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0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

Titel: 0216 - Wir und der Club der 17 Mörder
Autoren: Wir und der Club der 17 Mörder
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als ihm, denn tausend Dollar für eine Ohrfeige sind eine reichliche Buße.
    Aufschlussreicher war die Auskunft der Firma Pinkerton and Sons.
    Mr. Kimberley war vor ungefähr 12 bis 15 Jahren nach New York gekommen und hatte sich in allen möglichen Berufen versucht, bis er eines Tages, wie er behauptete, eine Erbschaft gemacht hatte und anfing, mit großem Glück an der Börse zu spekulieren. Er war im Laufe der Zeit nicht weniger als achtmal wegen Betruges und zwölfmal wegen Erpressung angezeigt worden.
    Interessant war, dass das-Verhältnis mit Cleo schon älteren Datums zu sein schien.
    Wesentlich Neues enthielt diese Auskunft nicht. Aber trotzdem bat ich die Pinkertons, weiterzuforschen und mir alles von Belang mitzuteilen.
    Es wurde sieben Uhr, als ich Phil nach Hause brachte.
    Dann verzog ich mich in meine Behausung.
    Um neun Uhr läutete das Telefon.
    »Hier spricht Cleo. Ich wollte mich nur nochmals bei ihnen bedanken und fragen, ob man die beiden Lumpen schon erwischt hat«, fragte sie.
    »Zu danken brauchen Sie mir nicht, und erwischt haben wir niemanden. Wie geht es Ihnen übrigens? Was macht der Hals?«
    »Ausgezeichnet, und ihnen? Ich bekam einen furchtbaren Schreck, als ich sah, wie Sie bluteten.«
    »Ich merke kaum mehr etwas davon. Derartige Kleinigkeiten stören mich nicht«, lachte ich.
    »Dann darf ich auch vielleicht eine Bitte aussprechen«, meinte sie.
    »Wenn sie erfüllbar ist, habe ich nichts dagegen.«
    »Dann bitte, besuchen Sie mich. Ich bin so schrecklich allein und nach der gestrigen Erfahrung tatsächlich ängstlich. Ich verspreche Ihnen ein paar herrliche Drinks und nette Unterhaltung.«
    »In einer Stunde bin ich dort«, versprach ich und kleidete mich besonders sorgfältig an, was in Anbetracht einer so charmanten Gesellschafterin nicht verwunderlich war. Ich war froh, dass ich mich umgezbgen hatte, denn auch Cleo hatte sich schön gemacht, soweit dass überhaupt nötig war. Sie war bestimmt einige Jahre älter als ich, aber das tat ihrem Charme keinen Abbruch. Sie strahlte vor Freude, als ich eintrat und bestand darauf, mir meinen Hut abzunehmen und aufzuhängen.
    »Tagsüber habe ich ein Mädchen, aber jetzt sind wir allein«, lächelte sie und führte mich in ihr Wohnzimmer, in dem ich mich sofort wohl fühlte. Sie stellte Salzmandeln und Kekse auf den Tisch und setzte den Cocktailshaker in Bewegung. Ich hatte geglaubt, sie wolle mir noch irgendetwas Besonderes anvertrauen, aber darin hatte ich mich getäuscht.
    »Was macht eigentlich Ihr Freund Kimberley?«, erkundigte ich mich.
    »Freund?«, meinte sie erstaunt. »Mr. Kimberley ist lediglich ein guter Bekannter, der mich manchmal ausführt. Eine besondere Freundschaft besteht zwischen uns nicht.«
    Ich war überzeugt davon, dass die gute Cleo schwindelte, aber welche Frau tut das nicht, wenn sie gefallen will?
    Die Coktails waren gut und kräftig. Sie wurde immer vergnügter, und da meinte sie:
    »Ich werde uns jetzt zum Abschluss einen anständigen Kaffee kochen, aber vorher müssen Sie noch mein Spezialgetränk probieren, das als Hauptbestandteil einen ausgezeichneten Pfirsichlikör hat.«
    Da es inzwischen Mitternacht geworden war, war mir dieser Abschluss recht sympathisch. Ich hatte ja immerhin noch einen weiten Weg vor mir.
    Sie setzte ihre kleine Espressomaschine in Betrieb und ging zum letzten Male hinüber zur Bar. Ich war neugierig auf die Zusammenstellung dieses Spezialdrinks und sah unauffällig zu, wie sie aus verschiedenen Flaschen die Schnäpse in den Shaker goss. Sie schüttelte und füllte die Gläser.
    Ich weiß nicht, wie es kam, dass ich diese winzige Kleinigkeit bemerkte. Aber ich sah, wie sie ganz zum Schluss eine kleine Tablette in eines der beiden Gläser warf, und zwar in das Glas, das sie mir hinstellte.
    Während sie den inzwischen fertig gewordenen Kaffee eingoss, beugte ich mich darüber und schnupperte. Merkwürdig.
    Der Drink roch nach bitteren Mandeln.
    Aber hatte sie nicht gesagt, Pfirsichlikör? Auch Pfirsichkerne duften nach bitteren Mandeln.
    Ich stand auf, ging hinüber und erbot mich, die Milchbüchse zu öffnen und den Inhalt in ein Kännchen zu gießen. Als ich dieses zum Tisch zurückbrachte, beugte ich mich wie zufällig über Cleos Glas, und…
    Eigenartig.
    Von Mandelgeruch war keine Spur.
    Plötzlich war mir, als ob der Himmel einstürze.
    Mein Glas roch nach bitteren Mandeln, und das ihre nicht.
    Aus der Küche kam schnurrend eine kleine Siamkatze und rieb sich an meinem Bein. Cleo
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