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0209 - Die Panik kam per Telefon

0209 - Die Panik kam per Telefon

Titel: 0209 - Die Panik kam per Telefon
Autoren: Die Panik kam per Telefon
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werden wir wohl ein paar Worte mit dieser Frau wechseln müssen«, sagte ich. »Wissen Sie über die Verwandtschaftsverhältnisse der Carell Bescheid?«
    Bolster zuckte die Achseln.
    »Ich weiß nur, dass ihre Eltern tot sind«, antwortete er. »Ob sie sonst noch Verwandte irgendwo hat, ist mir unbekannt. Jedenfalls hat sie keine hier in Brundache oder in der Umgebung.«
    Ich beugte mich vor und tippte mit dem Zeigefinger auf Steebys Bild.
    »Das ist ihr Neffe«, sagte ich.
    Bolster klappte den Unterkiefer herab, als ob irgendein Gelenk bei ihm ausgeschnappt sei. Er holte tief Luft, schloss den Mund wieder und brummte einen Laut, der Überraschung und Staunen zugleich ausdrückte.
    »Das ist ja ein tolles Stück«, murmelte er nach einer Weile. »Die Carell mit diesem Killer verwandt. Sagen Sie, sind Sie deshalb hier? Haben Sie vielleicht gar den Verdacht, dass dieser Steeby sich hier irgendwo in der Umgebung versteckt halten könnte?«
    »Zumindest wollten wir diese Möglichkeit prüfen. Wir wissen, dass Steeby von seiner Tante große Stücke hält. Warum sollte er nicht bei Ihr Unterschlupf gesucht haben?«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, knurrte Bolster. »Obwohl - na ja, man kann die unglaublichsten Überraschungen erleben. Wollen wir gleich mal rüber zu der Carell?«
    »Ja«, sagte ich. »Aber ohne Ihre Begleitung, Bolster. Sie tragen Uniform, und wir möchten kein Aufsehen erregen. Wir sind hier unbekannt. Wir werden der Carell erst einmal auf den Zahn fühlen und'uns dann noch einmal mit Ihnen besprechen. Wenn wir zu dem Verdacht gelangen sollten, dass sich Steeby wirklich hier in der Gegend aufhält, müssen Sie uns ohnedies behilflich sein mit Ihren Ortskenntnissen und eventuell auch mit Ihren Leuten.«
    »Natürlich!«, rief Bolster lebhaft. »Den Burschen schnappen wir uns!«
    Wir ließen uns von ihm den Weg beschreiben und machten uns auf die Socken. Ein paar Minuten später standen wir in dem kleinen Laden. Das Mädchen hinter der Ladentheke versicherte uns, dass Linda Carell vor einer halben Stunde weggefahren sei.
    »Mit einem Herrn«, sagte das Mädchen arglos. »Ich habe ihn einsteigen sehen, rein zufällig. Es war ein Fremder, ich meine, niemand aus Brundache.«
    Noch einmal präsentierten wir Steebys Foto.
    »War es dieser Mann?«, fragte ich gespannt.
    Das Mädchen neigte den Kopf auf die Seite und überlegte.
    »Er könnte es gewesen sein«, meinte sie. »Ich habe ihn nur von der Seite gesehen, aber ich glaube, er war es. Er kam aus dem Keller hinaus auf den Hof, das hat mich sehr gewundert. Hier ist nämlich niemand hereingekommen. Aber vielleicht war es ein Bekannter von Miss Carell, den sie selbst auf der Seite durch den Privateingang ins Haus gelassen hatte.«
    »Weiß Miss Carell, dass Sie diesen Mann gesehen haben?«
    »Nein, Sir. Ich war in der Dunkelkammer und hatte gerade das kleine Fenster aufgemacht, um zu lüften, als Miss Carell den Wagen im Hof aus der Garage fuhr und der Mann aus dem Keller kam. Es kam mir alles ein bisschen seltsam vor, Sir, denn der Mann sah sich erst nach allen Seiten um, bevor er wie ein Blitz die Treppe vom Keller herauf raste und in den Wagen sprang.«
    Wir bedankten uns für ihre Auskunft und erklären ihr, dass wir später wiederkommen würden.
    ***
    »Na?«, rief Bolster gespannt, als wir sein Office wieder betraten. »Ist der Kerl hier?«
    »Er war bis vor einer knappen Stunde . hier«, erwiderte Phil. »Die Carell ist mit ihm weggefahren. Sagen Sie, Bolster, strengen Sie sich einmal kräftig an: Wenn Sie die Carell wären, wo würden Sie Steeby verstecken?«
    Bolster runzelte die Stirn. Er lehnte sich weit in seinem Drehstuhl zurück und schloss die Augen.
    Urplötzlich beugte er sich vor und sprang auf.
    »Rilly!«, brüllte er, dass wir zusammenfuhren.
    Augenblicklich stand ein Polizist in der Tür.
    »Ja, Rack?«, fragte er.
    »Hat die Carell nicht oben am Blue Creek von ihren Eltern so was Ähnliches wie eine Jagdhütte geerbt?«
    »Ja, Rack. Auf der linken Seite des Baches, kurz hinter den vier Eichen.«
    »Bring eine Karte!«
    »Okay, Rack.«
    Die Karte wurde gebracht. Bolster beschrieb uns genau die Gegend. Als er aufstehen wollte, winkte ich ab: »Nicht nötig, Bolster. Nach der Karte finden wir auch allein hin. Und für diesen Steeby und die Carell wollen wir nicht zuviel Aufwand betreiben. Wenn es hier in der Stadt wäre, müsste man das Haus umstellen, damit er nicht über Dächer oder Hinterhöfe entkommen kann. Aber bei einer
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