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0214 - Sie speisten uns mit Dynamit

0214 - Sie speisten uns mit Dynamit

Titel: 0214 - Sie speisten uns mit Dynamit
Autoren: Sie speisten uns mit Dynamit
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abzuhören.«
    Glücklicherweise war mein Jaguar wieder aktionsfähig. Wir sprangen hinein, Phil setzte sich neben mich und Neville, der seinen »Geigenkasten« unter den Arm geklemmt hielt, wurde im Fond des Jaguars verstaut.
    Während ich Rotlicht und Sirene einschaltete und den Motor auf Touren brachte, sagte ich über die Schulter zurück:
    »Du hättest deine Kugelspritze ruhig zu Hause lassen können. Unter den Polstern, auf denen du sitzt, liegen noch ein paar.«
    ***
    Wir rasten Amsterdam Avenue hinauf, und als wir in den oberen Broadway einbogen, hörten wir von weitem ein ganzes Orchester von Polizeisirenen. Die sonst um diese Zeit so belebte Straße gehörte uns ganz allein. Die Personenwagen und Omnibusse brachten sich am Bordstein in Sicherheit, und die Verkehrscops an den Kreuzungen ruderten mit den Armen, wie Windmühlenflügel, um uns vor Zusammenstößen zu bewahren.
    Dann mischten sich die Rasselklingeln der Feuerwehr und die Signale von Unfallwagen in das höllische Konzert. Tausende von Menschen starrten uns nach, als wir wie der Satan auf seinen Höllenpferden vorbeidonnerten.
    Am Trinity Friedhof hätten wir uns fast überschlagen. Sechs Cops kämpften mit hochgeschwungenen Knüppeln gegen eine Rotte von Lausbuben, die dabei waren, eine Straßensperre aus allen möglichen Fahrzeugen und Mülltonnen zu errichten.
    Mein Jaguar sprang wie ein Hase auf den Bürgersteig und jenseits des Hindernisses Wieder herunter. Jetzt plötzlich waren die Straßen angefüllt mit grölenden, brüllenden und sich prügelnden Menschen, die jedoch auseinanderstoben, als ich, ohne das Tempo zu mäßigen, durchbrach.
    In der 106. wimmelte es von Polizeiwagen. Eine Reihe von Cops mit gezogenen Pistolen sperrte die Straße ab, aber dahinter, aus der 161. brandete ein Höllenlärm herüber.
    Dann sahen wir die Bescherung.
    Die Kirche brannte, und die gerade angekommene Feuerwehr wurde teils absichtlich, teils fahrlässig daran gehindert, ihre Schläuche anzuschließen. Der rasende Mob war inzwischen auf mindestens tausend Menschen angewachsen, von denen der größte Teil nur gekommen war, um Krach zu machen. Über die Gründe waren sich bestimmt nur die wenigsten im klaren.
    Wir hielten neben einem Streifenwagen, dessen Fahrer ich ersuchte, auf meinen Jaguar achtzugeben. Neville drückte uns beiden je eine MP in die Hand, und dann stürzten wir uns ins Getümmel. Die Cops waren gewaltig im Hintertreffen. Sie mußten sich darauf beschränken, die aus der Kirche herausströmenden Schwarzen zu schützen. Aber sie konnten es nicht verhindern, daß ein Steinhagel, untermischt von Flaschen, auf die Farbigen niederging.
    »Saubande«, knirschte Phil, aber damit war nichts getan.
    Wir waren ganze drei Mann, und vor uns johlte die wildgewordene Meute.
    Ob uns nun die MP verraten hatten, die wir hielten, oder ob einer uns erkannt hatte, wußten wir nicht. Aber plötzlich ertönte der Ruf:
    »G-men! Schlagt die Bande tot!«
    Wir blickten in wutverzerrte Gesichter. Fäuste hoben sich drohend, und neben mir zersplitterte eine leere Flasche auf dem Pflaster.
    Unsere Lage hätte jeder als verzweifelt bezeichnet. Einen Augenblick zauderte ich. Ich konnte nicht auf diese entfesselte Menge schießen. Aber da war es Neville, der den Knoten durchtrennte.
    Er preschte vor, stieß ein Geheul aus, wie ein ganzer Stamm von Sioux-Indianern und ließ eine Garbe aus seiner MP über die Köpfe der Rowdie.s durch die Luft fliegen.
    Die Menge wich mit einer Geschwindigkeit zurück, als ob der Leibhaftige auf sie losgehe.
    Als Phil und ich Neville. Beispiel folgten und in die Luft ballerten, wich die Menge noch weiter zurück.
    Wir kamen zwanzig Schrille voran, aber unmittelbar hinter uns schloß sich der Wall von Menschen, und jot/.t waren wir eingekeilt und würden uns nicht mehr lange halten können, ohne ernsthaften Gebrauch von unseren Waffen zu machen. Glücklicherweise kam es nicht dazu.
    Eine ganze Reihe von Mannschaftswagen stoppte, und Hunderte von Cops quollen heraus und machten sich an die Arbeit. Aus dem wütenden Gebrüll wurde ein Angstgeheul, als die Gummiknüppel auf Köpfe, Schultern und Arme niedersausten. Es dauerte keine zehn Minuten, bis die Straße leergefegt war und armdicke Wasserstrahlen in das Feuer zischten.
    Captain O'Mella stand auf dem Dach seines Wagens und schrie Befehle durch die Gegend. Die Radio Cars wurden angewiesen, die benachbarten Straßen zu räumen und dafür zu sorgen, daß die Schwarzen unbehelligt nach
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