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0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

Titel: 0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer
Autoren: Acht Kugeln für das dritte Opfer
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Arbeit natürlich genauso bezahlen, als hätten sie für irgendeine private Firma gearbeitet.«
    »Das fehlte mir gerade noch«, brummte Bruce. »Die Leichen da unten sind in keinem guten Zustand. So leicht kann man die nicht heraufholen, Captain…«
    ***
    Leutnant Spencer B. Holloway kam mit der sogenannten »kleinen Besetzung«: einem Fotographen, zwei Mann vom Erkennungsdienst und seinem Gehilfen, Sergeant Nietzicski. Er sagte sich nicht zu Unrecht, daß ein Arzt in diesem Falle überflüssig sei, weil Leichen von dem Aussehen, wie der Taucher es geschildert hatte, mit amtlicher Sicherheit Leichen waren, und der Arzt seine Obduktion doch nur im Schauhaus vornehmen konnte. Ebenfalls stand fest, daß man auf dem Grunde des Hudson keine Spurensuche betreiben konnte. Immerhin war Spencer schlau genug gewesen, eine Unterwasserkamera mitzunehmen, mit allem, was dazu gehörte.
    »Tag auch«, sagte er, als er an Bord des Tauchbootes kletterte, gefolgt von seinen vier Männern. »Ich bin Leutnant Holloway vom Büro der Mordkommission Manhattan West. Das ist mein Assistent, Sergeant Nietzicski. Unser Fotograf, Bill Morgan. Mit dem Millionär hat er nichts zu tun. Er ist nicht einmal verwandt mit dieser Familie. Leider. Die beiden da sind die Sergeanten Springfield und Porescu. Sie sind dieser Taucher, der den Kram gefunden hat?«
    »Ja, ich heiße George Bruce. Das sind meine Leute.« Er zeigte mit dem Daumen über die linke Schulter, ohne sich erst die Mühe zu machen, die Namen seiner Leute zu nennen. »Ich möchte Ihnen gleich sagen, Leutnant, daß wir viel Arbeit haben. Wenn Sie uns hier möglichst schnell laufenlassen können, wäre ich Ihnen dankbar. Sie wissen ja: Zeit ist Geld, und Geld wird groß geschrieben.«
    »Ich bin Beamter, bei mir wird's klein geschrieben«, erwiderte Holloway trocken. »Hallo, Captain Tornpike! Was hat denn die Küstenwache hier zu suchen? Sind Sie an der Geschichte interessiert? Glauben Sie vielleicht, es handelt sich um ausländische Agenten, die hier herumspionieren, Froschmänner oder so?«
    Der Captain schüttelte den Kopf. »Dafür liegen keinerlei Anhaltspunkte vor. Mister Bruce sagte, die beiden trügen keine Frosch-Kleidung. Ich wollte sie mir nur einmal ansehen. Wenn Sie nichts dagegen haben, Leutnant.«
    »Mann, Sie haben Nerven«, brummte Ilolloway und schob sich den Hut ins Genick. »So was will der sich ansehen! Na, meinetwegen lassen Sie sich den Appetit aufs Mittagsessen ruhig verderben. Ich meinerseits würde gern auf so einen Anblick verzichten. Ich weiß zu gut, wie so was aussieht. Aber jetzt mal zur Sache…«
    Er zündete sich eine Zigarette an, nachdem er dem Taucher eine angeboten hatte. Ein paar Minuten lang unterhielten sich Bruce und der Leutnant eingehend. Danach fragte Holloway: »Trauen Sie sich zu, mit der Unterwasserkamera ein paar Bilder für uns zu schießen? Ich kann notfalls dafür einen Mann vom Hauptquartier anfordern, ich denke wenigstens, daß sie dort so einen Burschen vorrätig haben, der das kann, aber das dauert bestimmt ein paar Stunden, bis der Junge für uns Zeit hat. Und Sie sind doch Taucher.«
    »Wenn ich's bezahlt kriege und mir jemand erklärt, wie ich mit den Dingern umzugehen habe — warum nicht?« sagte Bruce.
    »Sicher kriegen Sie‘s bezahlt. Wir bilden uns nicht ein, daß jemand umsonst für uns arbeiten möchte. Bill, kommen Sie her, erklären Sie Mr. Bruce, wie er mit der Unterwasserkamera umgehen muß!«
    Geschlagene zehn Minuten lang beschäftigte sich der Polizeifotograf mit dem Taucher, bis Bruce erklärte, er sei jetzt überzeugt, daß er nichts mehr falsch machen könnte. Bevor er wieder den Helm übergestülpt bekam, sagte Holloway:
    »Ihnen stehen sechsunddreißig Aufnahmen zur Verfügung, Bruce! Scheuen Sie sich nicht, meinetwegen alle zu verknipsen. Ich möchte nach Möglichkeit aus allen Perspektiven Bilder haben. Okay?«
    »Mir soll‘s recht sein«, erklärte der Taucher.
    Er blieb fast eine Stunde unten. Eine weitere anderthalbe Stunde verging mit den Bemühungen um die Bergung der beiden-Toten. Zu diesem Zwecke stieg sogar Jimmy Greans in einen Taucheranzug und ging zusammen mit George Bruce hinab.
    Als die beiden wannenähnlichen Gefäße, die die Mordkommission eigens für diesen Zweck mitgebracht hatte, endlich an die Oberfläche gehievt worden waren und Captain Tornpike einen neugierigen Blick riskiert hatte, wurde er gelblich-grün im Gesicht und wandte sich hastig ab. Er kletterte eilig hinüber in das
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