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0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

Titel: 0216 - Wir und der Club der 17 Mörder
Autoren: Wir und der Club der 17 Mörder
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können. Am Union Square passierte dasselbe, und als ich mich an der Fifth Avenue unwillkürlich umsah, war derselbe Wagen immer noch hinter uns.
    Bei dieser Gelegenheit bemerkte ich, dass der Fahrer zwar das Freischild heruntergeklappt, aber keinen Passagier hatte. An der Sixth Avenue war er immer noch hinter uns, und als wir in die Seventh rechts einbogen, tat er dasselbe.
    Nun karriolt ja ein freier Wagen nicht einfach in der Stadt herum, wenigstens nicht um diese Zeit. Ich begann misstrauisch zu werden und ließ meinen Chauffeur an der 18th Street wieder nach Osten einbiegen. Als mein Hintermann dasselbe Manöver ausführte, war ich sicher, dass ich beschattet wurde. Das war absolut nicht nach meinem Sinn.
    Ich reichte ein paar Dollar nach vorn, die den Fahrpreis reichlich deckten und bat darum, an der Subwaystation am Broadway zu halten. Dort sprang ich heraus, lief im Eiltempo zur Rolltreppe und sprang auf den Zug, der gerade im begriff war, den Bahnhof zu verlassen. Ich stellte fest, dass ich der Letzte war, der ihn noch erwischt hatte.
    Außerdem war nicht anzunehmen, dass ein Taxifahrer sein Fahrzeug im Stich ließ, um die Bahn zu benutzen.
    Am Times Square stieg ich wieder aus, nahm mir ein neues Taxi und fuhr mm endlich hierher. Jetzt frage ich mich nur, wer hat mich verfolgen lassen?
    ***
    Wer hatte Phil verfolgen lassen?
    Es gab dafür nur zwei Möglichkeiten. Die harmlosere war, das Mr. Roebuck die ganze Geschichte nicht geglaubt hatte und wissen wollte, wer ihm ein solches Märchen erzählte. Die zweite, dass Mr. Smile, der falsche Rechercheur, entweder Direktor Hynd beobachtet hatte, als er zu uns kam, oder einen Beauftragten vor der Mercurius Agentur stehen hatte, aber dann musste dieser Phil ihn von Ansehen gekannt haben.
    Dann allerdings hätte er meinen Freund nicht weiter zu beschatten brauchen. Er hätte ja wissen müssen, wohin Phil fahren würde. Die Sache erschien uns beiden so schleierhaft, dass wir Mr. High davon unterrichteten, der sich seinerseits mit Mr. Hynd in Verbindung setzte und diesen ersuchte, uns mitzuteilen, falls er den Eindruck habe, dass er verfolgt werde.
    Ich durchstöberte das Adressbuch und das Telefonbuch nach dem Namen Smile. Es gab deren einundzwanzig, aber kaum einer von ihnen kam dafür in Betracht, den falschen Rechercheur gespielt zu haben. Jedenfalls konnten wir in dieser Angelegenheit vorläufig nichts mehr unternehmen.
    Die nächsten beiden Tage verliefen merkwürdig ruhig, aber es war die Ruhe vor dem Sturm. Am dritten Tag geschah der Mord an Mr. Jones Baywater, Börsenmakler und Mitglied der Handelskammer.
    Er war am Abend um sechs Uhr aus seinem Office nahe der Wallstreet in der Absicht weggefahren, sich im YALE CLUB, in der-Vanderbilt Avenue, mit einigen Freunden zu treffen.
    Er war dort nicht angekommen und auch nicht zu Hause gewesen. Da Mr. Baywater Junggeselle und kein Verächter leichter Kost war, hatte man angenommen, er sei mit einer seiner Freundinnen oder einer jungen Dame - die die Ambition hatte, seine Freundin zu werden - ausgegangen. Erst als er am nächsten Morgen nicht in seinem Office erschien, schöpfte man Verdacht.
    Die Börsenagenten warteten auf Aufträge und wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten. Der Prokurist, der imstande war, Mr. Baywater zu vertreten, zögerte, weil er Vorwürfe fürchtete, falls seine Instruktionen zu Verlusten führen sollten. Erst in letzter Sekunde tat er das Nötigste und erstattete zugleich-Vermisstenanzeige bei der Stadtpolizei. Schon eine Stunde später wurde Baywaters Cadillac am Strand von Richmond auf Staten Island und zwar am äußersten Südende gefunden. Im Wagen saß Mr. Baywater mit einem niedlichen kleinen Loch in der rechten Schläfe.
    Dieses Loch rührte von dem Stahlmantelgschoss seiner Pistole vom Kaliber 7,65 her. Der Schuss musste aus allernächster Nähe abgefeuert worden sein.
    Die Stadtpolizei hatte über diesen Mord ihre eigenen Ansichten. Der Wagen stand wie gesagt, am Strand und zwar an dem Teil des Strandes, der im Volksmund unter der Bezeichnung »Liebesbucht« bekannt war. Der Pulvergeruch im Innern des Wagens war gemischt mit dem Duft des neuesten und teuersten Parfüms aus dem Haus Coty. Das Parfüm hieß Nofretete. In der rechten Hand des Ermordeten fand man drei platinblonde Frauenhaare, deren Farbe - wie man im Laboratorium feststellte - echt war. Die Stadtpolizei schloss daraus, Mr. Baywater habe die Bekanntschaft eines platinblonden Mädchens gemacht und sei mit diesem
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