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0212 - Herr der roten Hölle

0212 - Herr der roten Hölle

Titel: 0212 - Herr der roten Hölle
Autoren: Jason Dark
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konzentrierter.
    Deutlich hob sich die Gestalt des Dämons Nyrana aus dem Nebel ab. Er kümmerte sich nicht um den Bumerang, der neben seinen Füßen lag, sondern verließ sich auf seine eigenen Waffen.
    Das waren der geheimnisvolle Stab und die Dämonenpeitsche. Wobei sich Suko bei ihr fragte, ob es sich tatsächlich um die echte handelte und nicht um eine Täuschung wie in London.
    Die Reste des unheimlichen Blutregens rannen in breiten Bächen zu Tal.
    Irgendwann und irgendwo würden sie im Boden versickern, und niemand würde mehr ahnen, zu welch schrecklichen Vorgängen es in diesem Tal des Landes gekommen war.
    Es schien, als hätte der Dämon Sukos Gedanken erraten, denn er sprach den Chinesen an. Dumpf klang eine Stimme aus der Wolke. Suko hatte Mühe, sie zu verstehen.
    »Es ist die echte Peitsche, die ich hier habe. Du warst und du bist ein Unwürdiger. Niemals wird es dir gelingen, diese Peitsche wieder in die Hand zu bekommen. Sie gehört mir, aus meiner Haut ist sie entstanden, denn diese Haut stellt etwas Besonderes da. Sie ist hart, sie ist magisch aufgeladen und praktisch unantastbar. Jeder, der die Peitsche besitzt, muß dafür büßen und auch sterben. Du wirst den Tod ebenso finden wie Myxin, der Magier, denn er hatte die Peitsche vor dir besessen, was ebenfalls ein großer Frevel war.«
    Suko vernahm die Worte genau, er ließ sich jedoch nicht ablenken, sondern suchte seine Chance. Zudem vertraute er auf das Schwert, denn Schwarze Magie hatte auch diese Klinge geweiht.
    Inzwischen hatte ich mich wieder hochgerappelt. Natürlich sah ich genau, was Suko vorhatte und warnte ihn mit lauter Stimme. Ohne den Kopf zu drehen, antwortete der Chinese mir.
    »Ich will die Peitsche, John! Sie gehört mir!«
    Da lachte Nyrana laut auf. »Dir soll sie gehören? Nein, es ist einzig und allein meine Angelegenheit. Ich werde sie niemals aus der Hand geben. Wenn ihr sie haben wollt, dann müßt ihr sie euch holen. Aber beeilt euch, denn die Zeit meiner Rache und Herrschaft ist gekommen. Die Großen Alten haben mich geschickt, ich bereite ihnen den Weg vor. Wenn die Geysire das Blut der Gerechten speien, ist die Zeit für den Herrn der roten Hölle gekommen.«
    Es waren vorerst seine letzten Worte, die wir vernahmen, denn nicht nur die Wolke löste sich auf, sondern auch der Herr der roten Hölle. Zurück blieb mein Bumerang.
    Ich lief an Suko vorbei und hob ihn auf. Dann drehte ich mich um und schaute meinen Partner an, der mir langsam entgegenkam, das Schwert in der rechten Hand haltend, wobei die Spitze in dem rötlich verfärbten Schnee eine gewellte Spur zog.
    »Er ist verschwunden, John. Hatte er Angst?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Du hast seine letzten Worte gehört.« Dabei blickte ich in die Runde. »Dieses weite Land hier muß einmal ihm gehört haben und wird ihm auch wieder gehören. Er hat von den blutigen Geysiren gesprochen, wir haben einen gesehen. Es war keine leere Drohung.«
    »Sicher. Warum hat er uns dann nicht vernichtet, wie er es androhte?«
    »Vielleicht muß er erst noch etwas erledigen. Die Tür zwischen seiner und unserer Dimension steht jedoch offen.«
    »Also bleiben wir weiter am Ball«, sagte Suko.
    »Du willst doch deine Peitsche zurück - oder?«
    Da grinste der Chinese, und ich wußte, daß ich genau ins Schwarze getroffen hatte.
    Es war auch Suko, der die Hütte entdeckte. »Da, John, sieh!« Mein Freund deutete den Hang hoch.
    Jetzt, wo die Sicht klar war, konnten wir erkennen, daß sich weit oben auf dem blutigen Hang eine Hütte befand. Sie klebte förmlich an einer Felswand, und uns beiden war klar, daß wir unser Ziel erreicht hatten.
    »Das ist die Behausung des Einsiedlers«, sagte Suko.
    »Dann muß er gesehen haben, was hier geschehen ist.«
    »Und?«
    »Warum hat er nicht eingegriffen?«
    »Vielleicht konnte er nicht.«
    Ich nickte. »Möglich. Eventuell ist er sogar tot, denn wie sollte er gegen so mächtige Feinde ankommen?«
    Suko hob die Schultern und runzelte dabei die Stirn.
    Wenn es einen Weg zu der Hütte gab, dann verdeckte ihn der seltsam rot schimmernde Schnee. Mit dem Wagen konnten wir auch nicht hoch und mußten uns zu Fuß auf den Weg machen, damit wir die Hütte endlich erreichten.
    Wir besaßen natürlich nicht das feste Schuhwerk, das eigentlich erforderlich war. Deshalb würde es keine leichte Aufgabe werden, zu unserem Ziel zu gelangen.
    Irgendwie drohend hob sich hinter der Hütte der Berg ab. Ein gewaltiger Felsen, zwar auch
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