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0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

Titel: 0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft
Autoren: Wir stiegen ein ins Sarggeschäft
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einem Hinterhof auf Recconi mit seinen zwanzigtausend Dollar. Der andere parkte die ganze Nacht über seinen Wagen vor Recconis Haus - und da sollte es keinen Zusammenhang geben?
    »Wo waren Sie in der letzten Nacht, Morris?«, fragte Hammers.
    »Ich saß in meinem Auto und habe geschlafen.«
    »Ach nein. Menschenskind, wenn Sie glauben, Sie können mich für dumm verkaufen, dann seien Sie aber verdammt vorsichtig.« Hammers Gesicht war rot angelaufen. Seine Stimme dröhnte gewaltig durch den Raum. »Zweimal ist ein Streifenbeamter an Ihrem Wagen vorbeigegangen. Zweimal hat er niemanden in dem Wagen gesehen. Und jetzt wollen Sie mir weismachen, Sie hätten dringesessen und geschlafen.«
    »Verdammt, es ist,aber so«, schrie Morris. »Kann ich dafür, wenn Eure Bullen die Augen nicht aufmachen können?«
    »So kommen wir doch nicht weiter«, stöhnte Hammers. »Jedes zweite Wort von Ihnen ist eine eiskalte Lüge. Morris, Sie scheinen sich nicht darüber im Klaren zu sein, was für Sie auf dem Spiele steht.«
    »Woher soll ich es wissen? Sie haben mir gesagt, dass ein Haftbefehl gegen mich vorliegt. Sie haben mir aber nicht gesagt, warum. Ich weiß nur, dass ich ohne Licht in der Dunkelheit geparkt habe. Das ist noch kein Verbrechen, aye?«
    »Der Haftbefehl wurde ausgestellt wegen Mordverdachtes.«
    Morris schien es zunächst nicht zu verstehen. Er musste gute schauspielerische Fähigkeiten haben. Er runzelte die Stirn, sah von einem zum anderen und wiederholte schließlich verständnislos:
    »Wegen Mordverdachtes?«
    »Genau«, sagte ich scharf. »Und jetzt wollen wir mal deutlich miteinander reden. Warum haben Sie den Wagen da geparkt, wo er stand? Was wollten Sie überhaupt dort in der Gegend?«
    Morris senkte den Kopf. Zum ersten Male während dieses Gesprächs wusste ich vorher, dass er jetzt lügen würde. Das überraschte mich. Sollte es bedeuten, dass er vorher die Wahrheit gesagte hatte?
    »Eh«, dehnte er, »das… eh das ist eine Weibergeschichte. Ich habe auf ein Mädchen gewartet.«
    »Wie heißt das Mädchen? Was ist sie von Beruf? Und wo war sie?«
    »Sie heißt Eileen Steerer. Ihren Beruf kenne ich nicht. Aber ich weiß dass sie bei diesem Italiener war. Recconi oder so heißt er.«
    »Und auf dieses Mädchen haben Sie gewartet?«
    »In was für einem Verhältnis stehen Sie zu dem Mädchen?«
    »In gar keinem. Ich kenne sie, das ist alles. Leider.«
    »Soll das heißen, dass sie sich um engere Beziehungen zu diesem Mädchen bemühen?«
    »Vornehm ausgedrückt, aber es kommt ungefähr hin. Die Puppe gefällt mir. Ist das auch schon ein Verbrechen?«
    »Werden Sie nur nicht frech«, fauchte Hammers dazwischen.
    »Man wird ja noch ein Wort sagen dürfen«, brummte Morris eingeschüchtert.
    »Wissen Sie, um wie viel Uhr Eileen Steerer den Italiener auf gesucht hat?«
    »Sicher. Gegen neun. Ich habe sie doch selber an der Ecke abgesetzt. Sie versprach mir, dass sie spätestens gegen eins rauskommen würde. Da habe ich meinen Wagen dort geparkt und auf sie gewartet. Aber ich war so verdammt müde, dass ich mich quer über die vordere Sitzbank gelegt habe und eingeschlafen bin. Als ich wach wurde, war es kurz vor fünf. Na ja, da gab ich es auf. Ich sah, dass mir ein Bulle einen Strafzettel hinter den Scheibenwischer geschoben hatte. Ich steckte ihn ein und fuhr nach Hause. Das ist alles, was ich Ihnen sagen kann.«
    »Sie haben Recconis Haus also nicht betreten?«
    »Da Eileen Steerer einen Hausschlüssel besaß, hätte sie Ihnen die Tür bequem offen lassen können, Morris. Dass Sie die ganze Nacht vor der Haustür gewartet haben, kaufen wir Ihnen nicht ab. Da steckt etwas anderes dahinter.«
    »Eine hübsche runde Erpressung«, sagte ich kalt. »Spielen Sie nur nicht den Unschuldigen. Sie wissen ganz genau, dass Ihr Bruder ein paar Blocks weiter auf Recconi und auf zwanzig Dollar wartete. Vermutlich sollten Sie vor Recconis Haus nur aufpassen, ob Recconi sich nicht mit ein paar Detectives treffen würde, damit Sie gegebenenfalls Ihren Bruder früh genug warnen konnten. Habe ich Recht?«
    »Sie kommen mir vor wie ein durchgedrehter Stückeschreiber aus Hollywood«, brummte Bill Morris. »Ich verstehe überhaupt nicht, wovon Sie reden.«
    »Wo wohnt diese Steerer?«, warf Hammer sein.
    »116, West 97ste Straße.«
    Hammers nahm den Telefonhörer, wählte einen Hausanschluss und sagte:
    »Sofort ein Wagen in die 97ste. Festzunehmen und sofort vorzuführen ist eine gewisse Eileen Steerer, 116 West.
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