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021 - Martha

021 - Martha

Titel: 021 - Martha
Autoren: STAR GATE - das Original
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rechnen wir die ganze Zeit schon damit – seit wir erwacht sind.«
    Ken knirschte über soviel zur Schau gestellte Kaltblütigkeit mit den Zähnen und schnappte sich Papaya Deran.
    Er kam dessen Gesicht ganz nah, schüttelte ein paar mal kräftig und herrschte den Prupper dann an: »Du bist auf einem Frachtraumer, Kerl! Und jetzt suchst du den Hauptkontrollraum. Wo ist er?«
    Papaya Deran schaute ihn mit geweiteten Augen an. Dann irrte sein trüber Blick ab – in eine bestimmte Richtung.
    Tanya sprintete schon los.
    Die Hitze stieg sprunghaft an. Ken hätte sich am liebsten die Kleider vom Leib gerissen.
    Nicht einmal dafür Zeit!
    Er schleifte Papaya Deran hinterher.
    Tanya erreichte das Ziel.
    »Da ist kein Durchgang!«, sagte sie verzweifelt. Ihre Finger suchten die Wand ab.
    »Natürlich nicht!« Papaya Deran kicherte amüsiert.
    Ken schlug ihm mitten ins Gesicht.
    »Komm endlich zu dir!«, schrie er außer sich.
    »He?«, beschwerte sich Papaya Deran. Blut sickerte aus seiner Nase. Er wischte sich durch das Gesicht und brabbelte etwas vor sich hin. »Natürlich nicht!« Er kicherte wieder. Dann deutete er nach oben. Dort war die Decke noch nicht rot glühend. Es zeichnete sich ein kühleres Muster ab.
    Ken verstand genauso schnell wie Tanya: »Der Kontrollraum befindet sich dort oben! Das ist die Spitze des Raumers. Die Laderäume sind darunter scheinbar sternförmig angeordnet. In einem befinden wir uns. Und du stehst direkt unter dem Zugang.«
    Aber die Decke war unerreichbar hoch – unerreichbar auch für sie. Selbst wenn sich dort oben ein Haltegriff oder so etwas befunden hätte …
    »Wie können wir das schaffen?«, fragte Ken und schüttelte Papaya Deran mal wieder ordentlich durch.
    Die Nase des Pruppers blutete stärker.
    »He?«, beschwerte er sich erneut und wollte sich wehren.
    Ken wich seinen Schlägen mühelos aus.
    »Wie kommen wir hinauf in den Kontrollraum? Wir werden sonst abgeschossen, kapierst du, Kerl? Die Polizei ist hinter uns her. Sie wollen den Frachter abknallen. Sie haben schon mit dem Beschuss begonnen.«
    Jetzt war es so heiß, dass Ken glaubte, zusammenzubrechen. Jeder Atemzug schmerzte. Sein Inneres schien bereits zu brennen. Aber er musste atmen – heftiger als vorher, denn der Sauerstoff wurde knapp.
    Der Schweiß rann ihm ätzend in die Augen. Er wollte die Tropfen wegblinzeln, aber es wurde nur noch schlimmer. Dabei konnte er die Augen nicht einmal abwischen, weil er beide Hände brauchte, Papaya Deran aufrecht zu halten.
    »Antigrav …«, lallte Papaya Deran. Er setzte erneut an: »Antipapaya … hähähä!«
    Ken schüttelte den Kopf. Der Prupper war so voll mit Drogen, als wäre er total besoffen. Wahrscheinlich wäre ein Prupper mit schwächerem Willen längst hinüber, zumindest ohne Bewusstsein. Der ehemalige Polizeipräfekt und jetzige Miträdelsführer der Revolution wehrte sich anscheinend mit aller Macht dagegen. Sonst wäre er nicht einmal in der Lage gewesen, den beiden diesen wertvollen Hinweis zu geben.
    »Comp!«, brüllte Tanya zur Decke. »Höre mich an: Ich bin eine Ober-Prupperin. Es geht um unser Leben. Das hast du doch schon begriffen, oder? Du hast unser Gefängnis geöffnet. Jetzt mach weiter. Sonst war es umsonst.«
    »Schiff unter Beschuss!«, meldete der Computer in stoischer Ruhe. Als wäre das überhaupt noch eine Neuigkeit …
     
    *
     
    Oben öffnete sich endlich der Eingang. Tanya fühlte sich plötzlich schwerelos und schwebte hinauf.
    »Funksprüche können nicht beantwortet werden: Kein Programm!«
    »Programm? Hihi!« Papaya amüsierte sich.
    »Was weißt du?«, fragte Ken. »Los, sprich: Du hast doch genau gewusst, dass man uns auf diese Weise beseitigen wollte?«
    »Beseitigen? Diese Menschen! Dumm, plump … Haben gute Dienste geleistet.« Papaya Deran schürzte die Lippen. »Muss ich anerkennen. Ohne sie …« Er schnalzte mit der Zunge. »Hähä, ohne sie keine erfolgreiche Revolution, Martha, weißt du? Ihnen verdanken wir die großen Fortschritte in der gemeinsamen Sache. Sieg der Revolution. Wir werden mächtig sein. Mächtig!« Plötzlich weinte er. »Mächtig!« Es war nur noch ein Schluchzen, kein verständliches Wort mehr.
    Angewidert ließ Ken den Prupper fallen.
    Papaya Deran landete auf dem Bauch. Er bewegte sich kriechend, ohne jedoch einen Zentimeter vom Fleck zu kommen.
    Die Hitze war unerträglich. Ken flimmerte es vor den Augen.
    Das Lallen des Pruppers ging ihm auf die Nerven. Am liebsten hätte er den Kerl
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