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0219 - Teleporter Achtung!

Titel: 0219 - Teleporter Achtung!
Autoren: Unbekannt
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die fast farblose, schuppenbedeckte Haut.
    Ihre immense Größe beeindruckte ihn nicht mehr, nachdem er gesehen hatte, daß sie ebenso verwundbar waren wie er selbst, und der starre Blick der Röhrenaugen zwang ihn nicht unter seinen Bann. Es war ihre unversöhnliche Feindseligkeit, die ihn aufregte.
    Er spürte förmlich, wie ihre Gedanken nach Wegen suchten, ihn anzugreifen. Gucky, der aus dem Gewirr der Gedankenimpulse einiges herauslesen konnte, bestätigte ihm das. Wenn wir nur schon erst draußen wären, dachte Ras sehnsüchtig.
    Da zuckte plötzlich grelles, weißes Licht über den Bildschirm und füllte eine Sekunde lang den weiten Raum mit schmerzender Helligkeit. Im gleichen Augenblick hob sich der Boden ruckartig in die Höhe und brachte Ras fast aus dem Gleichgewicht. Verwirrt wandte er sich nach dem Bildschirm um, aber aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie einer der Maahks sich von seinem Sitz erhob und in Sprungstellung ging. Er riß den Lauf des Blasters nach oben und feuerte einen Warnschuß dicht über den Wulstschädel des Vorwitzigen hinweg. Der Schuß schlug in die gegenüberliegende Wand und brachte einen Teil der Metallplastik zum Kochen. Der Maahk sank wieder zurück in seinen Sessel.
    „Da ist was explodiert", meldete Gucky. „Meiner Ansicht nach ein anderes Stabschiff."
    Ras' Magenmuskeln verkrampften sich. War das der Erfolg ihres Anschlags auf die Katapult-Generatoren? Konnte sich das Katapultfeld nicht mehr richtig forcieren und zerstörte die Schiffe, die es transportieren sollte?
    Er warf einen hastigen Blick auf die Uhr. Noch vierzig Sekunden.
    Viel zu spät, um noch etwas zu unternehmen.
    Eine zweite Explosion donnerte durch die Riesenhalle. Diesmal blieb Ras auf dem Posten. Er hatte Gucky zum Berichterstatten.
    „Ganz eindeutig ein Stabschiff. Ich habe ..."
    Eine dritte Explosion unterbrach Gucky mitten im Satz. Ras wich bis an die Wand zurück, um sich Halt zu verschaffen. Die grellen Blitze folgten jetzt fast ohne Unterbrechung aufeinander. Das Stabschiff schüttelte sich, als läge es auf dem Hang eines ausbrechenden Vulkans.
    „Das ist der reinste Weltuntergang!" schrie Gucky durch den rollenden, donnernden Lärm, den die Außenmikrophone übertrugen. „Ganze Hügel fliegen auf einmal in die Luft!"
    Wir sind selbst daran schuld, dachte Ras verzweifelt. Er hatte nur eine schwache Vorstellung davon, wie viel Energie einem Katapultfeld innewohnte. Ungezügelt und unkontrolliert, von halbzerstörten Generatoren ausgestoßen, brachen sich diese riesigen Energiemengen jetzt Bahn.
    „Die Sonne!" schrie Gucky. „Die künstliche Sonne ... sie stürzt..."
    Weiter kam er nicht. Ein berstender Krach übertönte alle Geräusche. Der Bildschirm zuckte noch einmal blauweiß auf, dann erlosch er. Das Schiff bäumte sich auf. Ras verlor das Gleichgewicht und stürzte.
    Halb im Unterbewußtsein hörte er die fauchenden Entladungen eines Blasters. Benommen stützte er sich auf. Dicht vor seiner Sichtscheibe war ein Gewimmel von stämmigen, schuppenbedeckten Beinen. Dazwischen leuchtete etwas Rotbraunes, wie der breite Schwanz eines überdimensionierten Bibers.
    Das brachte ihn wieder auf die Beine. „Ich komme!" schrie er.
    Aus nächster Nähe feuerte er den Blaster auf einen der Maahks ab, die sich über Gucky geworfen hatten. Der farblose Körper bäumte sich auf. Ein röhrender Schrei gellte in den Außenmikrophonen, und polternd brach das gewaltige Wesen zusammen.
    Ras' Zorn kannte keine Grenzen mehr. Die Maahks schienen Gucky zu Tode zu quetschen. Er konnte ihn nicht mehr sehen.
    Blindlings schoß er auf die dichtgedrängten Leiber. Er merkte nicht, daß er selbst wie ein Wilder schrie und daß die Maahks sich umdrehten, um den neuen Feind anzugehen. Er schrie und schoß, bis ihn etwas mit solcher Wucht mitten auf die Brust traf, daß er augenblicklich die Besinnung verlor.
    Das erste, was ihm auffiel, war die völlige Ruhe, die ringsum herrschte. Das zweite war weniger angenehm. Er konnte sich nicht bewegen. Er empfand leichte Schmerzen auf der Brust, aber sonst schien er in Ordnung zu sein. Er stellte fest, daß Arme und Beine ein winziges bißchen Spielraum hatten. Also war er wahrscheinlich gefesselt. Nachdem er sich solcherart orientiert hatte, schlug er die Augen auf. Es gibt vieles, an das sich der Mensch gewöhnen kann. Aber der Anblick zweier riesengroßer, starrer Röhrenaugen, die dicht vor der Sichtscheibe lauerten und ihm direkt ins Gesicht sahen, gehörten nicht dazu -
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