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0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

Titel: 0216 - Wir und der Club der 17 Mörder
Autoren: Wir und der Club der 17 Mörder
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und in dieser Hinsicht könnte ich vielleicht doch etwas zu seiner Entlastung beitragen. Ich bin der Überzeugung, dass er kein Mörder ist. Er ist einfach nicht der Typ.«
    »Ehrlich gesagt, das ist auch meine Ansicht, aber die City Police hat gewisse gravierende Indizien.«
    »Darüber möchte ich mich mit Ihnen unterhalten und Ihnen auch vielleicht einen Beweis liefern.« Sie blickte sich suchend um und deutete hinüber zu dem Parkplatz zwischen der 3 6. und 37. Straße.
    »Ich habe eine große Bitte an Sie. Lassen Sie Ihren Wagen hier stehen und steigen Sie zu mir ein. Wenn wir das erledigt haben, was ich mir vorgenommen habe, so bringe ich Sie gerne hierher zurück. Ich möchte mich unterwegs mit Ihnen unterhalten.«
    Ich trennte mich ungern von meinem Jaguar, hatte aber das Gefühl, dass ich Miss Wright diese in bester Absicht ausgesprochene Bitte nicht abschlagen dürfe. Ich brachte den Jaguar hinüber, löste beim Parkwächter ein Ticket und ersuchte jhn, gut aufzupassen. Dann stieg ich zu ihr in das hellblaue Coupé. Sie setzte sich ans Steuer, und ich musste bewundern, wie gut und sicher sie fuhr.
    »Wohin geht die Reise, Miss Wright?«
    »Sagen Sie Cleo zu mir«, lächelte sie von der Seite. »Alle meine Bekannten nennen mich so, und es spricht sich leichter, wenn man vertrauter ist.«
    »Gerne, Cleo, wenn Sie mich Jerry nennen wollen.«
    »Mit Vergnügen, und jetzt kommen wir zur Sache. An dem Nachmittag, an dem Miss Posselt auf so furchtbare Art ums Leben kann, saß ich mit Giberson im Club. Ich hoffte, ihm mit dem Alibi das ich ihm geben konnte, geholfen zu haben, aber anscheinend nutzte das nichts. Wie der ›Herald‹ gestern behauptete, wurde Miss Posselt durch einen Trick in das Haus 66. Straße 150 gelockt und dort umgebracht. Diese Behauptung kann ich widerlegen.«
    Sie zauderte einen Augenblick, bevor sie fortfuhr. »Ich hätte mich schon früher melden müssen, aber ich hatte Angst vor endlosen Vernehmungen, Protokollen und davor, dass ich als Zeuge vor Gericht erscheinen müsse. Aber die Sache ließ mir keine Ruhe. In Wirklichkeit bin ich daran schuld, dass Miss Posselt - hieß sie nicht Madge? - das Haus überhaupt betrat. Ich habe sie dorthin gewiesen.«
    »Sie? Wie ist das möglich?«
    »Ich saß zwei Tage, bevor sie ermordet wurde, im Café ›Pierre‹ in der Fifth Avenue. Es war sehr gut besucht, und dann setzte sich eine junge Dame zu mir. Diese Dame war Miss Posselt. Damals kannte ich ihren Namen selbstverständlich noch nicht. Im Laufe der Unterhaltung sagt sie nur, dass sie Madge heiße. Sie machte einen bedrückten Eindruck, und da fragte ich sie nach ihren Sorgen, ohne mir etwas dabei zu denken. Sie meinte, sie brauche einen tüchtigen aber nicht zu teuren Rechtsanwalt. Und da ich zufällig Mr. Cronsington kannte und wusste, dass er zwar noch jung, aber recht erfolgreich ist, gab ich ihr seine Adresse Sie schrieb sich diese auf und meinte, sie werde sich zuerst einmal telefonisch mit ihm in-Verbindung setzen. Um was es sich handelte, sagte sie nicht.«
    »Haben Sie mit irgendjemand darüber gesprochen?«, fragte ich und dachte unwillkürlich an Kimberley, aber das war absurd.
    »Nein. Ich habe das ganze Gespräch sofort wieder vergessen. Ich erinnerte mich erst wieder daran, als ich von dem Mord gehört hatte und die Fotografie der Dame, die mich nach dem Anwalt fragte, in der Zeitung sah.«
    »Haben Sie denn Mr. Giberson davon nichts erzählt?«
    »Nein, irgendwie hatte ich eine Scheu davor, und deshalb schwieg ich.«
    »Hat Giberson die Madge Posselt jemals im Gespräch mit Ihnen erwähnt?«
    »Nur gelegentlich. Ich muss ja wohl die Wahrheit sagen. Ich hatte den Eindruck, dass die beiden sich nicht sonderlich gut vertrugen. Ich begriff das auch. Eine Chefsekretärin ist immer geneigt, sich anderen Angestellten gegenüber überlegen zu fühlen, und das passte Giberson wohl nicht.«
    Wir waren inzwischen die Madison Avenue hinaufgefahren und bogen in die 66. Straße ein.
    »Jetzt sagen Sie mir, warum Sie mich hierher geschleppt haben?«, fragte ich lächelnd.
    »Ich möchte den Beweis für meine Behauptungen antreten. Ich möchte Sie zu Rechtsanwalt Cronsington bringen, damit er bestätigt, mich zu kennen.«
    Das war eigentlich gar nicht nötig, aber ich wollte sie nicht kränken, und stieg vor dem Haus Nummer 150 aus. Wie üblich war der Hauswart auf Sauftour. Wir gingen durch das Zwischending von Halle und Hausflur zum Lift. Cleo drückte auf den Knopf zum zweiten Stock, und wir
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