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0224 - Nur der Satan kennt Manhattan

0224 - Nur der Satan kennt Manhattan

Titel: 0224 - Nur der Satan kennt Manhattan
Autoren: Nur der Satan kennt Manhattan (1 of 3)
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später ging mir auf, was es für ein herrlicher Anblick gewesen sein muss. Phil in seiner weißen Mandel-Verkäufer-Tracht und ich in meiner Operettenuniform.
    Hatte sich anfangs das Pech auf unsere Seite geschlagen, so legte es sich jetzt auf Calleghans Seite.
    Callegahn stürmte in seiner panikartigen Flucht gegen ein Mädchen, das von einem recht imponierenden Burschen begleitet wurde. Der packte Calleghan an der Krawatte und fauchte ihn an.
    Ich verdoppelte meine Geschwindigkeit und erwischte Calleghan in dem Augenblick, als ihn der andere losließ.
    »Stopp, Calleghan!«, keuchte ich und drückte ihm die Pistole in die Seite. »Sie sind verhaftet!«
    Er versuchte es trotzdem noch, mit einem gar noch übel gezielten Schlag drückte er mir die Pistole weg und holte auch schon mit der anderen Hand aus. Aber inzwischen war Phil gekommen. Mit einem geübten Griff dreht er Calleghans rechten Arm auf den Rücken. Ächzend ging Calleghan in die Knie.
    »Wir sind G-men, Calleghan«, sagte ich. »Wenn Sie weiteren Widerstand leisten, müssen wir von unseren Waffen Gebrauch machen!«
    »G-men?«, stotterte der Gangster. »Ach, du lieber Gott…«
    Er hatte nicht unrecht.
    Wir schleppten ihn zurück bis zu dem Lokal. Denn in Phils Verkaufskarre befand sich auch ein tragbares Funkgerät. Schon wollten wir den vier Straßen weiter postierten Streifenwagen anrufen, als mit quietschenden Bremsen direkt neben uns ein chromblitzender Cadillac hielt.
    Isabell Clifford saß am Steuer.
    »Schade«, sagte sie. »Diesen Mann wollte ich euch eigentlich bringen. Aber wenn ihr noch Interesse an den anderen fünf Burschen habt, dann steigt ein! Ich weiß, wo ihr sie finden könnt! Für eine Belohnung von fünfzigtausend Dollar gibt sich sogar eine Privatdetektivin Mühe.«
    Ich traute meinen Ohren kaum. Aber Isabell Clifford sah nicht danach aus, als ob sie dumme Witze reißen wollte. Ich kletterte zu ihr in den Wagen und rief Phil zu: »Ruf unseren Wagen! Wir treffen uns im Distriktgebäude. Ich organisiere schon alles!«
    »Okay«, nickte Phil und griff in den Kasten, wo sich das Funkgerät befand.
    »Los, rein mit Ihnen, Calleghan!«, rief ich dem Gangster zu.
    Er kam in den Wagen. Isabell Clifford fuhr an. Ich sah auf meine Uhr. Es war kurz nach elf. Was Neville jetzt wohl tat?
    ***
    »Mein Bruder hatte Ihrem Kollegen versprochen, sich umzuhören«, begann Isabell Clifford, sobald sie in meinem Office saß. »Es ging nicht so schnell, wie er gehofft hatte. Aber natürlich nutzte auch ich meine Beziehungen.«
    »Welche Beziehungen?«, unterbrach ich.
    Isabell Clifford machte eine vage Geste.
    »Man hat so seine Beziehungen zu Unterweltkreisen«, bekannte sie. »Als Privatdetektivin ist man darauf angewiesen, viele gute Informationsquellen zu haben. Sie können nicht von mir verlangen, dass ich meine Gewährsleute oder die meines Bruders preisgebe.«
    »Ich verlange es ja gar nicht«, sagte ich, weil ich wusste, dass sie doch nichts gesagt hätte. Auch das FBI gab selbst vor Gericht seien Verbindungsleute nicht preis.
    »Jedenfalls erhielten mein Bruder heute Vormittag und ich heute Nachmittag einen Tipp, der ausreicht, um die Burschen zu stellen.«
    Sie klappte ihre Handtasche auf. Die Pistole, die sie schon damals in der Bank bei sich gehabt hatte, fehlte auch diesmal nicht. Nach einigem Kramen in den Utensilien, die eine Dame mit sich herumträgt, fand sie den gesuchten Zettel.
    »Hier«, sagte sie und schob mir den Zettel hin. »Das sind die Namen der fünf Burschen, die noch dabei waren.«
    Ich las die Namen Goldstein, Masson, Crewers, Proczak und Lane.
    »Okay«, sagte ich. »Und wo finden wir diese Burschen?«
    »Augenblick!«, rief Isabell Clifford. »Fünfzigtausend Dollar Belohnung sind keine Kleinigkeit. Und ich habe auch allerlei Geld ausgeben müssen, um die Informationen zu erhalten. Ist klar, dass ich die Belohnung kriege?«
    »Die Belohnung ist von der Bank ausgesetzt worden«, erwiderte ich wahrheitsgemäß. »Das FBI hat bei der Verteilung nicht mitzureden.«
    Isabell Clifford nickte.
    »In Ordnung«, sagte sie. »Mit der Bank komme ich schon klar. Wenn Sie ihr nur bestätigen, dass Sie den entscheidenden Tipp von mir bekamen.«
    »Das werde ich selbstverständlich tun«, nickte ich. »Also…«
    »Die fünf Burschen sind größenwahnsinnig geworden«, sagte Isabell Clifford. »Weil es diesmal so gut klappte, wollen sie es noch einmal machen. Sie werden sich morgen Nachmittag im Hinterzimmer von Snacks Inn in der
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