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0218 - Der Monster-Club

0218 - Der Monster-Club

Titel: 0218 - Der Monster-Club
Autoren: Jason Dark
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unterschätzten und im Graben landeten. Danton fuhr aus diesem Grunde vorsichtiger. Verspätung hatte er sowieso, und aufholen würde er die Zeit nicht. Die Linie führte über Stanmore hinaus, schlug dann einen Bogen, nahm noch einige einsam stehende Haltepunkte mit, denn die Menschen, die in diesem Gebiet ihre Gehöfte oder Häuser hatten, waren auf den Bus angewiesen. Dann fiel der Regen mit Brachialgewalt. Im Nu war alles grau. Der Fahrer konnte kaum etwas sehen, ein dichter Vorhang nahm ihm die Sicht, den auch die beiden Scheinwerfer kaum durchbrechen konnten.
    Auf der Straße sammelte sich das Wasser. Schon nach einer halben Minute hatten sich gewaltige Pfützen gebildet, in die die Wassertropfen einschlugen wie kleine Granaten. Und es wurde immer mehr.
    Schon bald glich das dunkle Asphaltband der Fahrbahn einem gewaltigen See.
    Die vier schweren Reifen des Fahrzeugs wirbelten das Wasser hoch, und nicht nur der Regen umtoste den Bus, auch der Sturm rüttelte an den Aufbauten und fuhr wie mit gierigen Händen über die Äcker, wo er das halbhoch stehende Korn dem Boden entgegenbog oder an den Ästen der einsam wachsenden Bäume rüttelte.
    Der Bus war nicht einmal zu einem Drittel besetzt. Die Fahrgäste verhielten sich ruhig. Einige hatten Angst vor dem Unwetter, und als der erste Blitz seine Zickzack-Linie in die Wolken malte, schrie eine Frau leise auf. Der nachfolgende Donner war so laut, daß er fast den Bus gesprengt hätte. Jedenfalls hörte es sich so an. Die Fahrgäste zuckten zusammen. Auch Clay Danton hatte einen Schreck bekommen. Er fuhr noch langsamer, denn vor sich sah er wieder einen gewaltigen See. Die Straße war nicht besonders. Schäden vom vergangenen Winter hatte man nicht ausgebessert, was sich nun rächte, denn in den Mulden sammelte sich das Wasser, und gewaltige Fontänen spritzten zu beiden Seiten des Busses hoch, als die Reifen durch die trübe Flut schmatzten.
    Clay Danton war sehr konzentriert. Seine Blicke glitten nicht nur nach vorn durch die breite Scheibe, sondern auch in den Rückspiegel.
    Hinter ihm war die Straße frei. Es regnete so stark, daß es sich einige Fahrer sichtlich überlegten, ob sie weiterfahren oder nicht lieber stoppen sollten.
    Doch dann sah er die beiden Scheinwerfer. Helle Augen, verwaschen in der vom Himmel fallenden Flut wirkend. Und der Wagen fuhr schnell. Danton sah, daß er innerhalb von Sekunden ziemlich aufgeholt hatte. Ein Wahnsinn bei diesen Witterungsbedingungen. Wenn er so weitermachte, konnte er nicht heil an sein Ziel gelangen.
    Clay reagierte gut. Er fuhr mit seinem schweren Bus so weit an den linken Rand der Straße, wie es eben möglich war. Jetzt hatte er genügend Platz geschaffen, daß der andere Wagen ihn überholen konnte. Noch immer tobte das Gewitter.
    Der Donner folgte den aufzuckenden Blitzen so schnell, daß er sich anhörte wie ein nie abreißendes Knattern aus einem Maschinengewehr.
    Komisch wurde es Danton schon, denn der ihm folgende Wagen wurde weiterhin hart gefahren. Und er schleuderte.
    Der Busfahrer sah, wie die beiden Scheinwerfer von einer Seite zur anderen tanzten. Mal waren sie links, dann wieder rechts, aber immer wieder konnte das Fahrzeug in der Spur gehalten oder wieder zurückgezogen werden.
    »Der ist verrückt«, murmelte Danton. »Völlig durchgedreht. Der hat einen Vogel…«
    Er sprach nicht mehr weiter, weil ihm der Schreck die Kehle zuschnürte, denn der Wagen war jetzt so nahe, daß er ihn trotz des strömenden Regens erkennen konnte.
    Es war ein Jeep! Dazu noch offen.
    Und in ihm saßen drei Personen. Eine Frau fuhr. Sie war klatschnaß. Kleidung und Haare klebten an ihrem Körper. Ihre beiden Begleiter hockten zusammengekauert auf den Rücksitzen. Von den Gesichtern konnte Danton nicht viel erkennen, er hatte auch keine Zeit, genauer hinzuschauen, weil er sich auf seine Arbeit konzentrieren mußte. Dann befand sich der Wagen im toten Winkel, und einen Atemzug später sah er ihn schon an der rechten Seite. Der Jeep wurde noch einmal schneller und ging eine weit gezogene Kurve bei diesem Wetter viel zu schnell an.
    »Das kann nicht gutgehen«, flüsterte Danton. »Das ist Irrsinn.«
    Er sah die Konturen des Jeeps im fahlen Licht eines aus den Wolken stoßenden Blitzstrahls. Und er sah, wie das Heck des Wagens wegrutschte. Die Reifen hatten plötzlich keinen Kontakt mehr zur Straße. Der Jeep erhielt einen Drall nach links.
    »Meine Güte«, hauchte Danton. Da war der Graben.
    Als der Jeep hineinkrachte, war
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