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0220 - Kampf mit der Mumie

0220 - Kampf mit der Mumie

Titel: 0220 - Kampf mit der Mumie
Autoren: Jason Dark
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die Gefahr. Und ihr wollte die Mumie aus dem Weg gehen, damit sie ihr eigentliches Ziel nicht aus den Augen verlor.
    Die Vernichtung der zweiten Seele!
    Es machte dem Ungeheuer nichts aus, unter Wasser zu marschieren. Mit einer monotonen Schrittfolge stapfte es durch das Hafenbecken, verließ es dann und geriet in das offene Gewässer des Flusses. Hier wurde es von der Strömung erfaßt, aber es stemmte sich nicht gegen sie, sondern lief mit ihr.
    Dabei verloren die Füße nie den Kontakt mit dem Grund. Die Mumie wühlte bei jedem Sehritt Schlamm auf, der sich zu kleinen, dunklen Wolken verdichtete, die nur allmählich wieder in sich zusammenfielen, um auf dem Grund als Schlamm liegenzubleiben.
    Niemand ahnte, was da unter Wasser herschritt. Vor zehn Jahren noch hatten in der Themse keine Fische leben können. Nach den Umweltauflagen der Regierung kam die große Reinigung, und jetzt konnten in dem Gewässer wieder Fische existieren.
    Sie entdeckten den ungebetenen Gast, schwammen an ihn heran, beäugten ihn neugierig, und wenn sich ein besonders großer Fisch näherte, dann schlug die Mumie nach ihm, ohne ihn jedoch erwischen zu können.
    Selbstverständlich war die Themse kein ruhig daherfließendes Gewässer. Auch sie war mit Strudeln und kleinen Stromschnellen reich gesegnet, in die die Mumie hineingeriet. Ein paarmal wurden ihr trotz der Größe die Beine weggerissen, und sie konnte sich kaum halten. Aber sie setzte ihren Weg fort, unterquerte Brücken und näherte sich auch der bekanntesten, der Londoner Tower Bridge, in dessen unmittelbarer Nähe das berühmte alte Gefängnis der Millionenstadt liegt…
    ***
    Der Mann, der geschossen hatte, war Osmin. Allerdings konnte man ihn nicht mehr als Mann oder Menschen bezeichnen, denn er hatte sich inzwischen verwandelt. Auf seinen Schultern saß der Schädel einer Hyäne. Auch bei ihm hatte die Beschwörung des finsteren Totengottes Anubis Erfolge gezeigt.
    Und er sah Kara fallen.
    Aus seinem weit aufgerissenen Hyänenmaul drang ein fürchterliches Knurren. Endlich hatte er erreicht, was er wollte, und er stürzte vor, damit er aus der Kapitänskabine gelangte.
    Auch Suko vernahm seine Schritte. Der Chinese hatte Kara ebenfalls fallen sehen, sein Gesicht verzerrte sich, er hob den rechten Arm, und als Osmin durch die offene Tür hechtete, da schaute er nicht nach links und rechts, sondern lief genau in den harten Hieb mit der Dämonenpeitsche hinein.
    Die drei Riemen trafen ihn voll. Sie rissen ihn fast von den Beinen.
    Er stolperte, dachte nicht mehr an seinen Revolver und lief vor bis zur Gangwand, gegen die er prallte, auch mit dem rechten Handgelenk dagegen hieb und die Waffe verlor.
    Schreiend brach er zusammen.
    Drei dicke Furchen hatten die Riemen der Peitsche in seinem Gesicht hinterlassen. Furchen, die die Tiefe von Fingerlängen hatten und sich immer weiter durch das Fell und in die Haut des schrecklichen Hyänenschädels brannten, wobei sie noch die dunkle gallertartige Masse ausstießen.
    Noch einer war übrig.
    Der Kapitän.
    Normalerweise hätte Suko ihn gesucht, aber er sah Kara am Boden liegen, und es gab ihm einen Stich ins Herz. Suko beugte sich über sie, als Kara ihren Kopf drehte und ihn anlächelte.
    »Ist was?« fragte sie.
    Der Chinese prallte zurück. »Du bist…du bist nicht…«
    »Wer zehntausend Jahre überlebt, dem macht auch eine Kugel nichts aus«, erwiderte sie.
    »Aber wie hast du es geschafft? Ich habe deutlich gesehen, wie die beiden Kugeln in deinen Körper eingeschlagen sind.«
    Ihr Lächeln wurde rätselhaft. »Als ich ihn sah und merkte, daß ich den Kugeln nicht ausweichen konnte, da verließ mein Ich blitzschnell den Körper, du hast nur eine leere Hülle gesehen, die man nicht töten kann. Eine Hülle ohne Seele.«
    Suko strich über seine Stirn. »So langsam wirst du mir unheimlich.«
    »Hilf mir lieber hoch«, sagte Kara. »Ich bin schließlich eine schwache Frau.«
    »Das habe ich gesehen.« Suko streckte seinen Arm aus. »Du wirst mir immer rätselhafter.«
    »Warum haben wir uns in letzter Zeit so wenig gesehen?« fragte sie. »Denk mal darüber nach.«
    »Ja und?«
    »Myxin und ich wissen, was auf euch und auf uns zukommt. Wir haben die Warnung mit den Großen Alten gut verstanden, und wir müssen etwas finden, womit wir uns verteidigen können, sonst sind wir ihnen hilflos ausgeliefert. Wir forschen und suchen nach alten Gegenkräften, denn noch sind wir hilflos.« Sie streichelte Sukos Wange. »Jetzt aber genug
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