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0223 - Rückkehr des Pharao

0223 - Rückkehr des Pharao

Titel: 0223 - Rückkehr des Pharao
Autoren: Rolf Michael
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Tür zerschmettert wurde.
    Und dann leuchtete Carsten Möbius in das Innere des Grabs. Gold und edle Steine in nie geschauter Vielzahl blitzten ihm entgegen. Nie hatten Grabräuber den Schlaf des Toten entweiht.
    Aber - im Grabe sollte doch ein Krieger, ein Feldherr liegen. Aber der Sarg des Toten zeigte nicht die Konturen eines Heerführers aus der Zeit der Pharaonen.
    Professor Zamorra ließ einen erstaunten Ruf hören.
    »Aber das ist doch ein Prie…!«
    In diesem Augenblick erfaßte sie der Wirbel und riß sie fort.
    ***
    Konturen verwischten sich, während sie hilflos im Strudel trieben - im Strudel der Zeit. Professor Zamorra hätte nicht sagen können, ob Minuten, Stunden oder Tage vergangen waren.
    Irgendwann ebbte der rasende Wirbel ab. Die Erde hatte sie wieder. Die Zeit hatte sie ausgespien.
    Aus den Augenwinkeln sah Zamorra, daß Michael Ullich und Carsten Möbius zwar ziemlich belämmert in die Gegend blickten, sich aber sonst bester Gesundheit erfreuten. Und was die Nerven der beiden anging - sie kannten Professor Zamorra schon länger. Da flippt man nicht mehr so schnell aus, wenn die Situation ungewöhnlich ist. Und bisher hatte der Parapsychologe im Rahmen ihrer Fähigkeiten sehr brauchbare Kampfgefährten in ihnen gefunden.
    Aber dann - was war aus der Grabkammer geworden? Die Fresken und Gemälde, die er eben noch bestaunt hatte, waren bisher unvollendet, zum größten Teil noch nicht einmal begonnen.
    Und es fehlte das Bild mit dem Wagenrennen.
    Professor Zamorra schwante nichts Gutes! Sein Blick folgte dem Lichtkegel der Stablampe, die Carsten Möbius noch immer in die eigentliche Grabkammer hielt.
    Aber da, wo es eben noch golden geblitzt hatte, war jetzt gähnende Leere.
    »Das… das gibt es doch gar nicht!« hörte er Möbius neben sich stammeln. Im selben Moment spürte er, daß ihm etwas Spitzes zwischen die Schulterblätter gebort wurde. Schmerzhaft drang es durch die Kleidung und ritzte leicht darunter die Haut.
    Laute in einer seltsamen Sprache klangen auf. Noch nie hatte Professor Zamorra eine solche Sprache gehört. Ein ungutes Gefühl keimte in ihm.
    Und er ahnte, noch ehe er sich umdrehte, wer da hinter ihm stand. Die Stimmen klangen alles andere als freundlich.
    »Ich werde irre - Sinuhe, der Ägypter!« hörte er Michael Ullich aufstöhnen. »Hollywood - wir kommen!«
    Ganz vorsichtig wandte Professor Zamorra den Kopf. Tatsächlich, hinter ihnen standen mehrere Männer, die wie die Soldaten des alten Ägypten gekleidet waren.
    Und der Meister des übersinnlichen wußte, daß sie echt waren. Schon zu oft war er durch unbegreifliche Kräfte durch die Zeitströme geschleudert worden, daß er wußte, daß das sich ihm bietende Schauspiel Realität war.
    »Es war tatsächlich ein Fluch, der gewirkt hat!« klärte er seine Freunde auf. »Wie lautete er doch?«
    »Wer die Ruhe meines Todes stört -den strafe ich in den Tagen meines Lebens!« zitierte Carsten Möbius und seine Stimme klang düster.
    »Soll das etwa bedeuten, daß wir uns jetzt im dreizehnten Jahrhundert vor der Zeitwende befinden?« fragte Michael Ullich mißtrauisch.
    »Ich fürchte, ja!« gab Professor Zamorra unumwunden zu.
    »Und die Speere der Gentlemen sind es auch!« warnte Carsten Möbius den Freund. »Halte dich jetzt bloß nicht für Conan von Cimmeria und spiel nicht den Helden…«
    »Macht alles nach, was ich auch mache!« befahl Professor Zamorra energisch. Er hatte die Initiative, wie so oft, in die Hand genommen. Langsam drehten sich die drei Männer um.
    Aus den Augen der Krieger blitzte die Wachsamkeit eines Hundes, der einen Dieb gestellt hat. Die Speere in den nervigen Fäusten waren bereit, jederzeit zuzustoßen.
    Tief verbeugte sich der Meister des Übersinnlichen und hielt die Arme in Kniehöhe weit ausgestreckt. Er wußte, daß im alten Ägypten dies die Begrüßung war, die man Vornehmen und Edlen angedeihen ließ. Sofort taten Ullich und Möbius das gleiche.
    Die harte Stimme des Mannes, den der Goldkragen und die kurze Peitsche als Offizier auswies, wurde keinen Deut freundlicher.
    »Ich kann nicht verstehen, was er sagt!« murmelte Michael Ullich. »Gibt es denn keine gemeinsame Sprache?«
    »Rom ist noch nicht gegründet, also scheidet Latein aus!« sagte Professor Zamorra bedauernd, denn in dieser Sprache vermochte er sich fast fließend zu unterhalten.
    »Wie ist es mit Griechisch, wenn du mit deinem Latein am Ende bist?« fragte Möbius.
    »Deswegen hätten sie mich auf dem Gymnasium fast
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