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0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

Titel: 0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft
Autoren: Wir stiegen ein ins Sarggeschäft
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Maschinenpistolen losjagen kannst? Hör zu, George, ich verrate dir trotzdem, wo ich bin: im Grand Central. Im größten Bahnhof der Welt. Ich weiß nicht, wie viele Leute zurzeit im Bahnhof sind, aber vielleicht sind es runde hunderttausend. Na los doch. Schick deine Jungs her. Sie sollen mich suchen. Kleinigkeit, unter hunderttausend einen bestimmten Mann zu finden. Schick sie doch.«
    »Na schön, du bist im Grand Central und damit in Sicherheit. Dass es keinen Zweck hat, so einen Riesenkomplex wie den Grand Central zu durchstöbem, brauchst du mir nicht erst zu erklären. Was willst du? Warum rufst du an?«
    »Da du meine Jungs umgelegt hast, kann ich nichts mehr machen«, sagte Floyd Patters ruhig.
    Crecks lachte kichernd. Patters hörte, dass ein Plattenspieler in dem Raum lief, in dem sich Crecks befand und telefonierte. Vermutlich trinkt der Hund jetzt auch Whisky, dachte Patters und zitterte wieder vor Wut. Tagelang habe ich mich verkriechen müssen wie eine Ratte, und der Hund sitzt gemütlich in seinem Apartment, hört Musik und trinkt Whisky. Vielleicht hat er sogar ein Mädchen bei sich.
    »Soso«, kicherte Crecks lustig. »Du kannst nichts mehr machen. Das wundert mich aber. Was für große Töne hast du noch vor ein paar Tagen gespuckt, Patters? Ich vermassele euch das ganze Geschäft, wenn ihr nicht bei mir mitspielen wollt. Ich bin der Boss, kapiert. Ich, Floyd Patters, bestimme, was gemacht wird. Wer nicht gehorcht, wird umgelegt. Ich mache jetzt das ganz große Geschäft. War’s nicht so? Oder habe ich deine schönen Reden nicht ganz richtig wiedergegeben, Patters?«
    »Idiot«, sagte Patters. »Du bildest dir ein, ihr hättet schon gewonnen. Du Narr. Weißt du, welche Telefonnummer ich gerade nachgeschlagen habe?«
    »Es interessiert mich brennend«, sagte Crecks und gähnte hörbar.
    »Die Nummer von Lester Mansfield. Du hast den Namen doch sicher schon gehört - oder nicht?«
    Crecks Stimme klang unsicher.
    »Wer ist das?«, fragte er.
    »Der Chefschreiber von so ’nem Dreckblatt. Enthüllungen aus dem Leben unserer Filmstars. Bestechung im Amt XY. Angesehener Industrieboss ein Verbrecher? Kennst du die Masche etwa nicht? Gibt’s jede Woche Dienstag für dreißig Cent an jedem Zeitungsstand.«
    »Was soll das?«, bellte Crecks.
    »Ganz einfach. Wenn ich Mansfield den Film schicke, druckt er den ganzen Kram. Am nächsten Dienstag können alle deine Schäfchen ihre längst vergessenen Fehltritte in einem gewissen Magazin lesen. Glaubst du, sie bezahlen dir noch zehn Cent, wenn das alles schon an der Öffentlichkeit ist?«
    Patters hatte seinen Trumpf ausgespielt. Er genoss das Schweigen, das seinen Worten folgte. Und die heftigen Atemzüge, die er durchs Telefon hörte.
    »Du… du bist die dreckigste Ratte, die rumläuft«, keuchte Crecks endlich, nach einer langen Pause.
    »Blickst du zufällig in einen Spiegel?«, fragte Patters kalt. »Deine Formulierungen erinnern mich so an dein Gesicht.«
    »Ich lass dich…«
    »Jaja«, unterbrach Floyd Patters. »Ich kann mir lebhaft vorstellen, was du alles mit mir machen möchtest. Aber wer soll das tun, Crecks? Du selber hast doch noch nie die Dreckarbeit gemacht. Und deine Jungs werdfen keinen Finger mehr krumm machen, wenn du sie nicht bezahlen kannst. Und für dich reicht es doch noch lange nicht, was du bist jetzt eingenommen hast. Das Geschäft soll doch erst losgehen. Zerbrich dir mal den Kopf darüber, bei welcher Baustelle du um ’nen Job als Hilfsarbeiter nachfragen könntest. Oder hättest du auf einmal Interesse daran, mit mir ein Geschäft zu machen?«
    »Was… was für ein Geschäft?«, krächzte Crecks.
    »Ach?«, höhnte Patters. »Hast du tatsächlich Interesse? Du machst Geschäfte mit so widerlichen Ratten, wie ich eine bin? Crecks, wo bleibt denn dein Stolz?«
    »Halts Maul.«
    »Okay, ich hänge ein.«
    »Halt. Warte doch, Patters: sei vernünftig. Verdammt, wenn ich darüber nachdenke, sehe ich nicht ein, warum ich dich nicht beteiligen soll. Das Geschäft wirft genug für uns ab. Genug für Unser ganzes Leben. Wenn wir es nur drei Monate durchhalten, sind wir beide Millionäre. Also sei vernünftig. Verkauf mir den Film.«
    »Für wie viel?«, fragte Patters.
    »Eine Million«, sagte Crecks, ohne zu zögern. »Oder fünfzehn Prozent von jedem Betrag, der eingeht.«
    Patters lachte kurz.
    »Du machst schon wieder Witze, Crecks. Hör zu. Ich warte auf dich. Wir beide werden die Sache miteinander bis in alle Einzelheiten
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