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021 - Martha

021 - Martha

Titel: 021 - Martha
Autoren: STAR GATE - das Original
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bewusstlos geschlagen, um seine Ruhe zu haben. Aber das hätte Kraft gekostet.
    Ken wankte auf den unsichtbaren Antigravstrahl zu, erreichte ihn, brach fast zusammen.
    Die Gefährten unten waren still geworden. Nur ab und zu wimmerte einer.
    Der Antigravstrahl ließ ihn empor schweben, in die Zentrale hinein.
    Der Raum war ungeahnt klein. Bildschirme brannten. Eine regelrechte Decke gab es nicht. Dort war freier Weltraum – jenseits einer gewölbten Transparent-Kuppel.
    Die Kampfkapseln waren so nahe, dass man sie sehen konnte. Wie nahe war das eigentlich?
    Im Weltraum war es unmöglich, Entfernungen zu schätzen. Es gab keine Vergleichsmöglichkeiten.
    Wie groß waren die Kapseln überhaupt? Einen Meter im Durchmesser? Hundert Meter? Einen ganzen Kilometer?
    Ken sah sowieso alles nur verschwommen.
    Tanya war drei Schritte vor ihm zusammengebrochen. Aber sie fand wieder die Kraft, sich aufzurichten. Hier oben war es kühler als unten. Irgendwo röhrte ein Kühlaggregat, schaffte es aber nur zum Teil.
    »Fehlfunktionen!«, meldete der Computer in seiner stoischen Ruhe.
    »Aktiviere den Sender!«, verlangte Tanya. »Los, mach schon! Bin ich nahe genug am Mikrophon?«
    »Das ist auf der anderen Seite der Zentrale!«, belehrte der Computer.
    »Fehlfunktionen!«, ächzte Tanya im Galgenhumor. »Oder meinst du, die Hitze lässt unsereins kalt?«
    »Andere Seite der Zentrale!«, beharrte der Computer. »Sender aktiviert. Kein Programm zu antworten.«
    »Und wie lautet überhaupt die Frage?«
    Ein Bildschirm auf der bezeichneten Seite flammte auf. Der Uniformierte.
    »Raumschiff, bitte melden! Letzte Warnung: Dies war nur ein Warnfeuer. Ich gebe den Befehl zum Abschuss!«
     
    *
     
    »Nein!«, schrie Tanya.
    »Mikrophon aktiviert.«
    »Nein!«, wiederholte sie.
    Ken war näher als sie. Er taumelte auf das Kontrollpult der Funkanlage zu. Die Optiken erfassten ihn bereits.
    Das Gesicht des Uniformierten zeigte Erkennen.
    »Na, endlich!«
    »Wir konnten nicht antworten, verdammt: Defekt! Jetzt ist er behoben. Los, was wollen Sie?«
    »Was wir wollen?« Der Uniformierte lachte hart: »Ergeben Sie sich!«
    »Wie können wir, wenn wir tot sind?«
    »Das Feuer ist eingestellt. Sobald alles abgekühlt ist, kommen Kampfroboter an Bord. Weisen Sie den Bordcomputer an!«
    »Nicht befugt!«, krächzte dieser prompt.
    »Ich tu, wie Sie befehlen!«, versprach Ken dessen ungeachtet.
    »Nicht befugt!«, wiederholte der Computer.
    »Doch!«, sagte jemand hinter Ken.
    Er hörte den überraschten Ausruf von Tanya und fuhr herum. Durch die Antigravöffnung schwebte Papaya Deran herein. Er verdrehte die Augen wie ein Sterbender, aber irgendwie hatte er es dennoch geschafft, bis zum Antigravstrahl zu kommen. Und er hatte die Computermeldung sogar verstanden.
    »Ich bin befugt!«
    »Nicht befugt!«, widersprach der Computer stur.
    Tanya mischte sich ein: »Dann schießen die uns ab! Nicht wahr?«
    Sie wandte sich an den Uniformierten auf dem Schirm. Langsam kam sie näher. Der Uniformierte sah sie.
    Er lächelte erfreut: »Ganz klar erkannt! Sie haben genau eine Viertelstunde. So lange dauert der Abkühlvorgang nach unserer Schätzung. Dann habt ihr zwar noch tropische Temperaturen bei euch, aber alles funktioniert wieder wunschgemäß. Das heißt, die Außenschleuse lässt sich öffnen. Wie steht’s mit Raumanzügen?«
    »Keine vorhanden!«, antwortete der Computer.
    »Ich denke, du kannst nicht funken? Und jetzt funkst du uns ständig dazwischen?«, erkundigte sich Tanya anzüglich.
    »Keine vorhanden!«, wiederholte der Comp.
    »Dann werden die Kampfrobos das Kommando übernehmen und euch nach TUSTRA zurückbringen«, beharrte der Uniformierte auf dem Bildschirm gnadenlos. Anscheinend hielt er ihre Schwierigkeiten lediglich für einen Trick, auf den er nicht hereinfallen wollte. »Haltet euch also bereit. Falls sich die Schleuse nicht öffnet, seid ihr reif zum Abschuss. Das garantiere ich!« Er betrachtete Tanya. »Obwohl es eigentlich schade wäre um dich, Mädel!«
    Das Bild erlosch.
     
    *
     
    Ken machte Anstalten, die geballte Faust in den Schirm zu schmettern. »Dieser …«
    »Nur keine Eifersucht, Ken!«, warnte Tanya. »Wenn, dann sterben wir alle und zusammen … und du, Comp, hast natürlich alles verpatzt. Wie ist das mit deinem Programm? Sollst du nun Leben schützen oder nicht?«
    »Leben schützen!«
    »Und warum gibst du uns dann zum Abschuss preis?«
    »Funkanfrage beantwortet. Kein Programm. Fluggäste haben gefunkt. Kein
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