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0221 - Satans Tagebuch

0221 - Satans Tagebuch

Titel: 0221 - Satans Tagebuch
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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existierenden magischen Kräfte des Bösen verrichteten ihr Werk in völliger Stille, manipuliert von den Beschwörungen des Vampirmagiers.
    Der Tote rutschte in die Grube, die sich unter ihm bildete.
    Dann setzte der Vorgang in umgekehrter Reihenfolge wieder ein. Die aufgeworfene Erde floß wieder zurück und bedeckte den Toten vollständig.
    Bald war die Leiche völlig begraben. Das Feld glättete sich. Nichts verriet, daß hier ein Mensch begraben worden war.
    Befriedigt musterte der Vampir sein Werk. Niemand würde den Toten finden, der durch Schwarze Magie ums Leben gekommen war.
    Dann flog der Vampir in die Nacht hinein. Er hatte seinem Herrscher schlechte Nachrichten zu überbringen.
    ***
    Mit einem erstickten Schrei wachte Fred Steddler aus seinen Alpträumen auf.
    Im ersten Moment wußte er nicht, wo er sich befand. Sein Herz klopfte rasend. Dann erkannte er die vertrauten Umrisse seiner Wohnung in London.
    Immer noch schwer atmend stand Steddler auf und wankte in das kleine Badezimmer. Mit beiden Händen stützte er sich auf den Waschbeckenrand und sah aus verquollenen Augen in den Spiegel.
    Er sah genauso aus, wie er sich fühlte: schlecht.
    Dunkle Linien hatten sich tief unter seinen Augen eingegraben, und sein Gesicht wurde von Bartstoppeln geziert. Er spülte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Doch die beinahe greifbare Leere in seinem Schädel hielt sich hartnäckig.
    Was hatte er nur am vergangenen Abend gemacht?
    Als er zurück zum zerwühlten Bett schlurfte, bemerkte er erst, daß er noch den kompletten Anzug trug.
    Er fuhr sich mit den Händen über die Augen. Was war nur los mit ihm?
    Da fiel sein Blick auf das kleine schwarze Buch, das auf seinem Bett lag und neben dem er geschlafen hatte.
    Nun schlug die Erinnerung wie ein reißender Gebirgsbach über ihm zusammen. Schlagartig waren die Geschehnisse der vergangenen Nacht wieder präsent.
    Seine Beine gaben nach. Schluchzend fiel er auf sein Bett.
    Vergessen waren die sanften Stimmen, die ihn so eingelullt hatten. Sein ganzes Bewußtsein wurde von dem sterbenden Landstreicher ausgefüllt, der seinen Schmerz in die Nacht hinausschrie.
    Steddler wußte nicht wie, doch er war für diesen Mord verantwortlich. Und schuld an allem war dieses Buch.
    Seine Hände zuckten vor, doch alle Kraft verließ ihn. Die Flamme seiner Wut verlosch so plötzlich, wie sie aufgelodert war. Er traute sich nicht, dieses Ding anzufassen, das jetzt im Tageslicht so harmlos aussah.
    Steddler raffte sich wieder auf und ging in die Küche. Dort stand auf dem Küchentisch noch eine angebrochene Flasche Alkohol. Er trank direkt aus der Flasche und nahm einen gehörigen Schluck. Danach fühlte er sich etwas besser.
    Er vergrub das Gesicht in den Händen und dachte nach.
    Dieses Buch mußte verschwinden. Doch er konnte es nicht einfach in den Müll werfen. Nein, er mußte es irgendwelchen Menschen in die Hand drücken. Sonst bekam er nie Ruhe… Er mußte diese Verantwortung loswerden, von sich schieben, übertragen. Denn daß es bei diesem Buch nicht mit rechten Dingen zuging, davon war er mittlerweile restlos überzeugt.
    Sein Blick fiel auf die immer noch aufgeschlagene Tageszeitung, in der er gelesen hatte, bevor er nach Carmarthen aufbrach, um seine Kur anzutreten. Eine Anzeige kündigte einen internationalen Kongreß für Parapsychologie an.
    Das waren doch diese Leute, die sich mit Spuk und solchen Sachen befaßten. Steddlers Entschluß stand augenblicklich fest.
    Dorthin mußte er.
    Doch der Kongreß schloß an diesem Abend. Steddler sah zum Fenster hinaus. Es war später Nachmittag. Er mußte nach seiner Heimkehr in den frühen Morgenstunden den ganzen Tag verschlafen haben. In ein paar Stunden setzte die Abenddämmerung ein.
    Die Zeit drängte.
    Ohne seine ramponierte Erscheinung in Ordnung zu bringen, hetzte Steddler ins Schlafzimmer, zögerte kurz, dann griff er nach dem Buch und steckte es wieder in die Jackentasche.
    Nichts geschah.
    Steddler atmete auf.
    Dann verließ er seine Wohnung. Er betete, daß das Buch nicht wieder seine Kräfte entfaltete.
    Doch sein Wettlauf gegen die Zeit war schon verloren, bevor er ihn überhaupt begonnen hatte…
    Das Böse steckte längst in ihm…
    ***
    »…durch verantwortungslose Experimente unerfahrener Menschen Kräfte geweckt, mit denen sie niemals gerechnet haben. Denn diese Kräfte sind all unseren Erkenntnissen und Forschungsergebnissen zum Trotz immer noch unberechenbar. Deshalb muß sich jeder experimentierende
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