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0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

Titel: 0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft
Autoren: Wir stiegen ein ins Sarggeschäft
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junge Dame in Recconis Haus konnte, ohne klingeln zu müssen.«
    »Demnach scheint sie also einen Schlüssel gehabt zu haben«, nickte Phil »Denn dass Recconi ein Haus offen lässt, in dem sich seine sämtlichen Büros befinden, ist völlig unwahrscheinlich.«
    »In dieser Annahme stimmen wir überein.«
    »Kam das Mädchen mit einem Wagen?«, fragte ich.
    »Nein. Das ist meines Erachtens das Verrückteste an der ganzen Sache. Die nächste U-Bahn-Station ist gute zehn Minuten Fußweg entfernt. Eine Bushaltestelle ist zwar ganz in der Nähe, aber fünfundzwanzig Minuten vor und zwanzig Minuten nach dem Erscheinen des Mädchens verkehrt dort kein Bus.«
    Phil zuckte die Achseln und meinte:
    »Vielleicht wohnt sie in der Nähe.«
    Hammers grinste überlegen:
    »Dann wäre sie von den Nachbarn erkannt worden. Übrigens wissen wir schon wer sie ist. Und sie wohnt nicht in der Nähe. Aber es war so, ihr Bruder brachte sie in seinem Wagen bis kurz vor die nächste Straßenecke. Dort stieg sie aus und ging den Rest zu Fuß.«
    »Na schön«, sagte ich. »Spannen Sie uns nicht auf die Folter. Rücken Sie schon Trumpf As heraus. Man sieht es Ihnen doch an der Nasenspitze an, dass Sie einen hohen Trumpf in der Hand haben.«
    »Könnte sein«, murmelte der Lieutenant. »Aber schön der Reihe nach. Uns sind die gebratenen Tauben auch nicht gleich ins Maul geflogen. Nummer zwei unserer ermittelten Einzelheiten sieht so aus, von nachts halb zwei bis kurz Vor fünf parkte direkt vor Recconis Haus ein kleiner, roter Wagen mit schwarzem Dach und schwarzen Radkappen. Vielleicht interessiert es in diesem Zusammenhang, dass Recconis Tod - nach der Meinung unseres Arztes - zwischen vier und fünf Uhr früh eintrat.«
    Ich stieß unwillkürlich einen leisen Pfiff aus.
    »Das ist allerdings noch interessanter als die Sache mit dem Mädchen«, gab ich zu. »Obgleich ich mir nicht vorstellen kann, dass der Mörder seinen Wagen ein paar Stunden lang vor der Haustür seines Opfers stehen lässt.«
    »Mörder machen manchmal noch viel unverständlichere Fehler«, sagte Hammers trocken. »Glauben Sie mir, ich sitze seit zwölf Jahren in der Mordkommission. Ich verstehe mich darauf. Von mir aus spricht dieser Umstand nicht gegen den Verdacht, dass der Wagen dem Mörder gehören könnte.«
    »Das will ich auch gar nicht behaupten. Wer hat den Wagen denn gesehen?«
    Hammers grinste wieder.
    »Sage einer ja nichts gegen unsere Streifenbeamten. Patrolman Harry Snyder, Dienstnummer 1764, schrieb den Wagen auf wegen vorschriftswidrigen Parkens. Das war ungefähr um halb zwei. Kurz nach vier stand der Schlitten immer noch da. Kurz vor fünf, als zwei Nachbarn zur Arbeit gingen, war er verschwunden.«
    »Also haben Sie die Wagennummer. Schön. Und wem gehört das Auto?«
    Hammers stand auf. Er rieb sich die fleischigen Hände.
    »Ich denke«, sagte er schmunzelnd, »ich denke, ich zeige Ihnen den Mann mal.«
    Er nahm den Telefonhörer, wählte eine zweistellige Nummer und sagte nur:
    »Okay, bringt ihn ’rauf.«
    Es dauerte fast drei Minuten. In dieser Zeit schwieg Hammers. Meine Spannung stieg von Sekunde zu Sekunde. Was für einen Fang hatte Hammers gemacht.?
    Endlich klopfte es. Der Lieutenant rief:
    »Ja ja, kommt schon rein.«
    Die Tür ging auf. Ein uniformierter Polizist erschien auf der Schwelle. Sein linker Arm hing ein wenig zurück, denn er war durch ein Handschellenpaar mit dem nachfolgenden Mann verkettet. Als dieser über die Sghwelle trat, sprangen Phil und ich gleichzeitig von unseren Stühlen hoch.
    Auf der Schwelle stand Lemmy Morris. Der von mir erschossene Erpresser.
    ***
    »Ein paar Jungens von Snickson müssten einen Sonnenstich haben«, brummte Sergeant Higgins, als er den Hörer des Sprechfunkgerätes auflegte. Er wandte sich an den Fahrer des Streifenwagens. »Fahr mal rauf zum Güterbahnhof. Auf irgendeiner Rampe muss ’n Wagen von Snickson stehen. Da hältst du an, Fooley.«
    Es dauerte keine zehn Minuten, bis das Polizeifahrzeug mitten auf dem Güterbahnhof stoppte. Genau neben dem Führerhaus des Lastwagens hielt Fooley das Polizeifahrzeug an. Die beiden Polizisten in ihren hellbraunen Sommeruniformen stiegen aus.
    Sergeant Higgins schob sich die Mütze ins Genick, wischte sich mit einem knallroten Sacktuch den Schweiß von der Stirn und brummte:
    »Hallo Jungens. Wer von euch hat angerufen?«
    »Ich, Sir«, sagte fast fragend und ziemlich verlegen ein Mann, der sicher an die zweihundertvierzig Pfund wog. Wahre Muskelberge
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