Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0220 - Kampf mit der Mumie

0220 - Kampf mit der Mumie

Titel: 0220 - Kampf mit der Mumie
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
alten Ägypter Tiere, die irgendwie magisch beeinflußt waren. Wie damals die gefährlichen und fast menschengroßen Sylphen, gegen die ich gemeinsam mit Mandra Korab gekämpft hatte. Damals hatte auch mein Kreuz reagiert, denn es war ja mit rätselhaften und geheimnisvollen Zeichen bestückt, die uralten Mythologien entstammten. Ich dachte an das Zeichen, das unter dem M auf meinem Kreuz zu sehen war. Ein in ein Dreieck eingefaßtes, stilisiertes, strahlendes Auge, auch das Auge der Vorsehung genannt. Im alten Ägypten war dieses Symbol aufgekommen. So wurde der größte aller Götter, Osiris, dargestellt, und dieses Auge ist dann später zusammen mit anderen heidnischen Symbolen von der christlichen Lehre übernommen worden.
    Damals hatte es mir geholfen, denn wir kämpften nicht nur gegen die Sylphen, sondern auch gegen die Löwenmenschen. Und das Allsehende Auge hatte sie vernichtet.
    Würde es auch hier reagieren?
    Voll verlassen wollte ich mich darauf nicht, zudem war das Kreuz als Waffe ziemlich unhandlich, wenn ich es in meiner Position einsetzte.
    Da war der Dolch besser!
    Ich zog ihn, während ich mich auf die Seite rollte und mich einem Angriff zweier Skorpione gegenübersah. Es war wirklich im letzten Augenblick, ich hätte keine Sekunde später reagieren dürfen, denn da waren die beiden Tiere schon da.
    Flach stieß ich zu.
    In einer Hand behielt ich die Lampe, ich wollte schließlich sehen, ob meine Bemühungen Erfolg zeigten.
    Es wurde ein Treffer!
    Zunächst hörte ich nur das Schaben. Dann begannen die Schalen plötzlich zu knistern, und einen Lidschlag später sprühten kleine, grünliche Flammen daraus hervor. Die Schalen der Skorpione wurden geknackt, sie zischten noch wie Wunderkerzen, dann waren die gefährlichen Tiere vergangen.
    Aber auch das Netz zeigte Löcher. Genau dort, wo die Biester gesessen hatten. Die kleinen Flammen hatten auch die Unterlage zerrissen und sie durchschmort.
    Die nächsten waren da. Ich zog geschwind die Beine an, kam wieder ins Schaukeln, wollte zustoßen, doch durch die verdammte Schaukelbewegung glitt die Klinge ins Leere.
    Als ich meine Hand zurückzog, drehte ich sie gleichzeitig nach rechts, der Dolch machte die Bewegung mit, und die Spitze drang von der Seite her in den Körper des Skorpions.
    Erst jetzt sah ich, daß auch der Dolch dicht unter dem Griff grün aufleuchtete. Nur für einen Moment, dann wanderte die Farbe und erfaßte das Tier.
    Es zerplatzte und riß das nächste Loch.
    Sofort drehte ich mich, denn ich dachte an die Gefahr in meinem Rücken.
    Es war gut, daß ich diese Bewegung vollführt hatte. Dicht an meinem Kopf befand sich schon der nächste Skorpion. Und er würde zugreifen, seine beiden Scherengreifer hatte schon meine Haare berührt. Jetzt ging es wirklich um Bruchteile von Sekunden.
    Mit der Faust schlug ich gegen ihn. Ich hatte die Hand genommen, die auch den Dolch umklammert hielt.
    Der Skorpion wurde weggefegt, blieb dicht neben mir auf dem Rücken liegen, und ich rammte voller Wut meinen Dolch mit der Spitze in den hornigen Körper.
    Der Skorpion verglühte, als er an dem geweihten Metall hing.
    Aber auch das Netz nahm Schaden. Faustgroß war das Loch, das der Skorpion hinterlassen hatte. Die einzelnen Maschen hielten nicht mehr. Da sich in der Nähe auch noch andere Löcher befanden und mein Gewicht sehr stark war, rissen immer mehr Fäden. Ich merkte es, wie das Netz anfing zu schaukeln, und plötzlich wußte ich, daß es mein Gewicht nicht mehr halten konnte.
    Angst umfing mich.
    Ich wußte nicht, wie weit unter mir der Boden entfernt war, aber lange konnte ich mich nicht mehr halten, das stand fest.
    Zwei Gefahren lauerten auf mich.
    Die Skorpione und die unbekannte Tiefe.
    Ich rollte bereits, das Netz gab immer mehr nach, einige Tiere purzelten in die Tiefe, wie ich im hin- und herwischenden Schein der kleinen Bleistiftleuchte erkannte.
    Hastig klemmte ich mir den Dolchgriff zwischen die Zähne und steckte auch die Lampe schnell weg, damit ich beide Hände frei hatte.
    Da bekam ich schon den Ruck nach links.
    Ich fiel.
    Alle zehn Finger hatten sich noch in das Netz verhakt und hielten eisern fest.
    Ich schaukelte wie ein Artist. Dabei hoffte ich nur, daß sich die fallenden Skorpione nicht gerade mich als Ziel ausgesucht hatten, um sich festzuklammern.
    Ewig konnte ich hier nicht hängenbleiben. Ich mußte den Sprung in die Tiefe wagen.
    Im Vertrauen auf mein Glück ließ ich das gerissene und schaukelnde Netz los. Der Fall!
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher