Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

Titel: 0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft
Autoren: Wir stiegen ein ins Sarggeschäft
Vom Netzwerk:
können, falls der Erpresser mit dem Karton in einem Wagen davonfährt.«
    »Lässt sich machen.«
    »Die sechs Mann in der Kneipe müssen unauffällig zurechtgemacht sein. Abeiter oder mittlere Angestellte. Ich schlage vor, dass zuerst drei, dann einer, dann zwei Mann das Lokal betreten.«
    »Ich organisiere das schon, Holleris«, versprach der Einsatzleiter. »Wenn Sie zufällig in der Kneipe wären, würden selbst sie nicht auf den Gedanken kommen, unsere Leute für G-men zu halten, das verspreche ich Ihnen.«
    Holleris lächelte flüchtig. Er kannte die Möglichkeiten des FBI gut genug, um zu wissen, dass der Einsatzleiter nicht übertrieb.
    »Okay«, sagte er. »Ich werde mit meinem Wagen in der Nähe sein. Man soll mich von der Leitstelle her über den Sprechfunk auf dem Laufenden halten.«
    »Natürlich, Holleris. Die ersten drei Mann von uns werden Neger sein. Weiß der Teufel warum, aber kein Mensch kommt je auf den Gedanken, einen Neger für einen G-men zu halten, und dann erst drei.«'
    »Das ist gut«, nickte der Leiter der Mordkommission. »Wenn es klappt, können wir vielleicht noch heute Nacht die Bande einkassieren, die Snack und Latter erschossen hat.«
    »Wenn es möglich ist, wollen wir sehen, dass wir die Burschen lebend kriegen«, sagte der Einsatzleiter hart. »An einer Kugel stirbt es sich zu schnell.«
    »Ganz meine Meinung«, erwiderte Holleris. »Der Elektrische Stuhl mit all den fürchterlichen, an die Nerven gehenden Vorbereitungen einer Hinrichtung -das ist das Richtige für diese Gangster. Noch wissen wir nicht, wie viele Menschen sie kaltblütig umgebracht haben. Aber sie sollen die Todesangst erleben, die ihre Opfer ausstehen mussten. Okay. Ich glaube, das wäre im Augenblick alles. Ich bleibe in meinem Wagen, bis mir die Leitstelle Bescheid gibt, wie der Film läuft.«
    Einen Augenblick blieb die Leitung still. Dann sagte der Einsatzleiter entschlossen:
    »Ich hab mir’s überlegt, Holleris. Wir werden nicht zwei Wagen vor die Kneipe postieren. Das ist zuwenig. Ich werde nach einem gut ausgeklügelten Plan sechs von unseren Radiowagen rings um die Kneipe postieren. Sie sollen keine Chance haben…«
    ***
    Es war eine Minute vor elf an diesem Abend, als Floyd Patters in einer öffentlichen Telefonzelle den Hörer abnahm und seinen Nickel einwarf. Er wählte eine Nummer und wartete. Das Summzeichen tönte in seinem Ohr.
    »Ja?«, sagte auf einmal eine Männerstimme.
    »Wer spricht?«, fragte Patters.
    Er hatte sich so gestellt, dass er mit dem Gesicht zur Tür Stand. Durch das Glas konnte er den Betrieb im Ostflügel des Bahnhofs beobachten, wo er sich befand. Reisende hasteten mit Koffern und Taschen durch den breiten Flur zu den Aufgängen, die hinauf zu den Bahnsteigen führten. Eine Gruppe von jungen Burschen in kurzen Lederjacken mit hochgestellten Kragen stand beieinander und diskutierte irgendetwas. Ein alter Bettler schlurfte mit seinem Hut in der Hand durch den Korridor und versuchte vergeblich, Almosen von den eiligen Reisenden zu erhaschen.
    »Wenn Sie hier anrufen, müssen Sie wissen, wer spricht«, erwiderte die Männerstimme am anderen Ende der Leitung.
    Patters Gesicht verzog sich. In seinen eisgrauen Augen stand nackter Hass.
    »Crecks«, sagte er leise. »George Crecks. Ich weiß ganz genau, dass du an der Strippe bist, George. Ich habe dich schon an der Stimme erkannt, als du nur dein dämliches ›Jaaaa‹, sagtest.«
    »Zum Teufel, wer sind Sie?«, rief die Stimme im Hörer ungeduldig.
    »Floyd Patters spricht. Kapiert, Crecks? Floyd Patters. Und jetzt sperr deine Ohren auf, George, du hast meine vier Jungs umgelegt. Und trotzdem hast du das nicht, was du haben wolltest. Ich habe immer noch den Film mit allen Namen und allen Bemerkungen.«
    »Du bist ein verdammter Idiot, Patters«, sagte die Stimme im Hörer. »Glaub nur nicht, dass du uns Schwierigkeiten machen kannst. Wir kriegen dich auch noch. Und in der Sekunde, in der wir dich erwischen, wirst du wünschen, du wärest nie geboren. Das schwöre ich dir.«
    »Was bist du bloß für ein Dummkopf«, sagte Patters, und seine Stimme zitterte vor Hass. »Deine ganze Bande hat tagelang nach mir gesucht und sie hat mich nicht finden können. Meint ihr, ich mache es euch jetzt leichter?«
    »Von wo aus sprichst du?«
    »Haha. Für wie dumm hältst du eigentlich deine Gegner, George? Glaubst du, ich würde aus irgendeiner kleinen Kneipe anrufen und es dir auch noch sagen, wo ich stecke? Damit du deine Jungen mit den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher