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0221 - Satans Tagebuch

0221 - Satans Tagebuch

Titel: 0221 - Satans Tagebuch
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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Tag noch größtenteils verborgen blieben. Die etwa handtellergroße Scheibe aus purem Silber hing an einer Kette. Im Zentrum der Scheibe befand sich ein fünfzackiger Stern. Um diesen zogen sich die Symbole der zwölf Tierkreiszeichen, und den äußeren Ring bildete ein Silberband mit Hieroglyphen, die noch kein Mensch hatte entziffern können.
    Diese Hieroglyphen verkörperten unzweifelhaft eine Schrift, doch es gab keinerlei Vergleichsmöglichkeiten mit einer irdischen Schrift der Gegenwart oder der Vergangenheit.
    Der Erzdruide Merlin hatte dieses Amulett aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen. In ihm steckten unvorstellbare Energien, die bis zum heutigen Tag Zamorra immer Schutz vor den Mächten der Finsternis geboten hatten - mit Ausnahme der jüngsten Vergangenheit, da es schwächer zu werden schien und ein wenig eigenwillig agierte.
    Zuerst hatte dieses geheimnisvolle Amulett einem Vorfahren Zamorras gedient. Doch Leonardo de Montagne schloß einen Pakt mit dem Teufel. Erst Zamorra führte die Silberscheibe wieder ihrem eigentlichen Zweck zu: der Bekämpfung alles Bösen.
    Zamorras Interesselosigkeit war wie weggeflogen.
    Aufmerksam musterte er die wenigen Anwesenden. Irgend einer der Frauen und Männer strahlte etwas Dämonisches aus.
    Der Impuls war schwach, doch er reizte das Amulett zur Reaktion.
    Die Verkäufer gingen ihrer Arbeit nach. Von ihnen konnte es eigentlich keiner sein. Sie standen schon seit Stunden da. Das Amulett hätte schon früher Alarm schlagen müssen.
    Da erst bemerkte der Meister des Übersinnlichen den älteren Mann, der vor dem ersten der Tische stand. Eben noch war der Mann nicht dagewesen.
    Langsam ging Zamorra auf den Fremden zu.
    Der Mann schien ziemlich nervös. Mehrmals machte er Anstalten, den Verkäufer hinter dem Tisch anzusprechen, der mit seiner Abrechnung beschäftigt war.
    Es war der Moment, in welchem draußen die Sonne unterging.
    Automatisch glommen die Straßenlampen auf.
    Der Mann zuckte zurück, als hätte ihm jemand ins Gesicht geschlagen.
    Das Amulett reagierte stärker!
    Innerhalb weniger Sekundenbruchteile hatte sich das geortete magische Potential verstärkt!
    Wie ein Roboter drehte sich der Mann um und verließ beinahe fluchtartig das Foyer.
    Zamorras letzte Zweifel schwanden dahin. Dieser Mann war besessen. Seine seltsame Reaktion hatte es gezeigt.
    Zamorra rannte hinterher.
    Er konnte gerade noch einen Blick auf den Flüchtenden erhaschen, als dieser um die Ecke des Blocks bog.
    Der Meister des Übersinnlichen hetzte hinterher.
    Da passierte er eine enge Gasse, die zu einem Hinterhof führte.
    Sein Amulett schien in hellen Flammen zu stehen.
    Bevor Zamorra reagieren konnte, packten ihn zwei haarige Pranken und rissen ihn in die dunkle Gasse.
    ***
    Grogan, der Dämon, verfolgte den Mann bis zu einem großen Hotelgebäude. Dort blieb er abwartend stehen, als sein Opfer die verglaste Vorderfront betrat.
    Mit Erstaunen las Grogan das große Transparent.
    6. Internationaler Parapsychologen-Kongreß , stand da zu lesen.
    Was konnte der Mann dort nur wollen? Er hatte nicht wie ein weißer Magier ausgesehen.
    Grogan schloß wieder auf. Er wollte den Mann nicht aus den Augen verlieren. Er überquerte die Straße und wollte gerade das Foyer betreten, als ihm sein Opfer in panischer Hast wieder entgegenkam und fortrannte.
    Verblüfft blieb Grogan stehen. Dann stockte ihm der Atem. Denn der Mann, der als nächster ins Freie stürmte, war ihm zumindest vom Ansehen her bekannt.
    Professor Zamorra!
    Der Erzfeind der Schwarzen Familie! Die Nummer eines auf der Abschlußliste aller Dämonen.
    Vergessen war in diesem Moment der seltsame Mann mit Asmodis’ Aus-Strahlung. Hier konnte Grogan noch mehr Ruhm ernten. Es war geradezu seine Pflicht zu handeln.
    Er drehte sich auf dem Absatz um und eilte dem Mann nach. Zamorra konnte nur hinter dem Seltsamen her sein. Eine andere Möglichkeit gab es nicht.
    Grogan huschte mit seiner übermenschlichen Gewandtheit in die dunkle Gasse, die in einen Hinterhof führte. Schon vorher war ihm dieser Ort aufgefallen. Hier konnte er eine perfekte Falle aufstellen.
    Eng drückte sich Grogan an das alte Mauerwerk. Er fühlte, wie sein schwarzes Blut durch den Körper raste und sich seine Gestalt in Sekundenschnelle verwandelte.
    Grogan war bereit…
    ***
    Schmerzhaft prallte Zamorra auf das harte Steinpflaster. Um ihn herum war es dunkel. Einen Moment sah der Meister des Übersinnlichen Sterne am wolkenverhangenen Himmel.
    Doch dann
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