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0212 - Der Satan probt den großen Trick

0212 - Der Satan probt den großen Trick

Titel: 0212 - Der Satan probt den großen Trick
Autoren: Der Satan probt den großen Trick
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durchzuckt - erkannte ich die Wahrheit. Ich hatte die Fernsehübertragung eines Gangsterfilms mit der Wirklichkeit verwechselt.
    Ich war natürlich wütend und brüllte: »Stell den elenden Kasten ab!«
    Phil sah mich erstaunt an, dann dämmerten auch ihm die Zusammenhänge.
    Er schaltete den Fernsehapparat aus deutete grinsend auf den umgeworfenen Schrank.
    »Das gute Stück hatte ich ja wohl stehen lassen können, nicht wahr, Jerry?«
    Neue Ereignisse enthoben mich einer Antwort. Ein Schlüssel rappelte im Schloss der Wohnungstür.
    Sofort war Phil auf den Beinen und richtete die Pistole auf die Glastür.
    Diese Vorsichtsmaßnahme war unnötig gewesen, denn zwei uniformierte Polizeibeamte schoben sich herein. Sie legten grüßend die Hände an den Mützenschirm, wobei der eine sagte: »Sergeant Collins und Johnson vom 93. Revier. Sie sind Mr. Cotton und Decker vom FBI, wenn ich mich nicht irre? Ein Mr. Master hat uns alarmiert und auch gleich den Wohnungsschlüssel mitgegeben. Er sagte, es sei nicht sicher, ob Sie noch in der Lage wären zu öffnen. Mr. Master sagte außerdem, er sei von einer dunklen Gestalt im Hof mit einem Schraubenschlüssel bedroht worden, als er versucht habe, die Feuerleiter hinaufzusteigen, um Ihnen zu Hilfe zu kommen. Darauf hat Mr. Master uns benachrichtigt. Aha, einen Gangster sehe ich schon FBI-gemäß verschnürt. Wo sind die anderen Herrschaften?«
    »Nebenan«, sagte Phil und deutete mit dem Pistolenlauf auf den offenen Türrahmen. »Aber-Vorsicht, sie sind giftig und gereizt.«
    Sergeant Collins lachte: »Haha, giftig ist gut. Na, wir werden ihnen die Blei spuckenden Giftzähne schon ausbrechen. Hahaha.«
    Anscheinend war Johnson nicht ganz so draufgängerisch veranlagt. Er wiegte den Kopf und gab zu bedenken.
    »Es fragt sich nur wie. Wir müssen sie möglichst ohne eigene Verluste überwältigen. Am besten wäre es, Tränengas zu ihnen ’reinzuschmeißen.«
    »Das werden wir bald können«, erwiderte Phil. Nun vernahm man fernes Sirenengeheul, das sich rasch näherte. »Aha, Sie hören es schon: FBI-Verstärkung rückt an. Unsere Leute haben bestimmt genug-Tränengasbomben dabei, um ein ganzes Stadtviertel ausräuchern zu können.«
    Wenige Sekunden später erkannte ich, dass etwas schief gelaufen sein musste. Die Wagen brausten mit unvermindertem Tempo an unserem Gebäude vorbei.
    Erst ein ganzes Ende von hier entfernt verstummten die Sirenen, ein Zeichen, dass die Fahrzeuge angehalten hatten.
    Phil warf mir einen viel sagenden Blick zu. Auch er hatte also die gleiche fatale Feststellung getroffen.
    »Mir scheint«, meinte Collins etwas verächtlich, »Ihre Kollegen haben inzwischen einen anderen Auftrag bekommen. Hierher wurden sie auf jeden Fall nicht geschickt. Na, macht nichts. Wir werden die Affäre auch ohne sie bereinigen. Vielleicht sind die Gangster nebenan vernünftig.« Mit erhobener Stimme rief er: »He, passt mal gut auf. Hier sind zwei G-men und zwei Beamte der City Police. Ihr habt also nicht mehr die geringste Chance. Werft eure Waffen hier ins Zimmer und kommt einzeln mit erhobenen Pfoten aus eurem Loch. Ich gebe euch eine Minute Bedenkzeit.«
    Ich hörte, wie die Gangster miteinander tuschelten. Währenddessen aber schlich Collins dicht an den Türrahmen. Ich fand sein Verhalten ziemlich kühn. Wahrscheinlich wollte er vor uns mit besonderer Tapferkeit glänzen. Ich hatte nämlich nicht viel Hoffnung, dass die Ganoven sich ergeben würden. Der elektrische Stuhl war ihnen ohnehin sicher.
    Aber ich sah mich getäuscht. Diese Gangster waren nicht von der harten Sorte.
    Nacheinander kamen die Maschinenpistole und der Revolver geflogen und polterten auf die Trümmer der eingeschlagenen Tür. Blitzartig bückte sich Collins nach den Waffen. Den Revolver warf er Johnson zu, die Maschinenpistole klemmte er sich selbst unter den Arm.
    Nun tauchten die beiden Banditen mit erhobenen Händen auf. Ihre Gesichter waren vor Wut verzerrt.
    Ich atmete auf. Endlich konnte ich meinen unbequemen Posten auf der harten Fensterbank verlassen.
    In der Bude wimmelte es von Leuten: Zwei Gangster standen grimmig mit erhobenen Händen in der Mitte, der andere lag gefesselt in der Ecke, Phil hatte wieder im Sessel Platz genommen. Collins hockte auf dem umgestürzten Schrank, Johnson trat aufgeregt von einem Bein auf das andere, und ich lehnte an der Wand neben dem Fenster. Zwei 38er, eine MP und ein schwerer Revolver hielten die Verbrecher in Schach.
    Nur einer fehlte. Phil sprach es aus:
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