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0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

Titel: 0216 - Wir und der Club der 17 Mörder
Autoren: Wir und der Club der 17 Mörder
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sie.
    »Eifersüchtig, meinen Sie«, lächelte ich. »Das ist eigentlich kein Wunder.«
    Sie wurde rot und dann wieder blass.
    »Ich habe von dem letzten Gespräch, dass Mr. Hynd mit der bewussten Dame führte, zufällig ein paar Worte mitgehört. Ich versichere ausdrücklich, dass dies unabsichtlich geschah. Ein Geschäftsfreund rief an, und ich ging in die Leitung, weil ich wissen wollte, ob er noch spräche. Da hörte ich wie die Frau sagte: ›Also auf Wiedersehen bis nachher, Darling.‹ Es war dieses Wort ›Liebling‹, das mich schockierte. Ich glaubte mich verhört zu haben, weil es mir vollständig unmöglich erschien, dass Mr. Hynd mit einer Unbekannten auf so vertrautem Fuß stünde, das sie ihn Liebling nannte. Er muss aber doch wohl so gewesen sein.«
    »Und sie sagte: ›Bis nachher?‹ Man könnte also annehmen, die Kleinigkeit, die er angeblich noch zu erledigen hatte, stand mit dieser Frau im Zusammenhang.«
    »Ich kann es nicht glauben«, murmelte sie bedrückt, so bedrückt, dass mein Verdacht von vorhin zur Gewissheit wurde.
    »Wie lange sind Sie schon hier, Miss Posselt?«, fragte ich.
    »Zwei Jahre.«
    »Und wie lange sind Sie Mr. Hynds persönliche Sekretärin?«
    »Seit einem Jahr. Warum interessiert Sie das?«
    Das Blut war ihr in den Kopf gestiegen.
    »Nur so«, antwortete ich leichthin.
    Wir baten sie, uns sofort mitzuteilen, wenn sie irgendetwas direkt oder indirekt von ihrem Chef hören sollte und verabschiedeten uns.
    »Das Mädchen ist eifersüchtig, wenn auch nicht auf Mrs. Hynd«, sagte Phil, während wir nach unten fuhren.
    »Und außerdem ist sie über das Verschwinden ihres Chefs viel mehr durcheinander, als sie sich anmerken lässt. Entweder sie hat Grund zu ihrer Eifersucht, oder aber sie ist eine der Sekretärinnen, die ihren Boss heimlich anhimmeln.«
    Die Reparaturwerkstatt von General Motors lag in der-Third Avenue, am Marks Place. Der Werkmeister musterte uns mit offenem Misstrauen und wurde erst zugänglich, als wir uns legitimiert hatten. Dann führte er uns in einen kleinen Glaskasten inmitten der Montage- und Reparaturhalle und wies auf ein Kästchen, das mit winzigen, weiß glänzenden Stahlstückchen zur Hälfte gefüllt war.
    »Dieses Zeug kann nicht von irgendeinem Teil des Wagen stammen«, erklärte er uns. »Und selbst wenn es so wäre, so könnten sie nicht in den Benzintank geraten sein. Es sind Splitterchen, wie sie abfallen, wenn ein Stück Stahl durchgesägt wird. Es gibt eigentlich gar keine andere Erklärung, als dass sie böswilligerweise in den Tank geworfen wurden, um Mr. Hynd einen Streich zu spielen. Jeder weiß, dass auch der stabilste Motor eine solche Misshandlung nicht aushält.«
    Wir erbaten uns das Kästchen mit Inhalt und gaben es sofort bei Rückkehr ins Laboratorium. Dort wurde uns genau bestätigt, was der Werkmeister der General Motors gesagt hatte.
    »Das würde also bedeuten, dass jemand Hynds Wagen absichtlich unbrauchbar gemacht hat, um ihn zu veranlassen, ein Taxi zu benutzen. Es könnte sogar sein, dass man es darauf angelegt hat, dass er ein ganz bestimmtes Taxi benutzte, dass nur auf den Augenblick wartete, als er aus der Garage kam, um sich nach einer andere Fahrgelegenheit umzusehen.«
    »Der Club der 17 Mörder«, brummte mein Freund. »Ich weiß nur nicht, was ein derartiges Unternehmen mit einer Frau zu tun haben könnte, die Hynd mit Darling anredete.«
    »Vielleicht war es sogar eine von Natur aus platinblonde Frau«, meinte ich.
    »Lass deine Fantasie nicht mit dir durchgehen. Du denkst an Baywater.«
    »Ich denke daran, dass beide solide Geschäftsleute und beide etwa im gleichen Alter waren.«
    ***
    Am nächsten Tag entschloss sich Mrs. Hynd das Verschwinden ihres Mannes bei der Stadtpolizei zu melden. Wir setzten uns sofort mit Lieutenant Brown von der Vermisstenzentrale in Verbindung und teilten diesem mit, was wir wussten, ein Aufruf mit Foto erschien in allen Zeitungen, aber es nützte nichts. Und nachdem eine Woche vergangen war, war man noch keinen Schritt weitergekommen.
    Miss Posselt hatte uns täglich angerufen, und es war jetzt nicht nur die Person ihres Chefs, sondern auch die Firma, um die sie sich Sorgen machte.
    »Mr. Giberson, der Assistent Manager behauptet, er könne die Geschäfte nicht mehr lange weiterführen. Mr. Hynd habe ihn über die finanziellen Verhältnisse stets im Unklaren gelassen, und er fürchte, bei dem dauernden Rückgang des Umsatzes, dass die Gesellschaft in Schwierigkeiten kommen werde.
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