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021 - Martha

021 - Martha

Titel: 021 - Martha
Autoren: STAR GATE - das Original
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unsanfte Behandlung zurückzuführen war …
    Fragen über Fragen. Die Situation erschien ihr völlig grotesk. Es fehlte jegliche Logik.
    Tanya wandte sich wieder an die Kontrollen. Ohne Zweifel: hier konnte man höchstens Ladevorgänge überwachen, falls es erforderlich erschien, aber von hier aus hatte man keinen Einfluss auf die Flugbahn des Raumers. Und man konnte offenbar auch nicht nach draußen funken. Sie befand sich im falschen Raum.
    »Comp!«, rief sie.
    Der Computer meldete sich nicht. Und jetzt schloss sich sogar die Tür.
    Mit einem erneuten Aufschrei sprang Tanya hinüber. Sie war gerade noch schnell genug, durch den engen Spalt zu schlüpfen, ehe sich die Tür vollends schloss. Beinahe wäre sie noch zerquetscht worden.
    Das zeigte ihr, dass es im Computerprogramm anscheinend nicht vorgesehen war, diesen Raum wieder nach eigenem Ermessen zu verlassen, wenn man ihn einmal betreten hatte. Ein Gefangener dort drin – genauso wie sie?
    Mit geweiteten Augen stierte Tanya auf die nunmehr geschlossene Tür.
    »Tanya!«, brüllte Ken von unten.
    Jetzt war die Abdeckplatte ganz beiseite. Alle konnten Tanya sehen.
    Wie in Trance wandte sie sich ihnen zu.
    Und wie Schuppen fiel es ihr von den Augen: Sie wusste jetzt, wer der Mann im Kontrollraum war – und was er hier zu suchen hatte!
     
    *
     
    Mario konnte dieses Gefühl, mitten im Weltraum zu sein, einfach nicht genießen. Es schnürte ihm die Kehle zu. Er fürchtete, sogleich in bodenlose Tiefen zu stürzen, aus denen es kein Entrinnen mehr gab. Es schwindelte ihn.
    Martha neben ihm feixte.
    Wütend schaute er in ihre Richtung, aber die Projektion verbarg sie noch immer.
    Da hörte er eine männliche Stimme: »Ein letztes Mal: Raumschiff bitte melden!«
    Scheinbar aus dem Nichts tauchte ein Bild auf – das von dem Sprecher. Er hatte die Stirn gefurcht und sagte erneut: »Raumschiff, bitte melden!«
    Seine Augen hatten etwas Gnadenloses, wie Mario fand.
    Das Bild des Mannes wanderte langsam in den Hintergrund. Es bewegte sich auf die Armada der Kampfkapseln zu, blieb überdimensional groß darüber schweben.
    Ein grandioser Effekt. Aber auch das konnte Mario nicht genießen, denn er dachte daran, wie ernst die Situation für seine Gefährten war. Sie saßen zweifelsohne in diesem verfolgten Raumschiff.
    »Melden sich nicht!«, feixte Martha.
    »Verdammt, greif ein!«
    »Wie denn, Mario, Liebster?«, hauchte sie.
    Das war kein Gefühl, was sie ihm vor machte, sondern die reinste Heuchelei: Sie verspottete ihn, hatte ihn her gelockt, um ihn für seinen Eigensinn hart zu bestrafen.
    Er ballte die Hände zu Fäusten und schüttelte sie in ohnmächtigem Zorn.
    »Also gut, dann zeige mir, wie sie sterben, Martha. Ich kann es nicht verhindern. Zeige es mir in allen Details, damit ich es niemals mehr vergesse, so lange ich lebe. Und wann immer du mich becircen willst, führe ich es mir vor Augen. Damit ich stets die Kraft finde, dich wegzustoßen, wie du es verdienst!«
    »Vorsicht, Mario, mein Lieber!«, geiferte sie aus dem Unsichtbaren, »treibe es ja nicht zu weit! Bis jetzt war ich gnädig mit dir …«
    »Gnädig?« Er lachte humorlos. »Nennst du das alles hier gnädig? Du Tochter des Satans, du bist in deiner grenzenlosen Dekadenz einfach zum Kotzen. Ein Brechmittel, ja, dazu bist du bestens geeignet …«
    »Raumschiff, bitte melden!«
    Eine andere Stimme, aus dem Unsichtbaren: »Koordinaten liegen fest, Sir. Abschuss frei?«
    Der Mann zuckte die Achseln: »Raumschiff antwortet nicht. Es beschleunigt weiter.«
    »Vielleicht ist der Funk ausgefallen?«, warf jemand ein.
    »Kann ich mir nicht vorstellen. Selbst wenn: Man müsste die Kapseln sehen …«
    »… und kann trotzdem nicht antworten, Sir?«, wandte die Stimme erneut ein.
    »Also gut, schickt die Kapseln noch näher. Sie sollen den Raumer umringen. Ich gebe den Befehl für Warnschüsse.« Er schöpfte tief Atem: »Wir wissen, dass ihr da drin sitzt! Ihr seid registriert. Das war unumgänglich, denn jede Person, die den Kontrollbereich des Raumhafens betritt, wird intensiv behandelt. Eure Tricks haben euch diesmal nichts genutzt. Es führte zwar dazu, dass ihr trotz schärfster Sicherheitsvorkehrungen überhaupt an Bord des Raumers gelangtet … Ihr konntet das Schiff sogar in eure Gewalt bringen … Aber jetzt ist das Spiel aus. Ihr habt euch überschätzt. Meldet euch! Ergebt euch freiwillig! Ich verspreche euch freies Geleit und – das Leben! Das ist mehr als ihr verdient!«
    Martha lachte
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