Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0209 - Ein Souvenir aus der Hölle

0209 - Ein Souvenir aus der Hölle

Titel: 0209 - Ein Souvenir aus der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
»Nichts…«
    Aber das eklige, schleimige Gefühl blieb, und dieses Gefühl sagte ihm, daß sie im Salon zu zweit nicht allein waren.
    Aber konnte er das Felicitas erzählen? Sie würde ihn auslachen!
    Sie sprang aus ihrem Sessel auf und trat auf ihn zu.
    »Du hast Angst, Jos«, flüsterte sie. »Wovor? Wovor hast du Angst?«
    Er konnte es ihr nicht sagen. Nicht nur, daß sie es ihm nicht glauben würde. Auch sein Stolz ließ es nicht zu, daß er seine Angst zugab.
    Langsam schüttelte er den Kopf.
    »Nein, ich habe keine Angst… aber wollen Sie den Ring nicht ausprobieren? Wollen Sie nicht versuchen, ob er paßt?«
    »Er paßt, Jos…«
    Sie streifte ihn über den Finger.
    Prachtvoll funkelte er und schien sie mit seinem Licht zu überschütten. Wie eine Göttin stand sie vor ihm, die Hand mit dem Ring leicht erhoben.
    »Tausendmal schöner als der schönste Diamant, den diese Welt je hervorgebracht hat, Jos… und tausendmal wertvoller!«
    Abrupt wandte sie sich um und verließ den Salon. Fassungslos starrte er ihrer schlanken Gestalt nach. Und da fühlte er, daß er nicht länger von den unsichtbaren Augen beobachtet wurde.
    Da war etwas, das der Señorita folgte!
    Er holte tief Luft und wollte ihr nachschreien, wollte sie warnen. Aber kein Laut kam über seine Lippen.
    Die Tür des Salons schloß sich hinter Felicitas St. Albatros. Und sie schloß sich hinter dem Unheimlichen, das ihr gefolgt war.
    Das unsichtbare Grauen hatte sich an ihre Fersen geheftet!
    »Himmel«, flüsterte Jos. »Himmel, spürt sie es denn nicht? Fühlt sie denn das Unheimliche nicht? Ist sie denn wirklich so kalt?«
    Aber er war noch kälter, und er hatte es gespürt. Und er hatte gespürt, daß es jetzt ihr folgte. Hing es mit dem Diamanten zusammen?
    Da schellte er nach dem Diener.
    Und Jos, der dem Alkohol gern aus dem Weg ging, außer es mußte »beruflich« sein, bestellte einen dreistöckigen Whisky pur, und den gleich zweimal hintereinander.
    Daß ihm das Grauen nicht mehr folgte, erleichterte ihn nicht!
    Er hatte Angst um die Señorita!
    ***
    Der Hubschrauber war eine schnelle Bell-Maschine der Stadtpolizei von Miami. Gern hatten die Beamten den Helikopter nicht herausgerückt, aber der Interpol-Leutnant hatte dafür gebürgt.
    »Hoffentlich wissen Sie auch, wofür Sie den Kopf hinhalten«, hatte Zamorra geschmunzelt. »Bei Aktionen wie der, die wir Vorhaben, geht häufig Technik zu Bruch!«
    »Hüten Sie sich!« hatte Simpson gedroht.
    Jetzt jagte die Maschine durch die Luft. Zamorra saß an den Steuerknüppeln. Vor langer Zeit hatte er einmal den Pilotenschein für Hubschrauber und leichte zweimotorige Flugzeuge erworben. Das hatte ihn eine Unmenge an Zeit und auch Geld gekostet, aber hin und wieder konnte er seine Kenntnisse nutzbringend anwenden. Dies war einer dieser Fälle. Sie sparten einen Piloten ein, der erst zehnmal nachgefragt hätte, bevor er etwas tat.
    Zamorra flog selten. Er brachte es gerade auf die jährlichen vorgeschriebenen Mindestflugstunden, um seine Lizenz nicht verfallen zu lassen. Und in aller Regel brauchte er bei seinen Reisen auch nicht selbst hinter dem Lenkstock zu sitzen. Die großen Luftfahrtunternehmen besaßen bekanntlich ihr eigenes Personal. Immerhin hatte er nichts verlernt und kam mit dieser Maschine auf Anhieb klar.
    Über ihnen hing der klare Sternenhimmel, und ein blasser Halbmond strahlte auf sie herab.
    »Wie weit noch?« murrte Steve Perkins in der zweiten Sitzreihe. »Ich möchte endlich mal wieder mein Pfeifchen rauchen!«
    Das in der Maschine zu tun, hatte ihm Nicole strengstens untersagt.
    Zamorra sah auf die Instrumente, dann wieder nach vorn und spielte mit den Lenkhebeln. Der Helikopter sank nach unten.
    »Wir sind gleich da… dort vorn blitzt etwas, Simpson. Kann das die Insel sein?«
    Simpson nickte.
    »Das muß sie sein. See und Insel sind beide künstlich angelegt worden. Die Besitzerin muß einen Spleen haben. Woher sie ihre Milliarden hat, weiß niemand.«
    »Da gibt’s nicht viele Möglichkeiten«, spöttelte Nicole. »Öl oder Bestechung!«
    Simpson enthielt sich eines Kommentars.
    »Das St.-Albatros-Gelände ist Privatbesitz«, erklärte er nach einer Weile. »Entweder Sie gehen höher, oder Sie landen. Es könnte sonst Ärger geben.«
    »Fürchten Sie frühzeitige Entdeckung?«
    »Die weniger«, brummte der Interpol-Mann. »Aber es hat schon ein paarmal Ärger mit Tieffliegern gegeben. Möchten Sie beschossen werden?«
    Zamorra lachte kurz auf. »Ist die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher