Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

Titel: 0216 - Wir und der Club der 17 Mörder
Autoren: Wir und der Club der 17 Mörder
Vom Netzwerk:
Polizeistation.
    Währen wir alle warteten, sah ich mir die im Hausflur hängende Tafel mit dem Verzeichnis der Mieter an. Ich war nicht so sehr davon überzeugt, dass es möglich sei, eine Leiche am frühen Abend hierher zu transportieren und zu deponieren, ohne dass es jemand merkte.
    Die unteren drei Stockwerke waren an Leute vermietet, die dort ihre Büros hatten, die oberen drei bestanden scheinbar aus kleinen Apartments für Junggesellen, und während ich noch studierte, fiel mir ein, dass es ja eigentlich einen Hausmeister geben müsse. Ich machte mich auf die Suche und fand die Tür mit dem Schild: Caretaker. Ich klingelte, aber niemand meldete sich.
    Ich klingelte nochmals mit dem gleichen Erfolg. Als ich mich ratlos umblickte, sagte ein junger Mann, der gerade in eine Diskussion mit einem der Cops an der Haustür verwickelt war:
    »Wenn Sie den alten Wilson suchen, so müssen Sie schon in den BÄREN in die Third Avenue - gleich vorne an der Ecke - gehen. Dort hockt er den ganzen Tag, und wenn er nach Hause kommt, ist er voll. Ich muss es ja wissen. Ich wohne schon seit drei Jahren in dieser Räuberhöhle.«
    Ich schickte sofort einen Cop los und winke dem jungen Mann, näher zu kommen. Ich führte ihn zu der Leiche, aber er hatte Miss Posselt noch niemals gesehen.
    »Was für Leute wohnen hier?«, fragte ich.
    »Das ist die-Vierundsechzigtausend-Dollar-Frage«, grinste er. »Es gibt anständige Mieter, und es gibt Lumpen. Der Hausbesitzer kümmert sich nur darum, dass er seine Miete pünktlich bekommt. Alles andere ist ihm gleichgültig.«
    »Sie kennen niemand, dem Sie einen Mord Zutrauen?«, fragte ich und begriff im gleichen Augenblick, wie dämlich diese Frage war.
    Mörder sehen meistens recht normal aus, und Leute, die wie Mörder aussehen, können oft keiner Fliege ein Haar krümmen.
    »Sie meinen hier im Haus? Das kann ich Ihnen wirklich nicht sagen, und ich möchte auch niemanden grundlos verdächtigen. Im Übrigen weiß ich wirklich nichts. Ich komme aus dem Büro und möchte mich gerne waschen und umziehen. Ich habe nämlich um acht Uhr eine Verabredung, und es ist bereits höchste Zeit.«
    »Dann tun Sie das«, sagte ich.
    Der junge Mann ging hinüber zum Aufzug und drückte auf den Knopf, aber nichts rührte sich.
    »Entweder das schändliche Ding ist wieder einmal defekt, oder der alte Gauner von Hauswart hat es abgestellt«, sagte er, ging genau dahin, wo die Tote lag, und öffnete ein kleines Holzkästchen an der Wand, in dem verschiedene Schalter sichtbar wurden.
    »Natürlich. Ich hab’s ja gleich gewusst. Wenn der alte Gauner betrunken ist, so setzt er aus Schikane den Lift außer Betrieb.«
    Er drückte einen Hebel herunter, und als wir wieder nach vorne kamen, summte der Aufzug bereits und hielt gleich darauf mit einem Ruck und einem Quietschen im Erdgeschoss. Der junge Mann schob die Tür zurück und schrie im nächsten Augenblick gellend auf.
    ***
    Ich war herumgefahren und sah jetzt auch die große Blutlache im Lift, jetzt wusste ich, wo man Miss Posselt ermordet hatte.
    Sie hatte hinauffahren wollen oder sie war von oben gekommen, als sie erstochen wurde. Da die Büros geschlossen waren, und nicht viel Verkehr herrschte, hatte der Mörder die Leiche in der Ecke verborgen, den Aufzug ein Stück nach oben geschickt, und während dieser unterwegs war, den Strom abgestellt. So konnte er hoffen, dass der Mord nicht so schnell entdeckt würde.
    Aus all dem kristallisierte sich die Tatsache heraus, dass das Mädchen einen Mieter dieses Hauses aufgesucht hatte oder aufsuchen wollte, als es erstochen wurde. Ich überlegte, ob des Rätsels Lösung wohl in diesem von ungefähr siebzig Parteien bewohnten Menschensilo liege.
    »Hallo, Jerry«, rief Phil und ich merkte sofort, was los war.
    Zwischen zwei Detectives stand ein vielleicht vierzigjähriger Mann, der mit heftigen Gesten und übermäßig lauter Stimme auf Lieutenant Crosswing einredete. Das konnte nur Mr. Giberson sein, der Assistent Manager der International Chemical Products.
    »Ich verwahre mich dagegen, wie ein Schwerverbrecher zu Hause abgeholt und ohne Angabe von Gründen hierher geschleppt zu werden«, schimpfte er. »Ich verlange, dass Sie sich als verantwortlicher Polizeiofficer legitimieren, damit ich mich über Sie beschweren kann. Ihre Handlungsweise ist ungeheuerlich.«
    Lieutenant Crosswing verzog keine Miene. Er wartete, bis Mr Giberson fertig war und sagte dann:
    »Ich brauche dringend Ihr Zeugnis. Das ist alles. Haben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher