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0221a - Ich kam in letzter Sekunde

0221a - Ich kam in letzter Sekunde

Titel: 0221a - Ich kam in letzter Sekunde
Autoren: Ich kam in letzter Sekunde
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Schaumstrahl auf das glühende Wrack. Wenn Cliff noch seiner Stimme mächtig gewesen wäre, hätte er ihr zugerufen, dass das sinnlos war. Doch über seine Lippen kam nur ein heiseres Krächzen. Trotzdem musste ihn die Frau gehört haben. Sie wandte ihren Kopf herüber und rief in den Park hinein.
    »Hallo, ist hier jemand?«
    Cliff antwortete nicht, er erinnerte sich rechtzeitig daran, dass er ja ein Mann war, den die Polizei wegen Mordes an seiner Freundin suchte.
    Seine Finger waren klebrig. Eine Kugel aus der Tommy Gun hatte ihn erwischt. Langsam kroch er auf die Baumgruppe zu. Als er den ersten Stamm erreicht hatte, richtete er sich auf und lief in die Dunkelheit hinein.
    Cliff stolperte, raffte sich auf, fiel wieder, zog sich an dem Stamm eines Baumes wieder hoch. Die raue Rinde riss seine Hände auf, aber er, schleppte sich weiter.
    Er war nüchtern, doch er fühlte sich trunken wie noch nie in seinem Leben.
    Dann.traf ihn der Strahl einer Taschenlampe.
    ***
    »Es tut mir leid, Jerry«, sagte Mr. High, der Chef des FBI-Districts New York. »Der Mord geschah auf einem Grundstück, das dem Bund gehört. Fragen Sie mich nicht, wie die Army in den Besitz eines Mietshauses kommt. Soviel man mir erzählt hat, war während des letzten Krieges eine geheime Dienststelle darin untergebracht. Später hat man das Haus vermietet und im Erdgeschoss hat diese Elsa Pickering einen kunstgewerblichen Laden aufgemacht. Das Mädchen ist ermordet worden, und Sie sollen den Täter suchen. Der Mörder scheint ein verwirrter Liebhaber zu sein.«
    »Okay, Chef«, sagte ich. »Natürlich übernehme ich die Angelegenheit. Kann ich Phil dazu haben?«
    Mr. High lächelte. »Gut, Jerry, nehmen Sie Phil mit. Viel Glück also.«
    Ich ging hinüber in mein Office. Phil saß hinter seinem Schreibtisch und wühlte in irgendwelchen Papieren herum.
    »Hallo, Jerry!«, begrüßte mich mein Freund, »was gibt’s Neues?«
    »Wir sollen einem eifersüchtigen Mörder Handschellen umlegen. Der Bursche hat seine Freundin ufngebracht und sich anschließend verkrochen. Das wird eine einfache Angelegenheit sein.«
    Phil zuckte die Achseln. Er hob die Blätter hoch, mit denen er sich bis zu meiner Ankunft beschäftigt hatte.
    »Das kommt von der Stadtpolizei. Es ist der vorläufige Bericht der Mordkommission. Ich blättere schon die ganze Zeit darin herum und weiß nicht, was ich damit anfangen soll.«
    »Jetzt wissen wir’s«, brummte ich. »Wir sind offiziell beauftragt, den Fall zu übernehmen. Was steht denn eigentlich in den Akten?«
    »Der typische Mord aus Eifersucht. Der Täter hat einen Strauß roter Rösen neben die Leiche gelegt. Der Bursche muss sehr verliebt gewesen sein in diese Pickering.«
    »Gib mal her«, sagte ich und las die Blätter durch. Es begann damit, dass jemand auf dem Revier angerufen hatte, die Ladentür zu Miss Pickerings Geschäft sei offen.
    Der Revierleiter schickte einen Cop vorbei, der in dem Geschäft einen Einbrecher antraf. Wenigstens glaubte er das zunächst. Aber er erkannte schnell, dass er sich von einem Mörder hatte übertölpeln lassen. Es war ein kleiner Trost, dass er den Mann sehr genau beschreiben konnte.
    Lieutenant Traylor, der die Mordkommission führte, schickte ein paar Leute los, die mit dieser Beschreibung zu den Nachbarn gingen. Sie hatten prompt Erfolg. Fast alle Befragten erkannten in dem geschilderten Mann einen Freund der Ermordeten.
    Er hieß Cliff Brant und wohnte oben am Stuyvesant Square.
    Natürlich war er ausgeflogen, als man ihn abholen wollte. Traylor ließ in der Wohnung einen Mann zurück und leitete in der Nacht die Fahndung ein.
    So weit standen die Dinge bis jetzt. Ich war Traylor dankbar dafür, dass er die Angelegenheit so konsequent vorangetrieben hatte.
    »Na, was sagst du nun?«, meinte Phil, als ich die Blätter beiseitelegte. »Ich wette mit dir um d&in schickes Wägelchen, dass wir hier sitzen bleiben können, bis uns ein Cop den Übeltäter anschleppt. Dieser Brant ist kein ausgekochter Gangster. Er wird sich nicht lange versteckt halten können. Vielleicht kommt er selbst auf das nächste Revier, wenn er erst einmal erkannt hat, wie aussichtslos seine Lage eigentlich ist.«
    »Vielleicht hast du recht, Phil. Aber wir können hier nicht herumsitzen und darauf warten, dass sich deine, Vermutung bestätigt. Wir schauen uns jetzt einmal die Wohnung dieses Brant an. Vielleicht finden wir irgendeinen Hinweis.«
    Wir angelten unsere Hüte und fuhren mit dem Lift nach unten.
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