Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0224 - Nur der Satan kennt Manhattan

0224 - Nur der Satan kennt Manhattan

Titel: 0224 - Nur der Satan kennt Manhattan
Autoren: Nur der Satan kennt Manhattan (1 of 3)
Vom Netzwerk:
Bowery treffen.«
    »Um wie viel Uhr?«
    »Um fünf.«
    Ich stand auf.
    »Okay«, sagte ich. »Vielen Dank, Miss Clifford. Sie müssen mich jetzt entschuldigen. Bis dahin sind nur siebzehn Stunden Zeit. Und wir werden eine Menge Vorbereitungen treffen müssen, wenn alles reibungslos über die Bühne gehen soll.«
    »Das verstehe ich«, nickte sie. »Ich werde Sie morgen Abend gegen sieben anrufen und mich erkundigen, ob alles geklappt hat.«
    Ich nickte und begleitete sie zur Tür. Nachdenklich setzte ich mich dann in meinen Stuhl am Schreibtisch. Snacks Inn in der Bowery. Das Gelände war nicht günstig für uns. Die Leute in der Bowery waren keine Freunde der Polizei. Wenn sie uns Schwierigkeiten machen konnten, würden sie es tun. Und wenn sie den fünf gesuchten Gangstern helfen konnten, würden sie es auch tun.
    Wir mussten die Kneipe so hermetisch abriegeln, dass keine Maus mehr heraus konnte, sobald das entsprechende Signal gegeben war. Andererseits aber durfte unser Sperrriegel nicht auffallen, damit die Gangster nicht schon gewarnt wurden, wenn sie eintrafen. Sie mussten die Kneipe betreten können, ohne dass sie etwas Auffälliges bemerkten, aber sie durften nicht die leiseste Chance haben, wieder herauszukommen.
    Hätten sie sich in einer richtigen Kneipe irgendwo in der Stadt getroffen, hätten wir uns mit dem Wirt ins Einvernehmen setzen und einen Teil des Personals austauschen können gegen richtige G-men. In der Bowery war das von vornherein ausgeschlossen. Es war neunzig zu zehn zu wetten, dass der Wirt die Gangster rechtzeitig gewarnt hätte.
    Unsere Vorbereitungen mussten also so getroffen werden, dass nicht einmal der Wirt etwas merkte. Und die Nachbarschaft nicht. Und die Gäste in der Kneipe nicht. Von der ganzen Bowery durfte niemand etwas merken. Das würde nicht einfach sein.
    Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und zündete mir eine Zigarette an. Der Rauch stieg in dünnen Fäden gegen die Decke.
    Wenig später kam Phil herein. Auch er hatte sich schnell wieder umgezogen. Ich berichtete ihm von meinem Gespräch mit Isabell Clifford.
    »Bowery!«, stöhnte Phil. »Das hat uns gerade noch gefehlt! Schwieriger geht es nicht mehr.«
    Ich nickte.
    »Trotzdem muss es klappen! Wir müssen uns was einfallen lassen.«
    Phil gähnte. Es war schon Mitternacht, und wir hatten in den letzten Nächten verdammt wenig Schlaf bekommen.
    »Ich brauche Kaffee«, sagte Phil. »Komm mit rauf in die Kantine! Wir können oben genauso gut überlegen wie hier.«
    Wir verließen unser Office und suchten die Kantine auf, die Tag und Nacht geöffnet sein muss, weil der Betrieb bei uns ja vierundzwanzig Stunden am Tag lief. In einer bequemen Ecke ließen wir uns nieder, bestellten uns erst ein paar heiße Würstchen, um den Hunger zu stillen und danach starken Kaffee.
    Bis gegen zwei Uhr diskutierten wir verschiedene Einfälle durch, die Phil oder ich gehabt hatten. Aber nichts wollte uns recht Zusagen. Schließlich seufzte Phil: »Ich gebe es auf. Es hat keinen Zweck, es unbedingt jetzt erzwingen zu wollen. Vielleicht fällt uns eher etwas ein, wenn wir ein paar Stunden geschlafen haben.«
    Ich war nicht sehr erbaut von seinem Vorschlag, aber ich musste ihm recht geben.
    Manche Dinge lassen sich eben nicht erzwingen.
    Während Phil seinen letzten Rest Kaffee trank, blätterte er in einer herumliegenden Illustrierten. Ich döste vor mich hin. Plötzlich stieß mich Phil an.
    »Ich hab’s!«, sagte er. »Hier, so geht es…«
    Er zeigte auf ein schönes farbiges Foto. Zuerst verstand ich nicht. Aber dann grinste ich. Er hatte recht.
    ***
    De Uhr zeigte zwanzig Minuten vor fünf. Phil hatte den Hörer des Funkgerätes am Ohr. Aus dem Lautsprecher kam leise die Stimme eines Kollegen.
    »Pitt zwo!«, sagte er. »Wir haben die Zufahrt zur Brücke besetzt. Innerhalb einer Sekunde können wir die ganze Straße gesperrt haben.«
    »Danke«, sagte Phil. »Pitt drei! Ihre Meldung!«
    »Pitt drei an Pitt eins. Wir sind so weit. Durch die Spione in unserem geschlossenen Lieferwagen können wir die Straße überblicken. Es ist nur ein bisschen eng hier drin. Wir sitzen mit sechs Mann in der Karre.«
    »Eine halbe Stunde, werdet ihr es aushalten müssen«, erwiderte Phil. »Wenn es nötig sein wird, dass ihr die Straße sperrt, sorgt zuerst dafür, dass die Kinder verschwinden. Gleich hinter eurem Block ist ein Spielplatz, und wenn die Kinder hören, dass sich vom etwas abspielt, werden sie natürlich neugierig werden.«
    »Okay,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher