur zum Beobachten da sind. Gegen Braddock liegt nichts vor, und wir verlassen uns auf die Aussage eines nicht vernehmungsfähigen Zeugen, der eine Riesenbiene gesehen haben will. Bisher sehe ich noch keine Verbindung, die einen Einsatz unsererseits gerechtfertigt hätte.«
    »Ich habe dich nur gewarnt.«
    »Klar kenne ich deine Motive. Du willst nur die Nacht so rasch wie möglich hinter dich bringen. Okay, ich mache dir einen Vorschlag. Wenn Braddock das Licht ausschaltet, warten wir noch fünf Minuten und verziehen uns dann.«
    »Einverstanden.«
    Vielleicht hätte ich den Vorschlag nicht machen sollen. Auf jeden Fall löschte Braddock kurz nach Sukos Antwort das Licht. Auch die letzte Lichtquelle verschwand.
    Der Chinese lachte und rieb sich die Hände. »Auf geht's, mein lieber John. Wir können verduften.«
    »Fünf Minuten noch.«
    »All right, die gebe ich dir.« Suko winkelte demonstrativ seinen Arm an und schaute auf die Uhr.
    Auch ich war müde. Die Hockerei im Wagen schläfert ein, da kann man nichts gegen machen. Einige Male gähnte ich voll durch und reckte mich auch, bis sich Suko steif hinsetzte. »Was hast du?«
    Der Chinese wedelte mit der Hand. »Sei mal still, John, ich habe was gehört.« Plötzlich war mein Freund hellwach. Nichts mehr von Müdigkeit. Er stieß den Wagenschlag auf und schwang sich nach draußen. Neben dem Bentley blieb er lauschend stehen, wobei er seinen Kopf nach vorn neigte.
    Wenn Suko so reagierte, lag etwas im argen. Ich zog den Zündschlüssel ab und verließ den Bentley ebenfalls. Über die Kühlerhaube hinweg schauten wir uns an. »Was war denn?«
    »Ein Schrei. Da, wieder!«
    Suko hatte sich nicht getäuscht. Auch ich vernahm den dünn klingenden Schrei, der in der herrschenden Stille jedoch deutlich zu vernehmen war. Allerdings konnten wir nicht feststellen, ob er von einem Mann oder einer Frau ausgestoßen worden war.
    Die Richtung lag auf der Hand. Wenn wir die Ursache herausfinden wollten, mußten wir nach links, wo ein Garten die Grenze zur Straße bildete. Das dazugehörige Haus konnten wir nicht sehen, denn Obstbäume verdeckten die Sicht.
    Während der Herfahrt hatten wir uns die Gegend so gut angeschaut, wie es eben ging. Aus diesem Grunde wußten wir auch von dem Haus, das dem des Bienenzüchters gegenüber lag.
    »Sollen wir?« fragte Suko.
    »Und wie!«
    ***
    Im Bett lag eine Biene!
    Linda Whiteside hätte es deutlich gesehen, es war keine Einbildung, das Riesentier existierte tatsächlich, und dieser Anblick machte sie fast wahnsinnig.
    Sie konnte einfach nicht mehr aufhören zu schreien. Sie stand wie unter Strom, hatte die Arme leicht angewinkelt und die Hände zu Fäusten geballt, wobei ihr Gesicht knallrot angelaufen war, und der Mund weit offenstand.
    Sie schrie und schrie!
    Markerschütternd hallten die Schreie durch das Haus, drangen bis in den letzten Kellerwinkel und wurden natürlich auch von Sam Whiteside gehört.
    Im ersten Augenblick war er zu überrascht, um reagieren zu können. Zudem hatte ihn der Schlaf wieder übermannt, doch als er die gellenden Schreie vernahm, da zuckte er hoch, und seine Lippen formten automatisch den Namen seiner Frau.
    Eine Antwort bekam er natürlich nicht, auch nicht, als er lauter rief, denn Lindas Schreie übertönten seine Stimme.
    Keine Sekunde länger blieb Sam Whiteside liegen. Er rollte sich aus dem Bett, schlüpfte ebenfalls in seine Pantoffeln, stolperte fast über seine eigenen Beine und schwankte wie ein Betrunkener aus dem Zimmer, wobei er den Bund seiner Schlafanzughose festhielt, weil sie sonst über seinen Kugelbauch gerutscht wäre.
    Die Tür hatte seine Frau offen gelassen: Er gelangte in die kleine Diele und sah Linda, wie sie sich überhaupt nicht mehr beruhigen wollte.
    Ein Schritt brachte ihn zu ihr. An der Schulter riß er sie herum und starrte in ihr verzerrtes und tränennasses Gesicht. »Was ist los?« herrschte er sie an.
    Jetzt überfiel Sammy auch eine gewisse Panik, denn er wußte nicht, wie er sich verhalten sollte. Zudem fürchtete er sich irgendwie davor, das kleine Kinderzimmer zu betreten. Wenn Linda so reagierte, war sicherlich etwas mit Billy geschehen.
    »Billy, was ist mit ihm? Ist er tot?«
    Linda schüttelte den Kopf und schrie weiter. Sie hatte einen regelrechten Krampf bekommen. Dieses schrille Geräusch machte Sam noch wahnsinnig. Er schüttelte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher