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0223 - Sie würfelten um unser Leben

0223 - Sie würfelten um unser Leben

Titel: 0223 - Sie würfelten um unser Leben
Autoren: Sie würfelten um unser Leben
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startenden Düsenjägers und blieb dann stehen. Das Wasser kochte auf, als bräche aus heiterem Himmel ein Sturm los.
    Ich sah, wie Charles Ralligan über Bord stürzte. Irgendetwas Helles wirbelte durch die Luft. Es regnete Trümmer.
    Ich tauchte weg. Rings um mich klatschten Gegenstände in das Wasser. Irgendetwas Schweres streifte mich und sank dann an mir vorbei in die Tiefe.
    Als ich wieder auftauchte, war alles vorbei. Das fremde Boot und die Windrose hatten sich ineinander verkeilt, aber das Gangsterboot lag bereits tief im Wasser und lief rasch voll.
    Auf dem anderen Schiff raffte sich ein Mann vom Boden auf. Er schüttelte den Kopf, legte beide Hände an den Mund: »Jerry!«, brüllte er. »Jerry!«
    Ich warf die gefesselten Hände hoch.
    »Hier!«, schrie ich zurück. »Hier bin ich, Phil!«
    Ich legte mich nach vorn, tat, was ich konnte, um vorwärtszukommen, gewann Yard um Yard, und dann stieß ich gegen die Bootswand, sah in Phils Gesicht. Er lächelte, obwohl ihm das Blut aus der Nase lief, und seine Stirn zerschrammt war. Seine Hände legten sich unter meine Achseln, und er besaß Kraft genug, mich an Bord zu ziehen.
    ***
    Auch Phils Kahn sah aus, als sei eine Bombe darauf eingeschlagen.
    »War die einzige Möglichkeit, sie zu rammen«, sagte er, während er die Fessel an meinen Händen und Füßen löste. »Ich sah, dass du über Bord gingst und dass sie auf dich schossen.«
    »Wo sind sie?«, fragte ich und richtete mich auf.
    »Da!«, antwortete Phil und zeigte die Richtung. »Da schwimmt Ralligan, und der andere treibt dort im Wasser.«
    »Und die Frau?«
    »Ich habe sie nicht gesehen. Ich ging selbst zu Boden, als es krachte.«
    »Wir müssen sie rausholen!«, meinte ich und stellte mich auf die Füße, wobei ich feststellte, dass mir die Knie mächtig zitterten.
    »Nichts zu machen«, grinste Phil. »Der Motor gibt keinen Ton mehr von sich. Wir können froh sein, wenn wir nicht selbst in den Bach müssen.«
    Ich sah Ralligans Kopf in einiger Entfernung. Er schwamm auf die Küste zu. Sid trieb in der Nähe. Er hatte sich an irgendetwas geklammert, das von der Windrose stammte, und er machte nicht den geringsten Versuch, zu flüchten.
    »Ich glaube, ich hole Ralligan heraus«, sagte ich. »Besser, wenn wir ihn erst gar nicht bis zur Küste kommen lassen.«
    Phil fasste meinen Arm.
    »Unnötig!« Er zeigte zur Landzunge hinüber, um die sich eines der grauen Boote des Küstenschutzes schob. »Da sind sie! Ich habe dem Besitzer des Kahnes, auf dem wir jetzt stehen, gesagt, er soll den Küstenschutz alarmieren. Er hat es getan. Hatte wahrscheinlich Angst um sein Boot.« Phil ließ den Blick über das beschädigte Boot gleiten. Es war einer dieser Luxuskähne, wie ihn sich unsere Millionäre leisten.
    »Hölle!«, sagte er. »Die Instandsetzung wird das FBI wieder eine mächtige Stange Geld kosten. Hoffentlich macht mir niemand Vorwürfe, weil ich keinen einfacheren Kahn beschlagnahmt habe.«
    Die Leute auf dem Küstenschutzboot schienen Ralligan entdeckt zu haben. Sie wechselten den Kurs und jagten auf den Mann zu, der dort ohne jede Chance dem Ufer zustrebte. Wenig später schob sich der graue Leib des Schiffes zwischen dem Mann und uns, sodass wir ihn nicht mehr sehen konnten. Die Maschine des Küstenschutzbootes stoppte.
    »Jetzt nehmen sie ihn an Bord«, sagte Phil ruhig.
    ***
    Im Grunde genommen verdanke ich meine Rettung Phils Ungeduld. Er war gegen elf Uhr in Miami angekommen und hatte zunächst eine Zeit lang im Hotel gewartet. Dann hatte er sich den zweiten Schlüssel zu meinem Zimmer geben lassen und hatte dort die Berichtsabschriften von Sheriff Denver gefunden. Er hatte diese Berichte gelesen, und als ich danach immer noch nicht zurückgekommen war, wurde er unruhig, ließ sich einen Leihwagen geben und fuhr zur Wybeen Ranch. Natürlich fuhr er nicht bis in die Bucht, sondern ging von der Straße aus zu Fuß.
    Er kam zu der Zeit in der Bucht an, als Sid unterwegs war, um das Tauchgerät zu holen. Infolgedessen lag der von mir geliehene Außenborder in der Bucht. Obwohl Phil nicht wusste, welchen Kahn ich benutzte, schöpfte er Verdacht.
    Er war sich nicht sicher, was er unternehmen sollte, und bevor er sich schlüssig wurde, hörte er einen Wagen den Feldweg herunterkommen. Er verstockte sich rasch hinter der Hauswand, sah Sid, der mit dem Tauchgerät zurückkam, in den Außenborder kletterte und verschwand.
    Phil packte die Angst, aber es war zu spät, um Sid noch zu stoppen. Mein Freund
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