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0209 - Ein Souvenir aus der Hölle

0209 - Ein Souvenir aus der Hölle

Titel: 0209 - Ein Souvenir aus der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hierzu?«
    Darauf bedacht, in den tropischen Temperaturen keine Bewegung zu viel zu machen, näherte der Mexikaner sich dem nackten Mädchen, das sich faul auf einem bunt bespannten Liegestuhl räkelte und mit einer Zeitung wedelte. Felicitas St. Albatros, deren wirklichen Namen niemand kannte, war von teuflischer Schönheit, und sie wußte das nur zu gut und stellte es immer wieder unter Beweis. Pereira kümmerte es nicht. Mit ihrer Schönheit konnte sie ihn nicht betören, aber sie bezahlte fürstlich für die Aufträge, die sie ihm hin und wieder erteilte. Er erledigte sie prompt und zuverlässig, auch wenn sie noch so heiß waren. Nach dem wie fragte Felicitas nicht, ebensowenig wie er danach fragte, wie sie zu ihren Dollarmilliärdchen gekommen war, die ihr erlaubt hatten, diesen künstlichen See anzulegen, der von einem ebenfalls künstlich geschaffenen Nebenarm des St. Johns River gespeist wurde.
    Er kniete neben ihrem Liegestuhl und nahm die Zeitung entgegen, um die Schlagzeilen zu überfliegen. Von einem Diamantenfund in der Antarktis war die Rede. Von einem Diamant, dessen genauer Wert noch nicht zu beziffern war, der aber durch seine stoffliche Einmaligkeit alles bisher Dagewesene übertreffen sollte.
    »Stoffliche Einmaligkeit… ja, bestehen die Klunker denn nicht alle aus dem gleichen Stoff? Kohlenstoff? Was soll denn dann einmalig sein, denn mit seiner Glasmurmelgröße ist er ja nun wirklich nicht der Gigant«, brummte Pereira.
    Das nackte Mädchen schob die Sonnenbrille in die Stirn. »Meinst du nicht, Jos, daß dieser einmalige Diamant einen hervorragenden Stein für einen Ring abgeben würde?«
    Josepe Pereira sog scharf die Luft ein, sagte aber nichts. Schweigend sah er die schmale, sonnengebräunte Hand an, die vor ihm in der Luft hing.
    »Du wirst diesen Diamanten besorgen, Jos«, sagte sie. »So schnell wie möglich. Du hast wie üblich alle Vollmachten. Ich will den Stein haben. Wenn du ihn hast, lasse ihn sofort in eine Ringfassung setzen.«
    Sie nickte ihm zu und hatte damit alles gesagt. Wenn der Stein nicht zu kaufen ist, besorgst du ihn auf jede andere Weise, besagte dieses Nicken. Für Felicitas St. Albatros gab es keine Hindernisse. Was sie wollte, bekam sie, ob es nun eine Villa auf einer künstlichen Insel in einem künstlichen See war, zehn Krokodile, eine Mondrakete oder dieser Diamant aus unbekanntem Material, der nur der Form halber Diamant genannt wurde, weil noch keine treffendere Bezeichnung gefunden worden war.
    Mit einer fließenden, geschmeidigen Bewegung erhob sie sich, drückte ihm zur Zeitung auch noch die Sonnenbrille in die Hand und lief leichtfüßig zum Wasser. Josepe Pereira sah ihr nach, bis sie fast bis zur Absperrung geschwommen war, dann erhob er sich schulterzuckend und ging zum Haus, um sich reisefertig zu machen und den Diamanten zu besorgen.
    Pluton hatte seinen Köder ausgelegt, und gleich ein ganzer Schwarm hatte angebissen…
    ***
    In Bombay schaffte es Nicole nicht einmal, eine Coladose im Intershop zu erhandeln, weil die Zeit zwischen Landung und Start nur eine halbe Stunde betrug, und in der mußte auch das Gepäck von einer Maschine in die andere gebracht werden. Nicole hatte sich zu Zamorras Erstaunen mit nur einem Koffer begnügt, was ihn aber andererseits befürchten ließ, daß sie nur um so größer einzukaufen gedachte. Um Urmütterchen Eva im Garten Eden mit so vielen Feigenblättern auszurüsten wie Nicole bereits Kleider im Schrank hatte, hätte eine ganze Plantage nicht ausgereicht.
    Dann saßen sie wieder in einer 727, hatten sich angeschnallt, und Zamorra wollten die Blicke nicht gefallen, mit denen Nicole den Schwarzhaarigen betrachtete, der sich zwei Reihen vor ihnen auf der Gangseite niedergelassen hatte. Weil Nicole ebenfalls am Gang saß, hatte sie besseres Sichtfeld als Zamorra, der fragte: »Bist du mit dem verheiratet?«
    »Idiot!« fauchte Nicole. »Darf ich mir keine interessanten Männer mehr ansehen?«
    Der interessante Mann hatte ihre Worte gehört, beugte sich leicht zur Seite und sah sich um. Sein Lächeln war unverbindlich und dennoch ein wenig amüsiert, aber dann war er Gentleman, der dem Fremden nicht die Frau ausspannt, und blieb mit sich selbst beschäftigt.
    »Sieht wie ein Mexikaner aus«, flüsterte Zamorra und hielt Nicoles Hand umklammert wie mit einem Schraubstock. Sie lächelte ihn spitzbübisch an. »Eifersüchtig, Cherie? Was soll ich denn sagen, wenn du hinter jedem Rock herpfeifst?«
    »Nur hinter den
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