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0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

Titel: 0216 - Wir und der Club der 17 Mörder
Autoren: Wir und der Club der 17 Mörder
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wieder im Begriff, dick zu verdienen. Es würde mich interessieren, ob Sie in den letzten Monaten noch andere derartige Geschäfte gemacht haben.«
    »Darf ich Sie bitten, sich deutlicher auszudrücken, Mr. Cotton«, fragte er plötzlich, und alle Liebenswürdigkeit war aus seinen Zügen wie weggewischt.
    »Gewiss, Mr. Kimberley. Allerdings will ich vorausschicken, dass unsere Unterredung eine rein private ist. Ich gebe darin nur meiner persönlichen Ansicht Ausdruck.«
    »Und diese Ansicht wäre?«, Die kühle Geschäftsmäßigkeit hatte ihn im Stich gelassen. Sein Tonfall erschien mir lauernd, wenn nicht sogar drohend.
    »Meiner Ansicht nach, ist es ein eigentümliches Zusammentreffen, dass Sie jedesmal, wenn der ›Club der 17 Mörder‹ zuschlägt Ihren Profit machen.«
    »Ist das alles?«, fragte er eiskalt.
    »Ja, das ist alles, und es ist genug. Wie ich schon sagte, haben Sie zweimal davon profitiert, dass Leute ermordet wurden. Sollte das noch ein drittes Mal geschehen, dann, Mr. Kimberley, werden wir uns offiziell unterhalten müssen.«
    Ich sah, wie die Ader an seiner Schläfe pochte. Seine eisgrauen Augen bohrten sich in die meinen.
    »Wissen Sie, was Sie sind, G-man Cotton? Sie sind ein unverschämter Lausejunge.« Er grinste. »Das ist natürlich meine rein persönliche und private Meinung… Und jetzt gestatten Sie, dass ich mich entschuldige. Ich habe Wichtigeres zu tun, als mir Ihre unsinnigen Beschuldigungen anzuhören.«
    ***
    Er warf einen Schein auf den Tisch und ging grußlos. Mir war bewusst, dass ich es mit Mr. Reginald Kimberley gründlich verdorben hatte. Eigentlich hatte ich gar nicht so weit gehen wollen, aber seine überhebliche Manier und die gemeine Art, in der er Mrs. Hynd erpressen wollte, hatten mich gereizt und zu einer Unbesonnenheit verleitet.
    Ich blieb noch zehn Minuten sitzen und bestellte mir einen letzten Drink.
    Es dämmerte, als ich an der City Hall vorbei nach dem Broadway einbog. Ich hatte es nicht besonders eilig. Ich dachte nach und kam zu dem Schluss, dass ich mich reichlich dämlich benommen hatte. An der 30. Straße überholte mich ein hellblaues Sportcoupe. Am Steuer saß eine Dame, die kurz herüberblickte und mir zuwinkte. Es war Cleo Wright. Ich winkte zurück, obwohl ich leise erstaunt war, dass sie mich überhaupt kannte, und außerdem so vertraulich grüßte.
    Mein Erstaunen wurde noch größer, als sie am Herald Square vor der Verkehrsampel neben mir stoppte und mir noch mal zuwinkte. Dann bog sie nach rechts in die 36. Straße ein und stoppte. Das war eine unmissverständliche Aufforderung. Ich hielt hinter ihr und stieg aus. Da war auch sie schon herausgesprungen und kam auf mich zu.
    »Sie sind doch Mr. Cotton«, lächelte sie.
    »Gewiss überlegen Sie sich, woher ich Sie kenne. Wie waren doch neulich im Office des Mr. Kimberley. Während Sie mit ihm verhandelten, wartete ich im Vorraum. Sie haben mich übersehen. Sie warn anscheinend mit der Lösung eines schwierigen Problems beschäftigt, aber ich habe Sie mir umso besser gemerkt. Und Mr. Kimberley sagte mir auf meine Frage, wer und was Sie seien. Ich halte es für einen glücklichen Zufall, dass wir uns treffen. Ich wollte schon zu Ihnen kommen, scheute mich aber, das Gebäude des gefürchteten FBI zu betreten. Wissen Sie«, lachte sie, »ich stellte mir vor, dass dort überall Männer mit Pistolen herumlaufen.«
    »Und warum wollten Sie mich aufsuchen?«, fragte ich. »Sie hätten das ruhig tun können. Man nennt uns zwar G-men, aber reizenden Damen gegenüber wahren wir immer die Regeln der Höflichkeit.«
    »Vielen Dank für die Blumen«, scherzte sie. »Es ist mir aber recht ernst. Es handelt sich nämlich um die Verhaftung dieses Mr. Giberson, an der ich mich nicht unschuldig fühle. Mr. Giberson war für mich eigentlich nichts weiter als eine amüsante Bekanntschaft, aber er nahm die Sache leider tragisch. Er machte mir Liebeserklärungen, obwohl ich ihm einige Male sagte, er möge das unterlassen. Er brachte mir verhältnismäßig kostbare Geschenke mit, die ich annahm, weil er versicherte, er verdiene so viel, dass das eine Kleinigkeit für ihn bedeute. Nun habe ich gehört, dass er bei seiner Firma größere Unterschlagungen begangen hat, für dich ich wenigstes moralisch zum Teil verantwortlich bin.«
    »Ihr gutes Herz ehrt Sie, Miss Wright«, sagte ich, »aber ich sehe keine Möglichkeit, wie Sie ihm helfen können.«
    »Darum handelt es sich auch gar nicht. Er steht ja auch unter Mordanklage,
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