Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0210a - Die tödliche Gefahr

0210a - Die tödliche Gefahr

Titel: 0210a - Die tödliche Gefahr
Autoren: Die tödliche Gefahr
Vom Netzwerk:
halber die Adresse genannt hätte.
    »Na, es dürfte nicht zu schwierig sein sie zu finden, wenn sie wirklich so hübsch ist«, überlegte ich, über diesen Zeitverlust nicht gerade begeistert.
    »Es gibt vielleicht einen Anhaltspunkt«, meinte Chesney Clark vorsichtig. »Martinez hat die Kleine durch Josie Morena kennengelernt. Josie arbeitet für Louis Schmidt.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch und grinste die beiden an. Dann ließ ich den Motor anspringen.
    Die beiden hatten es eilig, New York zu verlassen, und das konnte man ihnen nicht verübeln.
    ***
    Josie Morena war nicht mehr die Jüngste, obwohl man ihr das hinter der Schminke nur schwer ansehen konnte. Ihrer Figur nach schon überhaupt nicht. Vielleicht war es die tiefe Stimme, die sie zur Attraktion in Louis Schmidts Bude machte. Als wir sie mit unserem Besuch beglückten, sah sie allerdings nicht sehr vorteilhaft aus. Es war noch zu früh am Tag, sie hatte die Schminke noch nicht angelegt, und das rot gefärbte Haar war etwas zerzaust.
    Es blieb bei einem Blitzbesuch. Josie Moreno wusste die genaue Adresse ihrer Freundin nicht, aber sie konnte uns trotzdem einige Hinweise geben, auch wenn sie das nur zögernd und recht freundlos tat.
    Immerhin sorgte sie dafür, dass wir unsere Mittagpause durcharbeiten und am frühen Nachmittag das dunkle Backsteingebäüde gefunden hatten, in dem Pearl Swanson hauste.
    Diesmal forderten wir den Sicherheit wegen einen Streifenwagen an, postierten die prompt erschienenen Polizeibeamten um das Haus herum und fanden die Wohnung leer.
    Den aufgerissenen Schubladen und Schränken nach, hatte auch Pearl Swanson einen Urlaub angetreten, aber das war nicht auf unsere Veranlassung hin geschehen.
    Außerdem hatte sie auch keinen Hinweis hinterlassen, der uns ihr Reiseziel verriet.
    Nur eins machte uns stutzig. Auf dem kleinen Kaffeetisch fanden wir eine halbvolle Aspirinflasche. Aspirintabletten sollen angeblich Kopfschmerzen mildern, und Kopfschmerzen waren eine Erscheinung der Typhus-Symptome. Fraglich war nur, ob Pearl Swanson unter Kopfschmerzen gelitten hatte oder Ray Martinez die Tabletten schlucken musste.
    Wir erreichten Doc Kearsney im Journeyman Hotel, wo er noch immer beschäftigt war. Er war über unseren Anruf nicht gerade begeistert, versprach aber, sich auch noch um Pearl Swansons Wohnung zu kümmern. Dabei wurde uns klar, dass dieser Fall immer größere Kreise zog. Wir waren von Ray Martinez jetzt noch weiter entfernt als heute Morgen, und es sah nicht einmal so aus, als würden wir ihm so schnell auf den Leib rücken.
    Als wir Pearl Swansons Wohnung verließen und zur Vorsicht einen Streifen-Cop zurückließen, wussten wir nicht recht, wo wir die Suche fortsetzen konnten.
    Wir sahen nur einen Ausweg: Wir mussten Mister High um seinen Rat bitten und hoffen, dass wir in der Zwischenzeit genügend über Pearl Swanson erfahren konnten, um die Spur nicht vollkommen zu verlieren.
    ***
    Ray Martinez war ziemlich außer Atem, als er in der Toreinfahrt eines Mietshauses untertauchte. Aber er war sicher, dass er die Cops abgeschüttelt hatte. Er presste den Rücken gegen die Wand und zwang sich dazu, tief und ruhig zu atmen. Dabei blickten seine Augen düster vor sich hin.
    Er würde es Chesney Clark schon heimzahlen, ihn bei den Cops zu verpfeifen, dachte er. Niemand außer Clark hatte gewusst, wo er sich in New York aufhielt. Es war nur ein Glück gewesen, dass er so schnell reagiert hatte.
    Heute Morgen hatte Chesney Clark noch darauf bestanden, dass er sich nicht mehr mit ihm in Verbindung setzen durfte, bis das Geschäft reif war. Erst dann würde er ihn anrufen und ihm das Rendezvous mitteilen.
    Allerdings war ihm noch immer nicht klar, wie ihm die Cops so rasch auf die Spur gekommen waren. Es musste mit Lew Markow etwas zu tun haben. Wahrscheinlich hatte Chesney es mit der Angst zu tun bekommen, als er von der Sache Wind bekommen hatte.
    Langsam beruhigte sich sein Atem, obwohl der Druck in seinem Schädel noch immer pochte und sein Magen sich verkrampfte.
    Dann fuhr er sich mit dem Kamm durch das Haar, rückte seine Krawatte zurecht und ging durch den Torbogen hinaus auf die Straße.
    Dabei beeilte er sich absichtlich nicht zu sehr. Es waren zwei Cops gewesen, und sie würden jetzt die Augen offenhalten.
    Als er die nächste Ecke erreicht hatte, bog er scharf ab, verlängerte seine Schritte und steuerte auf einen Taxistand zu.
    Kaum ließ er sich in die Polster fallen, hörte er schon in der Ferne die Polizeisirene.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher